Veröffentlicht: 03.09.2019
Die letzten 3 Tage waren Laura und ich mit einem Guide auf der Halbinsel La Guajira im Norden Kolumbiens unterwegs. Diese Region ist völlig anders, als das was wir vorher in Kolumbien gesehen hatten. Eine sehr schöne Landschaft, bestehend aus Steppe und Wüste, aber auch erschreckend.. Warum werde ich später erzählen.
Fangen wir am ersten Tag an. Wir wurden um halb fünf morgens mit einem kleinen Bus abgeholt, der uns von Santa Marta nach Riohacha gebracht hat. Die Fahrt war ziemlich wild und schnell, denn für den Fahrer galt die Rechts-vor-Links Regel anscheinend nicht :D Auf dem Weg haben wir noch ein paar Leute abgeholt, unter anderem auch Verena und Andrea, zwei super nette, zum Glück spanisch sprechende Mädels aus Deutschland, die mit uns die Tour zusammen gemacht haben :) Die beiden sind Lehrerinnen.. Und falls ihr das lest, seid bitte nicht sauer auf meine Rechtschreibung und Zeichensetzung :D
Als wir in Riohacha angekommen sind haben wir unseren Guide, Orlando, kennengelernt. Der sprach nur spanisch und deswegen waren wir heil froh, dass die beiden Mädels so nett waren und uns alles übersetzt haben. Orlando ist selber auf der Halbinsel geboren, was wirklich cool ist, da dort nur die Eingeborenen Wayuu leben und er einer davon ist. Wir haben in Riohacha außerdem noch ein Frühstück bekommen, welches ein Rührei in einer ziemlich orangenen Farbe beinhaltete und ein süßes Brot mit einem kleinen Schimmelpilz am Rand :).. Naja wollen wir nicht zu pingelig sein.
Nach dem Frühstück sind wir dann los gefahren Richtung Uribia. Wir hatten vor der Tour schon gelesen, dass hier viel Müll rumliegen soll, aber auf so eine riesen Menge Müll war keiner von uns vorbereitet. In jedem Steppengrasbüschel hingen Plastiktüten, die die Landschaft unnatürlich bunt färbten. Auf dem Weg dorthin erzählte Orlando uns, dass es hier so aussieht, weil die Mensch gar nicht wissen, dass Plastik viel länger zum abbauen braucht und er es selber erst erfahren hat, als er Guide wurde. Richtig erschreckend, aber woher sollen die Leute das auch wissen, wenn es ihnen keiner sagt.. Mittlerweile aber werden die Kinder in der Schule darüber wohl informiert. Neben dem ganzen Müll gab es allerdings noch etwas erschreckendes und zwar die Wayuu-Kinder, die die Straße mit Schranken aus Schnur und Fahrradketten versperrten und nach Essen und Trinken bettelten. Da Orlando selbst ja zu den Wayuu gehört durften wir ohne etwas zu geben weiterfahren bis wir nach ca. anderthalb Stunden Fahrt vor der Stadt Uribia angekommen sind. Hier sollten wir laut Orlando Wasserkannister für die nächsten zweieinhalb Tage für uns kaufen und zusätzlich noch ein paar Packungen Brot, welche dann allerdings nicht für uns waren, sondern für die Kinder. Wir entschieden uns dazu 4 Packungen mit kleinen Milchbrötchen und zusätzlich noch abgepackte 300ml Tüten Wasser mitzunehmen. Orlando hatte zwar gesagt, dass das nicht so gut sei, da das Wasser wie gesagt in Plastiktüte war und wir so noch mehr Plastik mit ins Land bringen, aber die Menschen dort brauchen halt auch Wasser und nicht nur Essen.
Danach ging die Fahrt weiter Richtung Cabo de la Vela, wo wir die erste Nacht in Hängematten verbracht haben :) auf dem Weg dorthin sind wir noch an zwei Küstenabschnitten vorbeigefahren und konnten dort unter der glühenden Hitze im türkisblauen Meer baden und die Pelikane beim Fischejagen beobachten. Außerdem waren wir am Pilon de azucar de Cabo de la Vela, dem Zuckerhut von Cabo de la Vela. Unterwegs sind wir durch einen Wald von Kakteen gefahren und auch durch einige Schranken der Kinder. Wir waren sehr froh, dass Orlando sich so gut auskannte und er entschied letztendlich auch, wem wir was geben sollten, denn er wollte die Kinder eigentlich nicht dazu ermutigen zu betteln, sonder sie sollen lieber in die Schule gehen. Auch haben wir erfahren, dass die Kinder nicht aufs Betteln angewiesen sind, da die Familien eigentlich genug zu essen und trinken haben.
Abends haben wir noch den Sonnenuntergang an einem Leuchtturm beobachtet und haben danach alle zusammen gegessen und sind dann auch ins Bett bzw in die Hängematte gefallen und haben geschlafen :)
Am nächsten Morgen ging es um 7 Uhr von Cabo de la Vela aus weiter in den Norden. Die Fahrt im Allgemeinen war ziemlich huckelig, da es keine richtigen Straßen gab und man halt durch Steppe und Wüste gefahren ist :D. Unser erster Stopp war an Sanddünen, die direkt ins karibische Meer münden und dort konnten wir auch baden. Es war überall so windig, dass der Sand richtig an unseren Beinen peitschte. Danach waren wir am Punta Gallinas, dem nördlichsten Punkt Südamerikas :) YEAH! Hier haben wir uns allerdings nur ca. 10 Minuten aufgehalten, weil es dann schon in unser Camp ging für ein Mittagessen und einer Bootsfahrt durch eine große Lagune, um Flamingos zu beobachten und den Sonnenuntergang anzuschauen :) Die Flamingos waren allerdings sehr weit entfernt, weshalb das leider nicht so spektakulär war..
Abends gab es dann Languste zu essen, was Laura und ich vorher noch nie probiert hatten:) war echt lecker:) ich glaube mit das tollste war dann der Sternenhimmel, da ich noch nie so einen schönen gesehen habe :)
Die Nacht in den Hängematten war dann für mich eher unschön, da ich anscheinend einen Sonnenstich hatte und die Languste mir nochmal hallo gesagt hat.. Aber die Mädels haben sich super lieb um mich gekümmert und da Verena und Andrea den Abend vor der Tour schon mit ihrer Toilette gekuschelt haben, hatte ich auch Profis da :) Viele Dank nochmal :)
Am nächsten Tag ging es mir dann so semi gut und ich durfte im Jeep vorne sitzen :D Die meiste Zeit saßen wir im Auto auf dem Weg zurück nach Riohacha. Und wir haben bestimmt 2 Stunden im Jeep gewartet, weil wir über ein Gelände mussten, was ziemlich schlammig war und dann haben sich andere Jeeps festgefahren und die mussten dann erst befreit werden :D Mittagessen gab es dann in Uribia und danach noch eine kurze "Führung" mit dem Jeep an den Salzbecken vorbei.
In Roihacha angekommen sind wir dann alle direkt in den Kleinbus und wurden zurück nach Santa Marta gebracht, was nochmal 3 Stunden gedauert hat. Abends sind wir dann tot ins Bett gefallen.
Alles in allem war es eine sehr schöne Tour mit einem kleinen Kulturschock.
Achja noch ein kurzes Update:
Wir sind nach 20 Stunden Busfahrt auch endlich in Medellin angekommen:)
Hast pronto
Laura y Chrissie