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Mit den Olgas im Zeitloch

Veröffentlicht: 07.10.2019

Nach der gestrigen tollen Sonnenuntergangsstimmug am Ayers Rock wollte ich nun dort auch noch den Sonnenaufgang miterleben. Der Flieger nach Cairns ging erst um 14:20 Uhr, also Zeit war genug.

Erst einmal schnell nachgeschaut, wann überhaupt Sonnenaufgang ist. 06:21 Uhr. Also gut. Es ist kurz nach Mitternacht, Wecker auf 04:00 Uhr gestellt, damit ich um 05:00 Uhr losfahren kann. Mein Handy zeigt mir an, dass es mich in drei Stunden weckt ... Hä?  Noch mal den Alarm gelöscht, neu eingegeben. Mein Handy weckt mich immer noch in drei Stunden. Da ich es ja sowieso ignoriert hatte, meine Uhren seid Sydney um eine halbe Stunde zurückzustellen, war mir das jetzt aber auch egal. Der Wecker klingelt und es ist tatsächlich erst um 03:00 Uhr ... Nicht nur auf meinen Uhren, sondern auch auf dem Wecker auf dem Nachttisch in meinem Zimmer. Ich bin leicht angesäuert, aber was soll's, ich bleibe noch etwas liegen, mache mich dann fertig und gehe gegen 05:00 Uhr zum Auto. Steige ein, starte den Wagen und das Radio zeigt 06:00 Uhr an ... in 21 Minuten ist Sonnenaufgang und ich fahre  mindestens noch eine halbe Stunde bis zum Sonnenaufgangsparkplatz ... Ich bin daraufhin noch etwas mehr angesäuert ... Das einzige, was mich wundert, es ist noch stockdunkel ... Mittlerweile denke ich, ich stecke in einem Zeitloch fest ... Alle drei Uhren zeigen andere Zeiten an. Als "Beweis" ein Foto aller meiner Uhrzeiten, aufgenommen später am Abend. 


Auch ein Franzose, der später mit mir am Check-In Schalter stand, meinte, irgendetwas stimmt mit der Uhrzeit nicht. Seiner Meinung nach hätte sich die Zeit auf seiner Uhr erst automatisch um eine Stunde vorgestellt und danach hätte sie sich wieder um eine Stunde zurückgestellt ... Dann setzten wir beide unsere Aluhüte auf und warteten auf den Weltuntergang ... Wenn ich das alles so lese, was ich geschrieben habe, kann ich es selbst kaum glauben. Aber bis auf die Aluhüte ist das alles wirklich so passiert ...

Am Eingang des Nationalparks stauten sich die Autos beim Ticket Check. Wieder wunderte ich mich, warum nicht längst alle auf dem Parkplatz waren. Und heller wurde es auch immer noch nicht ... Im Gegenteil, ich stand dann fast noch eine Stunde bei "kalten" 18° Celsius bis die Sonne endlich aufging.

Leider kann ich die Geschichte nicht einmal "logisch" auflösen. Wer sich wie ich kaum merken kann, ob die Uhren zur Sommerzeit vor- oder zurückgestellt werden, wird dieses Mysterium wohl erst recht nicht erklären könnnen. Fakt ist nur eins: zufällig in dieser Nacht wurde die Zeit in Sydney auf Sommerzeit umgestellt und scheinbar nur in Sydney (und dieser Zeitzone). Also waren es nicht mehr eine halbe Stunde Unterschied zu Alice Springs, sondern plötzlich anderthalb Stunden. Und Brisbane und die Ostküste haben nun auch eine Stunde Unterschied zu Sydney, weil in Brisbane die Uhren nicht umgestellt werden. Und jetzt kriege ich langsam Kopfschmerzen vom darüber nachdenken ...

Und nach der ganzen Aufregung fand ich den Sonnenaufgang dann noch nicht mal so spektakulär wie den Sonnenuntergang am Abend davor.


Wer bisher noch nicht gelangweilt aufgehört hat zu lesen, dem sei noch schnell von der letzten Station im Outback erzählt. 30 Kilometer entfernt vom Ayers Rock gibt es nämlich noch eine weitere, sogar noch größere Erhebung. Und zwar die "Olgas", wie sie im Volksmund genannt werden. Eigentlich ist das eine Gruppe von 36 Bergen und diese Gruppe heißt Kata Tjuta. Der höchste Berg ist der Mount Olga. Leider hatte ich nicht mehr viel Zeit, bin aber trotzdem noch mal dort hingefahren, habe ein paar Fotos gemacht und musste dann leider zurük zum Flughafen. Da hätte sich ein weiterer Tag zum Wandern und Entdecken sicherlich gelohnt.


Das zweite Foto ist auch genau dort aufgenommen worden, aber mit einem "Fleck" auf der Linse. Eine der zahlreichen Fliegen, die einen in freier Natur ständig umkreisen, wollte unbedingt mit aufs Foto.


Dazu hatte ich bisher noch gar nichts geschrieben, aber es ist teilweise schon unangenehm. Einige Leute ziehen sich extra Fliegennetze über ihre Hüte, um den Kopf vor den lästigen Insekten zu schützen. Ich fand es nicht so schlimm, aber gerade wenn man bei 40° gewandert ist, schwitzt und gefühlt 50 Fliegen um einen herumschwirren, ist das doch mit der Zeit lästig. Und einige versuchten dann auch immer mal wieder in Ohren oder Nase zu kriechen. Oder vor die Kamera.

Ein Phänomen noch zum Schluss, dessen Auflösung mir nicht mal das Internet verraten hat. Aus irgendeinem Grund grüßen sich im Outback die Autofahrer. Zuerst dachte ich, es ist irgendetwas mit meinem Auto und jeder Entgegenkommende will mir was zeigen, aber nein, es wird nur freundlich gegrüßt. So viele Autos kommen einem ja im Outback nicht entgegen, aber erschlossen hat sich mir das Ganze nicht. Warum das in Deutschland die Motoradfahren machen allerdings auch nicht ...

Dann ging es nachmittags mit dem Flugzeug vom Ayers Rock Airport nach Cairns. Dort angekommen schlug mir draußen gleich schwüle und warme Luft entgegen. Man nennt die Gegend hier auch den tropischen Norden. 

Am Mietwagenstand gab es ein "Upgrade", von Limousine auf SUV. In Australien wird man dafür noch nicht geächtet ... Und welch' eine Überraschug, ich fahre jetzt wieder einen Mitsubishi "Irgendwas", aber diesmal in unschuldigem Weiß. Das Lenkrad steht zwar beim Geradeausfahren nicht ganz gerade, aber irgendwas ist ja immer ...



Warum ich im Hotel vor verschlossener Tür stand ..., davon dann beim nächsten Mal ...

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