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Tag 23 Curio Bay

Veröffentlicht: 18.11.2017

Den Vormittag verbringe ich noch in der Ruhe von Monkey Island. Gegen Mittag geht es nach Invercargill, die größte Stadt im Süden. Mir gefällt es dort nicht und nach einem Einkauf bei Pak'n'save führt der Weg weiter nach Bluff. Das ist der Start und Endpunkt des Highway 1 in Neuseeland, der von Nord nach Süd geht. Bluff mag ich noch weniget als Invercargill, ich muss da weg.

Also Aufbruch Richtung Ende der Welt, der südlichste Punkt Neuseelands. Der Weg dorthin führt durch Landschaften, die vom Wind geprägt sind. Einige Baumarten wachsen total schief. Es geht wieder am traumhaft türkisfarbenen Meer entlang.

In einem Ort kommt ein Hinweisschild, dass aufgrund von Bauarbeiten einige Straßen gesperrt sind. Einige Camper und allen voran ich wollen das nicht einsehen, denn wir wollen nach Slope Point. Angeblich der südlichste Ort in Neuseeland. Das einzige coole dort ist das Schild, das in Richtung Südpol weist. Aber das ist halt kultig. Wir teilen uns also auf und jeder der Camper testet eine der drei gesperrten “Straßen” nach Slope Point. Kommen alle zurück zum Ausgangspunkt, kein Durchkommen! Zu Fuß geht auch nicht, da einiges an Privatland auf dem 30 km Fussmarsch zu durchqueren wäre.

Also mal wieder Plan B: den gesamten Weg zurück und zur Curio Bay, das ist die Bucht neben Slope Point und genauso südlich aber halt ohne Schild. Curio Bay hat andere Attraktionen. Dass Plan B noch zu an A wird, ahne ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Als ich auf dem Campingplatz in Curio Bay einchecke, sagt mir die junge deutsche Mitarbeiterin, dass um ca. 20 Uhr ein Pinguin zu sichten sei unten in der Bucht. Gehe also runter, warm angezogen trotz Abendsonne und angenehmer Wärme. In der Bucht sind auch die petrified forests, das sind versteinerte Baumstämme eines früheren Waldes. Sitze dann zwei Stunden geduldig und frierend in der kalten Bucht, nachdem die Sonne untergegangen ist. Dann endlich! Wow! Einer der letzten Gelbaugen Pinguine kommt aus dem Wasser. Die Tiere sind sehr scheu und leicht gestresst, deshalb sitzen alle ruhig da mit gebührendem Abstand. Der Pinguin kommt von der Nahrungssuche auf dem Meer zurück, ist entspannt, putzt sich, hüpft stellenweise Stufen im Stein herauf und watschelt ins Nest. Dieses Erlebnis wird mich noch lange beschäftigen. Diese wundervollen Tiere sind wegen uns Menschen vom Aussterben bedroht. Es ist die Überfischung der Meere, die die Nahrungskette kaputt macht, das viele Kleinplastik im Wasser, uvm.

Auf jeden Fall ist diese Atmosphäre, dieses Erlebnis, einen Gelbaugen Pinguin aus solcher Nähe sehen zu dürfen ein echtes Privileg und nur ganz schwer zu toppen. Unterhalte mich noch lange mit zwei Deutschen, die dort auf die Pinguine aufpassen. Das sind die letzten zwei Brautpaare im Süden. Vor vier Jahren waren es noch elf. Insgesamt gibt es nur noch 170 Tiere.

Den Tag beende ich mit einer heißen Dusche, bin total durchgefroren aber sehr glücklich.


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