Veröffentlicht: 07.04.2017
Nun ist er auch fast schon um, unser letzter Urlaubstag im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Und wir nehmen wieder ne Menge mit. Vor allem Bestätigung darin, dass wir die USA als Urlaubsland so lieb gewonnen haben. Diese Vielfältigkeit, diese Größe und nicht zuletzt die Menschen.
Ein aktuelles Beispiel von gestern. Mitten in dem Trubel von Las Vegas. Ihr könnt euch vorstellen, dass auch der Verkehr da für den ein oder anderen Provinz Deutschen.. und Rostock ist gegen Las Vegas Provinz, dass es für uns schon aufregend ist. Wir kommen an einen Fußgängerüberweg haben grün, und ein Wagen war, da er auch bei Rot in den USA grundsätzlich rechts abbiegen kann (ähnlich wie unser grüner Pfeil), dieser Wagen fuhr schon auf den Überweg, weil er meinte er könne fahren, konnte es dann aber doch nicht. Bei uns müsste man sich nun an ihm vorbeischlängeln und der Fahrer würde vermutlich unschuldig in die Ferne schauen. Nicht so hier, der Fahrer fährt die Fahrerscheibe runter, fährt zurück vom Zebrastreifen und entschuldigt sich bei uns "oh i´m sorry guys!"
Und das ist uns nicht nur einmal passiert, sondern wir erfahren es fast täglich. Undenkbar in dieser Regelmäßigkeit zu Hause. Und auch sonst, die Ami´s entschuldigen sich für alles, manchmal hab ich das Gefühl, dass es ihnen schon leid tut, dass sie in unserer Umgebung die gleiche Luft atmen. Nur einmal hatte ich ein Erlebnis, wo mir ein Mensch direkt unfreundlich begegnete. Am Lake Mead saßen wir gemeinsam mit Alexei, einem russischen Campnachbarn und unterhielten uns nett auf englisch. Da kam eine junge Frau, schätze Mitte 30 (Typ Lehrerin.. von der Sorte die man nicht leiden kann :) ) und ohne ein Wort der Entschuldigung der Störung, fuhr sie dazwischen und fragte "do you speak english?, i need help with my RV, you guy have the same RV like me, can you come with me?"..kein Bitte, kein Sorry... klar konnte der Russe helfen, er war nett. Aber für mein Empfinden gehörte sich das einfach nicht, so reinzuplatzen.. und wer hätte es gedacht. Die Dame war ... wie sich später herausstellte - eine Deutsche die offenbar mit Ihrer Mutter unterwegs war!
Ich will hier gar nicht alle über einen Kamm scheren. Sicher und ganz bestimmt, gibt es auch hier verdorbene Charaktere und ja, sicher gibt es auch gefährliche und böse Menschen. Und genauso gibt es auch zu Hause viele liebe Menschen. Aber als Tourist genieße ich diese amerikanische entspannte Offenheit und Freundlichkeit, ich finde einfach dass "you´re Welcome" auch viel freundlicher klingt als "keine Ursache" und einfach ein Statement für eine Einstellung ist. Trotzdem bin ich gern Deutscher und auch stolz darauf, und auch froh dass ich wieder nach Rostock komme, gerade wegen all der lieben Menschen, die hier mitlesen, und die ich hier eben nicht habe. Aber sollte es mal einen Grund geben, Deutschland verlassen zu müssen, stünden die USA sicher ganz oben auf der Optionsliste.
Wir haben heute unseren RV zurückgebracht, die erwartete Berechnung unseres kleinen Schadens kam natürlich auch prompt. Florian der Manager der Road Bear Station hier in Vegas kam aus Sachsen, aber auch er hat die Freundlichkeit auch in so einer Situation direkt ausgestrahlt. Wir wurden per Shuttle zurück in unser Ellis Island gefahren. Mutti und Vati sind dann nochmal zu Fuß auf den Strip, haben sich die Fahrt im "Highroller" beim Hotel-Casino "The Linq" gegönnt. Das ist einer der neuesten Attraktionen. Ein dem Namen entsprechendes Riesenrad mit einzelnen Kugeln als goldenen. In jeder von Ihnen finden bestimmt 20 Personen Platz. Man zahlt 25 Dollar für eine Runde und hat einen tollen Ausblick. Einige wenig Kugeln sind ein wenig teurer, dafür hat man dann einen Kellner und eine Bar mit an Boot und kann dort, wie jemand sagte, ne halbe Stunde so richtig Gas geben.
Wir haben dann später am Abend Gas gegeben, denn uns kam zu Ohren, dass das Ellis Island Casino, unser Super8 Motel ist direkt daran angeschlossen, bekannt für sein gutes Essen ist. Im Café & Pub gibt es das wohl berühmte Steak Special das nicht auf der Karte steht. Für 12,99 gibt es hier einen Salat, oder Suppe wie wir es in Deutschland auch kennen vorweg, und dann ein gewaltiges Stück Sirloin Steak mit french Fries oder wahlweise baked Potato und lecker in Knoblauch gebadeten Bohnen. Es war eine riesen Portion und sehr sehr lecker. Vati dufte das aufessen, was ich nicht geschafft hab, und nun können wir uns alle nicht mehr bewegen.
Der Koffer ist gepackt, und Freitag früh um 3 Uhr klingelt der Wecker. Um 4 werden wir dann per Shuttle zum Airport gebracht und ca. halb sieben habt dann unsere United Airlines Maschine nach Hause ab. Wir werden noch 3 Stunden Aufenthalt in New York haben und dann am Samstag früh um 8 in Berlin sein. Dann ist dieses Abenteuer schon wieder Geschichte und soviel ich auch schreibe, ich denke, wer diese Begeisterung für dieses Land nicht schon einen Funken in sich hat, den wird mein Blog nicht sonderlich überzeugt haben, denn Worte können nur schwer beschreiben, was genau unsere Begeisterung ausmacht.
Trotzdem steht für uns sicher schon wieder insgeheim fest.. Dies wird nicht unsere letzte Reise über den Teich gewesen sein.