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8 Raus in die Berge

Veröffentlicht: 23.03.2023

Nach der letzten Nacht war es sehr schwer morgens aus dem Bett zu kommen. Und ich musste noch alle meine Sachen organisieren mithelfen aufzuräumen duschen und das sonst alles noch. Christina war so lieb und machte mir ein großartiges Katerfrühstück welches die Katzen nur neidisch von der Seite beäugten. 

Ich verabschiedete mich von Christina und Alvero, bedanke mich und ließ noch eine Kleinigkeit für Ostern versteckt zurück. 

Eine halbe Stunde später als abgemacht kamen wir dann doch endlich los und Sergey holte mich ab und los ging es in die Berge. Es fühlte sich etwas komisch an mit einem Menschen den ich kaum kannte in einem Land in dem ich fremd war irgendwo hinzufahren wo ich nicht Mal genau wusste wohin. Aber einige Freunde wussten Bescheid und auf die Referenzen von Couchsurfing kann man sich auch verlassen. Und ich habe meine Entscheidung nicht bereut. 

Nach knapp zwei Stunden Fahrt sahen wir die ersten Berge und hielten kurz an um die Aussicht zu genießen. 8ch hatte vorher noch nie was über das Gebirge zwischen Polen und der Slowakei gehört und es war irgendwie kompakter als ich es aus den Alpen kannte. 
Wir führen weiter und parkten an einer gut ausgebauten Straße. Dort gab es sogar einige Kutschen die einen mach oben und zurück hätten bringen können aber wir wollten ja wandern. Die Wanderung ging tatsächlich die ganze Zeit über diese ausgebaute straße was ich erst etwas schade fand aber spätestens als wir mit einen alten Trekking Schuhen durch den ersten Schnee stapften war ich dankbar das wir keine engeren Wege nehmen mussten. 
Plötzlich in den Bergen zu sein kam mir so unwirklich vor. Ich hätte auf meiner Reise vor allem Städte besucht und war vor ein paar Stunden noch in einer der Städte mit der größten Luftverschmutzung in Europa. Das musste ich nicht Mal recherchieren meine Lunge hatte mir bereits mehrfach signalisiert das die Luft nicht die beste war und am Tag danach schickte Sergey mit noch eine Nachricht das die Stadt in den letzten Tagen auf dem 4. Platz der Most polluted citys in the world war. Ich kann echt dankbar sein in Deutschland zu leben. Dauerhaft in Krakau zu leben würde meine Lunge echt nicht mitmachen. Generell kann es mir echt komisch vor das wir in Deutschland so pingelig versuchen unseren ökologischen Fußabdruck noch ein klein wenig mehr zu reduzieren und in Polen verbrennen sie immernoch Kohle ohne Ende und sortieren noch nicht mal ihren Müll.
Umsomehr genoss ich es frische Bergluft zu Atmen und obwohl wir ziemlich zügig hochwanderten hatte ich keine Probleme. Nach ungefähr 2 Stunden kamen wir an unserem Ziel an. Einer niedlichen Hütte an einem zugefrorenen See. Mit warmen Tee genoßen wir die Aussicht und wanderten auf dem See umher. 

Um weiter zu kommen hätten wir bzw. Ich eine bessere Ausrüstung gebraucht. Also kehrten wir noch kurz für einen kleinen Happen in der Hütte ein. Ich aß einen regionalen gegrilltem Käse (Oscypek) der ganz schön zwischen den Zähnen quitschte. Und dann ging es leider auch schon wieder bergab. Auf dem Weg zurück hätten wir echt gute Gespräche. 

Ich ärgerte mich etwas das ich nicht besser Englisch sprach, ich glaube mit mehr sprach Kenntnissen, wären die Gespräche noch tiefer gewesen. Aber ich muss auch sagen das Englisch mit russischen Akzent echt meega schwer zu verstehen ist.. wir erfuhr einiges über das Leben in Belarus und das die Menschen dort für alles mögliche einfach ins Gefängnis gesteckt wurden. Das Land war nun wirklich keine Demokratie. Unsere Gespräche wurden immer persönlicher und als er mir erzählte das er bereits zweimal verheiratet war und ein Kind in seinem Heimatland hatte fühlte ich mich sehr jung. Er war bereits 35 Jahre alt aber wenn er lächelte sah er wieder jung aus. Alter ist halt nur eine Zahl. Und als wir dann bemerkten das wir an einem ähnlichen Punkt in unserer persönlichen Entwicklung standen fühlte ich mich nur nochmal bestätigt. Die Frage was einen glücklich macht und was man eigentlich vom Leben will wird mich wohl noch einige Zeit begleiten. Als wir wieder am Auto ankamen wurde es bereits dunkel und wir fuhren müde zurück. Wir tauschten noch etwas Musik aus und bei ihm angekommen bekam ich noch frisch gemachte Pancakes mit salziger Cream (die belarusische Version von Pancakes) und fiel mit schmerzenden Füßen auf die Couch und schlief ein. Am nächsten Morgen sollte es dann wirklich nach Budapest gehen.*

PS: wie erkennt man das man in einem Polnischen Haushalt ist? 

Es liegt ein halbes Tier im Kühlschrank 😉


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