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28. Etappe Mondonedo nach Abadin

Veröffentlicht: 13.10.2021

Ausgeschlafen, aber richtig ---- bis 08:15 Uhr, das tut gut. Heute steht ja nur eine kurze Etappe an. 

Meine Gedanken sind seit gestern Abend stärker in der Heimat, bei der Familie. Über WhatsApp habe ich erfahren,  dass es Probleme gibt und die Suche nach einer Lösung,  die Tatsache,  dass ich jetzt hier wandere und nicht vor Ort zur Stelle bin und insbesondere die Frage, ob ich mich nicht zu sehr einmische in das Leben meiner Kinder, beschäftigen mich den ganzen Weg lang. Gut, dass sich irgendwann morgens George, ein junger Holländer zu mir gesellt und wir die Strecke gemeinsam wandern. Wir reden über "Gott und die Welt", über  Veränderungen in unserer Gesellschaft,  die Zukunft und die große Bedeutung einer Familie.  Er aus der Sicht eines jungen Mannes mit 30 Jahren und ich aus der eines Vaters/Opas.  Und da tuen auch meine mäßigen Englischkenntnisse dem guten Gespräch keinen Abbruch,  wo mein Wortschatz nicht ausreicht, kommen Hände und Füße zum Einsatz, oder George ahnt schon, nach welchen Vokabeln ich gerade suche und hilft unserem Gespräch auf die Sprünge.  Es ist offensichtlich für uns beide sehr wohltuend und die Zeit vergeht wie im Flug. An der Herberge heißt es Abschied nehmen ( für heute ??? ) George geht weiter.

Obwohl ich heute morgen nicht so früh los bin wie sonst  bieten Sonnenaufgang und Natur so einiges und ich versuche intensiv,  meine Eindrücke in Fotos festzuhalten.

Auf meinem Weg durch den Wald begleitet mich die ganze Zeit ein durchaus vertrautes Geräusch,  das ich aber nicht zuordnen kann. Erst als ich aus dem Nebel aufsteige und eine Lichtung erreiche, löst sich das Rätsel. Auf dem Berg stehen einige Windräder.  Spontan kommt mir der Gedanke :" Davon würde ich gerne ein paar finanzieren." ---- aber die Direktive war in der Sparkasse: ----- beobachten, hat mich ganz schön frustriert.....------- damals, ........heute ist/lebe ich in einer anderen Zeit/Welt, und es ist gut so.

Auf meinem Weg komme ich an Pilzen vorbei. Beim ersten bin ich mir ( fast ) sicher, dass es sich um einen Parasol handelt. Schöne Erinnerungen werden wach, von einem tollen Familienurlaub in Schweden  im Getnö Gard . Da haben wir so einen Pilz in der Pfanne zubereitet und verspeist..... ein Genuss.  Über den zweiten Pilz weiss ich gar nichts  Name   genießbar oder giftig??????   Ich handele bei beiden Pilzen nach der bewährten rheinischen Devise : " Wat der Buer ( Banker ) net kennt, dat frett he net ( Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht ).

Wenn ich auf meine Wanderapp schaue, steht uns, George und mir, ein steiler Aufstieg bevor. Aber es ist wie manchmal im Leben einfach eine Frage der Perspektive. Wenn ich das Profilbild statt vertikal mir in der horizontalen anschaue,  bleibt der Respekt, aber die Sorge ist gewischen.

Und noch eine schöne Veränderung,  die steinernen Hinweisschilder vom Camino enthalten nicht mehr die Angabe der exakten Redtstrecke, etwas, wie sich in unserer Unterhaltung herausstellt auch George als echte Verbesserung empfindet. 

Die sehr guten Rezensionen der heutigen Herberge, erhält diese nach meiner Auffassung völlig zu Recht.  Sehr stilvoll eingerichtet, großzügige Raumgestaltung und toller Service   nicht nur wegen des kostenlosen Kaffees.

Das letzte Bild ist ein kleiner Nachtrag zu gestern. 

Antworten (1)

Claudia
Ja ein Parasol. Das war auch mein erster Gedanke:)