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28.02 und 29.02.2020, Ausflug nach Cape Coast und in den Nationalpark

Veröffentlicht: 20.03.2020

Am Freitagmorgen bin ich um 4:30 aufgestanden um mich so früh wie möglich auf den Weg zu machen.
Man gut ich bin so rechtzeitig aufgebrochen, denn die Tour nach Cape Coast hat insgesamt 6 Stunden gedauert. An der zweiten Umsteigestelle musste ich bestimmt 30 Minuten warten bis das
Trotro kam. Auf dem Weg von Kaneshie nach Cape Coast haben wir auch wieder eine halbe Stunde am Straßenrand gestanden, weil der Fahrer ein bisschen am Motor und am vorderen Reifen
rumschrauben musste. Was da nicht in Ordnung war, möchte ich gar nicht wissen.


Nachdem ich dann endlich angekommen war, habe ich mich sofort auf dem Weg nach Cape Coast Castle gemacht und habe auch an einer Führung teilgenommen, die man nur empfehlen kann.
Cape Coast Castle war unteranderem niederländisch, dänisch, schwedisch und zuletzt britisch und ist eines von insgesamt 35 Forts der ghanaischen Küste.
Leider hatte die Burg jedoch keinen schönen Nutzen, denn dorthin wurden damals die Einheimischen gebracht, gebrandmarkt, für Monate in Sklavenkeller gesteckt und dann sofern sie noch lebten
in die USA und Brasilien verschifft. Dort mussten die Sklaven auf Plantagen arbeiten um Waren zu erwirtschaften (z.B. Baumwolle) damit diese dann nach Europa gelangen können.
Während der Fürung haben wir uns auch die Sklavenkeller angeguckt und ich muss sagen, dass das total schrecklich war. Der Keller für die Sklaven war stockdunkel und gerade mal ca.
8mx 5m groß. Dort wurden ca. 200 männliche Sklaven gefangen gehalten. Diese Vorstellung ist wirklich unglaublich auf diesem kleinen Raum so viele Menschen ohne jegliches Tageslicht für mehrere
Monate einzusperren und dort drin festzuketten.
Essen und Wasser bekamen die Sklaven nur zweimal am Tag über eine Luke zugeschmissen. Außerdem lebten die Sklaven in ihrem eigenen Dreck der ungefähr 2 feet hoch war und aus Essen, Wasser,
Blut, Erbrochenem und Fäkalien bestand. Viele erblindeten auch, da sie über einen längeren Zeitraum kein Licht sahen. 


Sehr makaber an der ganzen Sache ist auch noch, dass genau über dem "male slave dungeon" die Kirche gebaut wurde und die Sklaven sich jeden Tag anhören konnten wie die Sklavenhälter über
ihnen laut Worship betrieben und Dinge priesen wie "Gott liebt alle" oder "Vor Gott sind wir alle gleich". Die Sklavenschiffe auf die die Sklaven dann irgendwann verladen wurden hatten
auch Namen wie "Jesus" oder "Joy", wie passend...

Wir haben noch ganz viele andere schreckliche Geschichten erzählt bekommen, aber das würde zu lange dauern hier alles zu schreiben. Auf jeden Fall hat mich das sehr interessiert und ich
fand das total spannend mal "live" zu sehen, da wir dieses Thema bestimmt ein Jahr in Englisch behandelt haben und ich darüber schlussendlich auch mein Abi geschrieben habe.


Danach bin ich dann zu meinem Hostel gegangen, welches 150 m weiter rechts direkt am Strand lag. Dort war es total schön und die Menschen waren super freundlich.
Ich habe noch zwei Schweizer kennengelernt mit denen ich am Samstag auch zusammen in den Kakuum Nationalpark (375 km2 groß) gefahren bin und eine 75-jährige Omi, die seitdem ihr Mann
vor 7 Jahren gestorben ist, ganze 112 Länder bereist hat und nun eine Tour durch Afrik macht. Sehr bewundernswert!

Im Nationalpark sind wir über den Canopy Walkway gewandert. Dies sind mehrere Hängebrücken, die 40 hoch über dem Boden hängen und durch Plattformen miteinander verbunden sind.
Eine wackelige aber wirklich lohnenswerte Angelegenheit. Man hat eine richtig coole Aussicht über den Regenwald. Danach sind die 2 Schweizer und ich noch mit unserem Guide durch den Regenwald
gewandert. Er hat uns viele verschiedene Bäume gezeigt und deren Nutzen erklärt und wir haben ein Baumhaus mitten im Regenwald gesehen in dem man übernachten kann.
Tiere haben wir leider nicht gesehen (außer einen riesigen Tausendfüßler und bunte Schmetterlinge), da diese nur nachts oder ganz früh morgens aktiv sind. Dort leben aber Affen, Antilopen,
afrikanische Elefanten, Büffel, Papageien, Schlangen usw.

Insgesamt war das wirklich ein total schöner Ausflug, der sich trotz der langen Fahrt allemal gelohnt hat. Vor allem gab es in dem Hostel eine richtige Dusche :D


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