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Alice Springs: Wieso eine halbe Stunde ...?

Veröffentlicht: 02.10.2019

Nach dem langen Flug und dem anschließenden Extrem-Sightseeing in Sydney war der Schlaf sehr erholsam. Heute kam mir dann auch wieder die Übernachtung im Airport Hotel zu Gute. Vom Check-out an der Rezeption bis zum Schalter der Fluggesellschaft waren es keine drei Minuten Fußweg. Also wenn ich gleich bis zum Schalter durchgekommen wäre ...


Aber es ging relativ zügig voran und nach schlappen 2.050 Kilometern Flug landete ich 12:45 Uhr in Alice Springs. Dachte ich jedenfalls ... Denn ich kam bereits um 12:15 Uhr in Alice Springs an, denn in Alice Springs ist es eine halbe Stunde früher als in Sydney. Ich habe ja so schon Schwierigkeiten mir die Zeitverschiebung zu merken. Aber jetzt noch in halben Stunden umzurechnen ... Nein. Da mach' ich nicht mit. Ich lasse alle meine Uhren auf Sydney Zeit stehen. Ist mir egal. Ich komme dann eben überall eine halbe Stunde zu früh an ... Besser als zu spät ...

In Alice Springs angekommen schlägt einem erst einmal die Hitze ins Gesicht. Es sind so um die 35° Celsius und überall ist es staubtrocken. Ich übernahm dann meinen ersten Mietwagen auf der Reise, einen schönen, unauffälig lackierten Mitsubishi "Irgendwas"...


Aber das scheint hier die Modefarbe der Saison zu sein, in der Farbe habe ich schon ganz viele Autos gesehen.

Nun bin ich also im Outback und fast in der geografischen Mitte Australiens angekommen. Woher stammt der Name Outback?  Es hängt mit der dem Meer zugewandten Perspektive der früheren Küstenbewohner Australiens zusammen. Für sie war Outback alles "out there behind our back" - die unermessliche Weite hinter unserem Rücken. 

Alice Springs ist eine ehemalige Telegraphen Station, jeweils 1.500 Kilometer von Darwin im Norden und Adelaide im Süden entfernt. Diese Station gibt es noch heute als Museum. Die Gebäude rundherum sind noch erhalten und zeigen, wie es damals zu der Zeit in den Raümen ausgesehen hat. 


Nach dem Besuch des Museums, auf dem Weg zurück zum Parkplatz sah ich ein paar Schilder, die auf verschiede Wanderwege hinwiesen. Ich entschloss mich einen der Wege mal ein Stück entlang zu gehen, nicht zu weit, weil es brütend heiß war und meine Wasserflasche nur noch einen kleinen Schluck Wasser enthielt. Ja, ich weiß, so fangen meist auch die Geschichten von Verschollenen an ...

Aber bei mir ist es noch mal gutgegangen. Diese rot schimmernde Erde ist schon etwas besonderes und mir ist gleich diese unheimliche, aber wundervolle Stille aufgefallen. Ich machte ein paar Foto, bog um eine Ecke und plötzlich schauten sich zwei Augenpaare erschrocken an. Ein Augenpaar war ich...


Wir schauten uns wirklich eine ganze Weile an und dann verschwand das Känguru ganz unaufgeregt im Busch. Ich dagegen war total aufgeregt, obwohl es wahrscheinlich ganz normal werden wird, diese Tiere hier zu sehen. Vielleicht wäre ein Australier in Deutschland auch ganz aufgeregt, wenn er das erste Mal ein Reh sehen würde und wir würden ihn nur müde anlächeln ... aber ich fand die Begegnung unheimlich schön und habe mich den ganzen Tag darüber gefreut ...

Noch ein Funfact am Rande, woher stammt der Name Känguru? Das habe ich auf der Stadtrundfahrt durch Sydney gehört: Als die Briten auf die Aborigines stießen, fragten sie im besten Englisch "Was ist das für ein Tier?". Die Aborigines antworteten: "Kangaroo". Übersetzt: "Ich verstehe dich nicht" ... Die Geschichte ist nicht bewiesen, wurde bisher aber auch noch nicht widerlegt ...

Warum das Auto nachts draußen stehen zu lassen "Danger" ist und warum ich der Polizei meinen Reispass zeigen musste, erzähle ich morgen ...

Antworten (1)

Karsten
Du hättest auch Geschichtenschreiber werden können ;-)