Yungaburra & Lake Tinaroo

Tag 12 - Lake Tinaroo - 01.09.2018

Hallo liebe Freunde des australischen Baumkängurus,

Tag 12 war angebrochen und Janina & ich machten uns nach einem ausgiebigen Frühstück und einer sehr netten Verabschiedung von unseren Gastgebern Lynette und Michael auf den Weg gen Süden Richtung Yungaburra; einem kleinen Ort in der Mitte der Atherton Tablelands mit nur 931 Einwohnern. Unser Ziel war ein Campingplatz direkt am Südzipfel des Lake Tinaroo. 

Nach ca. einer Stunde Fahrtzeit sowie einem kleinen Zwischenstopp für den Einkauf kamen wir an einem relativ großen, sehr schön gelegenen Park an. Viele Camper verschiedener Größe und Ausstattung hausten hier. Einige für einen Tag, andere wiederum das ganze Jahr über. Wir entschlossen uns für einen 'unpowered' Standplatz (ohne Stromanschluss), da unser Camper über eine Batterie verfügt, die den Kühlschrank & Eisfach auch ohne Strom am Laufen hält. Unser Platz lag nur 10 Meter vom wunderschönen See entfernt. Immer wieder fuhren Boote, Jetskis oder Kanus vorbei. Wir packten wie immer unsere Campingstühle und den Tisch aus und entschlossen uns erst einmal den kleinen Ort zu erkunden. Die Fahrtzeit betrug nur 5 Minuten. Dort angekommen begegnete uns ein kleiner, etwas in der Zeit stehengebliebener Ort, der mit süßen Cafés und Boutiquen einen netten Charme versprühte. Wir bummelten etwas durch den Ort und lasen im Reiseführer über einen Weg entlang eines kleinen Flusses, in dem Schnabeltiere leben sollten. Da Janina & ich sowieso total auf die heimischen Tiere in Australien abfahren, entfernten wir uns etwas aus der 'Innenstadt ' und liefen zu dem Fluss/Bach. Es dauerte keine 5 Minuten und schon sahen wir das erste 40-50 cm kleine eierlegende Säugetier im Wasser schwimmen. Der Fluss führte trübes Wasser. Deshalb war es unmöglich, es beim Tauschen zu verfolgen. Einige nette Menschen kamen und entgegen. Mit den meisten tauscht man ein paar Worte aus. In Australien sind die meisten Menschen wirklich sehr aufgeschlossen, freundlich und hilfsbereit! Nach dem wir einige Schildkröten und Schnabeltiere gesehen hatten und langsam Hunger bekamen, ging es wieder zum Camp. Dort genossen wir noch etwas den Abend und entschlossen und spontan noch eine weitere Nacht hier zu bleiben.

Tag 13 - Lake Tinaroo - 02.09.2018

Ein weiterer Tag stand uns am Lake Tinaroo bevor. Das Wetter war wie immer herrlich. 28°C und Sonne pur! Leider kühlt es zur Zeit nachts immer sehr ab. Janina und ich frieren regelmäßig trotz Decken und langen Klamotten im Camper. Es ist eben noch Winter hier ;)

Heute wollten wir auch einmal aufs Wasser! Janina, die meistens bestens informiert unsere Tourenplanung übernimmt, hatte einen wunderschönen & klaren, kleinen See namens 'Lake Eacham' herausgesucht. Wir fuhren eine halbe Stunde dort hin und parkten direkt am See. Eine Kindergeburtstagsparty war im vollen Gange und andere Touristen schauten sich den See an oder schwommen in ihm. Sehr häufig findet man in Australien BBQ-Plätze, an denen man zusammen sitzt und miteinander an Gasgrills sein Essen zubereiten kann. 

Ein 3 km langer Rundweg um den See war ausgeschildert. Da wir beide Lust auf eine kleine Erkundungstour hatten, gingen wir los. Der Weg war vom Anforderungsprofil einfach bis moderat. Gleich kam bei uns das Regenwald-Feeling von vor drei Tagen auf. Immer wieder kamen uns Menschen entgegen. Eine Familie 'warnte' uns vor einer eben gesichteten, harmlosen, grünen Baumschlange, die in der Nähe einer kleinen Brücke sitzen sollte. Einige Minuten später kamen wir an der Brücke an und reduzierten die Geschwindigkeit. Ein kurzes Rascheln verrat die kleine Schlange, die sich einen im Wald eher seltenen sonnigen Platz ausgesucht hatte. Sie posierte für unsere Kameras und alle ließen sich später wieder in Ruhe :)

Wir kamen an unserem Ausgangspunkt wieder an. Das Wasser war so klar, dass man die Fische am Grund schwimmen sehen konnte. Schilder warnten von einem in dem See lebenden Süßwasserkrokodil. Keiner der dort schwimmenden Besucher schien diese Warnhinweise jedoch von einem Sprung ins warme Wasser abhalten. Vielleicht auch, da ein Zwischenfall mit Menschen wohl sehr unwahrscheinlich ist. Eigentlich wollten wir auch ganz gerne schwimmen gehen. Die Uhr zeigte jedoch schon 14.00 Uhr an und wir mussten langsam aufbrechen. Wollten wir doch noch zum Lake Tinaroo in den Norden fahren, um uns für eine Stunde ein 2er-Kanu auszuleihen. Dort angekommen liehen wir uns für 10$ eines und machten uns auf den Weg zum See. Es war traumhaft! Wir tuckerten los und ließen uns treiben. Die Sonne schien mit einer gewaltigen Hitze auf unser im Wasser liegendes Kanu. Mit Sonnencreme, Hüten und Wasser ausgestattet ließ es sich aber gut ertragen. Wir fragten uns während der Tour, wann wir unsere ersten Kängurus in Australien sehen würden. Und plötzlich erschienen am anderen Ufer 4-5 etwa hüfthohe Känurus. Ihr Fell war rötlich. Nur am Bauch verblasste die Farbe etwas. Um diesen Moment festhalten zu können, wollten wir so dicht wie möglich an die Beuteltiere heranfahren. Zwar konnte ich einige Fotos machen, aber die Tiere waren sehr scheu und hüpften relativ schnell zurück in den anliegenden Busch. Die gebuchte Stunde war fast rum, also paddelten wir durch die kleinen Wellen anderer Boote zurück ans Ufer. Mit dem Camper ging es daraufhin zurück auf unseren Campingplatz - heute 'powered', mit Stromanschluss!

Wir kochten uns im Camper anschließend eine ordentliche Portion und freuten uns auf einen entspannten Abend...