Die Niederschrift einer erschöpften Seele - Teil II

Gleißendes Licht und himmlische Stimmen, deren Worte nicht zu erfassen sind, aber die das Innere berühren und deren Bedeutung im Gefäß des Geistes nachhallen. Dieser kurze Moment der Erleuchtung ließ uns den zu gehenden Pfad klar erkennen. Und so kam es, dass wir uns genau in die entgegengesetzte Richtung bewegten, was uns schließlich nach Insa-dong führte, einer Honigfalle für den einfache Touristen, der wir selbstverständlich nicht auf den Leim gegangen sind, denn unser geschultes Auge entdeckte die List, enthüllte sie mühelos und ließ sie exposiert im Licht für alle sichtbar zurück, so wie einen Flitzer beim Finalspiel einer Weltmeisterschaft. Lüftet man den Schleier, der wie eine Bordelltür blinkenden Fassade, offenbart sich eine Welt voller bizarrer Obskuritäten.

Um das Gesehene zu vergessen, aber auch um den ersten kompletten Tag in Korea zu feiern, kehrten wir in ein traditionelles Chibee-Restaurant (Chicken&Beer) ein und ließen zu unserem Wohle eine gesamte Hühnerpopulation über die Klinge springen. Das Fehlen von weiterer Dokumentation bitten wir zu entschuldigen. Mit unseren fettverschmierten Fingern wollte sich der Auslöser einfach nicht mehr adäquat bedienen lassen.

Danke, liebes Tagebuch, für dein offenes Ohr.