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Alicudi - einsame Vulkaninsel

Veröffentlicht: 12.10.2018

Wir packen die Taschen und lassen unseren Bully für 6 Tage allein auf dem sizilianischen Festland zurück.  Er ist „bewacht“ - mal schauen, ob er bei unserer Rückkehr noch da ist...

Wir steuern die westlichste und kleinste der Liparischen Inseln an. Stephan mag es ja gerne anders und hier ist tatsächlich alles ein bisschen anders. Alicudi ist eine fünf Quadratkilometer kleine Insel, auf die sich wenige Touristen verirren - Mitte Oktober außer uns keine. Dementsprechend werden wir von den Einheimischen beäugt. Freudige Begrüßungen bleiben aus - die Insulaner hier sind uns gegenüber eher distanziert und wortkarg. 

Hier ist absolute Stille, keine Geräuche. Es gibt keine Straßen, und somit auch keine Autos und Straßenbeleuchtung. Noch nie haben wir solch einen funkelnden Sternenhimmel in tiefschwarzer Nacht gesehen. 

Wir übernachten in einem liebevoll renovierten Bauernhaus, das ein Deutscher, der seit 30 Jahren auf Alicudi lebt, an Touristen, die die absolute Stille suchen, vermietet. Ihn selbst bekommen wir nicht zu Gesicht. 

Die 80 Einwohner leben eher zurückgezogen. Die einzelnen Häuser sind durch eine Vielzahl an Treppenstufen, sogenannte Maultier-Pfade, verbunden. Um in dem einzigen Lädchen der Insel am Hafen Brot und Milch zu kaufen, muss man einfach mal gut 500 Stufen zurücklegen. Das  überlegt man sich dann doch zweimal. 

Ab und zu sieht man einen Esel, der Einkäufe entlang der steinigen Pfade hochschleppt.

Auch wir denken nach ein paar Tagen nur noch in Rationen, die pro Tag aufgeteilt sind: ein Glas Wein am Abend und ein Bierchen pro Tag für Stephan... Alles andere wäre zu schwer zum Schleppen.

Wir starten bei Sonnenaufgang mit Yoga, faulenzen in der Hängematte, genießen den Ausblick, erkunden die Insel (sportliches Unterfangen), Kochen kreative Gerichte aus dem was wir haben bzw. was das Gärtchen hier hergibt. Stephan nimmt zum ersten Mal Fisch aus und freundet sich mit einer Katze an, die in den 6 Tagen nicht von seiner Seite weicht. Irgendwann höre ich, wie er sie Pauli nennt - wahrscheinlich weil sie ihn genauso um den Finger wickelt und genauso wenig auf ihn hört, wie unsere Pauli zu Hause ;-).

Wir verbringen entspannte Tage auf dieser - häufig als letztes Paradis im Mittelmeer bezeichneten - Insel. Am wohlsten fühlen wir uns allerdings an  bzw. in unserem Häuschen. Wir erleben seltsame Dinge und die Insel kommt uns irgendwie etwas unheimlich und spooky vor. Aber die Geschichten gibt es dann mündlich...



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