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Die Niederschrift einer erschöpften Seele - Teil I

Veröffentlicht: 05.05.2019

Liebes Tagebuch,

heute schreibe ich über gestern.

Völlig ausgeschlafen trafen wir uns kurz nach 7:00 zum Frühstück, wo sich im Speziellen eine Person durch den Verzehr von abartigen Mengen, was gefühlt 80% des bereitgestellten Buffets entsprach, hervorgetan hat. Gut auf durchwachsenes Wetter vorbereitet - kurze Buchse, bauchlange Kutte -, verließen wir das Hotel und legten sogleich die äußere Zwiebelschicht ab, da wir bereits beim Durschschreiten der Hoteltür das grelle Antlitz erblickten, welches jegliche Feuchtigkeit unserer Netzhaut verdunsten ließ.

Auf unsere körperliche Belastbarkeit vertrauend, entschieden wir uns durch das Laufen einer Station zusätzliches Umsteigen zu ersparen. Diese Dummheit haben wir mit Schmerz und Schweiß bezahlt. Nach dem neuen Zeitplan pünktlich, kamen wir schließlich am Gyeongbokung Palast an, wo wir uns unverzüglich der Belästigung durch hysterische Fans ausgesetzt sahen, die sich nicht mal durch ernste, grimmige Blicke in ihrem Gruppenselfiewahn stoppen ließen. Ermutigt durch den Erfolg der dreisten Fotohascherei, nutzen einige Bewunderer unsere Gutmütigkeit gnadenlos aus und erbettelten sich Audienzen, in denen wir diverse Informationen zu unseren Personen aus Höflichkeit preisgaben, die, da wo wir herkommen, eigentlich strengst vertraulich sind und unter das Datenschutzgesetz fallen. Letzten Endes gelang es uns aber doch noch ungestört das restliche Palastgelände zu erkunden.

Im Anschluss folgten wir den historischen Fußabdrücken von König Sejong und Admiral Yi tiefer ins Zentrum der Stadt. Eine Eispause später schritten wir an den Ufern des Cheonggyecheon entlang, dessen launische Strömungen wir nur mit Mühe entkommen konnten. 

Umgeben von aberjahrhunderten angesammelter Weisheit, meditierten wir im Tapgol Park über die weitere Etappe unserer Reise.

Und was dann geschah, werdet ihr niemals glauben...

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