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Tag 8

Veröffentlicht: 03.08.2023

Heute war ein vergleichsweise ruhiger Tag. Morgens ging es um neun die Kälbchen füttern. Dieses Mal sind alle drei Enkel mitgekommen. Keiner von den drei kann Englisch und so haben wir uns auf dem Weg irgendwie mit Händen und Füßen verständigt. Die drei sind schon irgendwie niedlich.

Danach wollte ich eigentlich gleich die Hütten sauber machen, aber das Pärchen aus Deutschland hatte für heute eine acht bis zehn Stunden Wanderung geplant und eine Tochter von Ingveldur hat die beiden und mich dann dort an den Startpunkt zu einem wunderschönen Wasserfall gefahren. Total schön und alles, aber wir mussten gefühlt unendlich viele Treppenstufen laufen, bis wir oben waren. Nur um uns dann ein paar Minuten später zu verabschieden und wieder herunter zu laufen. Aber die Aussicht war mega schön. Auf dem Rückweg habe ich dann mit dem Mädchen noch ein bisschen gequatscht und sie ist echt nett. Sie ist auch 19, arbeitet an einer Tankstelle in der Nähe und ihr gehört Abba.

Danach habe ich etwa eineinhalb Stunden die Hütten geputzt. Über die Bettwäsche könnte ich mich echt jedes Mal aufregen, aber ansonsten mit Musik oder einem Hörbuch echt gut zu machen.

Zwischendurch zum Mittagessen gab es schon wieder Hotdogs.

Den restlichen Tag habe ich zum Lesen genutzt. Das Wetter war echt toll und in der Sonne konnte man sogar im T-Shirt draußen sitzen. Irgendwann zwischendurch kam Stani (Ingveldurs Mann) In mein Zimmer, um mit mir einen Vorhang zu basteln. Neben meinem Bett ist ein relativ großes Fenster, das an sich echt cool ist, aber Nachts, wenn es halt nicht richtig dunkel wird nervt es schon sehr und mittags scheint dauerhaft die Sonne rein. Irgendwie haben wir es geschafft, zuerst einen Holzstab an der Wand zu befestigen, danach haben wir den Vorhang angetackert und dann kam noch eine weiter Holzstab darüber, damit es schöner aussieht. Funktionieren tut es bisher ziemlich gut.

Zum Abendessen gab es dann Wraps. Ein Freund der Familie war noch dabei und es haben gefühlt alle durcheinander geredet. Einerseits war es echt nett und alles, aber auch andererseits echt einsam, da ich als einzige am Tisch mit vielleicht acht oder neun Personen kein Isländisch gesprochen habe. Zwischendurch hat mir immer Mal wieder einer von den Erwachsenen etwas übersetzt, aber sonst konnte ich einfach nicht mitreden und hab einfach nur still meinen Wrap gegessen.

Nach dem Abendessen hab ich mich dann in mein Zimmer verzogen, weil ich echt wieder Heimweh bekommen habe. Zuhause hätte ich ganz einfach in jede Konversation mit einsteigen können. Hier nicht. Aber als ich in mein Zimmer kam, saß Jonas (eine schwarz-weiß gefleckte Katze)auf meinem Bett. Normalerweise sieht man Jonas nur, wenn er denkt, er kann irgendwo essen abgreifen. Ich bin kurz ins Bad gegangen, um Hände zu waschen. Er ist mir hinterhergerannt und hat sogar vor der Tür gewartet. Danach habe ich mich zurück auf mein Bett gesetzt und er hat sich neben mich an mein Bein gekuschelt und die ganze Zeit geschnurrt. Zwischendurch ist er glaube ich auch eingeschlafen. Vielleicht hat er ja gemerkt, dass ich ein wenig Gesellschaft gebraucht habe.

Danach ging es wieder zum Kälbchen füttern, wobei ich Jonas leider aufwecken und von meinem Bein schieben musste.

Während die kleinen und ich Kälbchen füttern waren, hat das deutsche Pärchen angerufen und wir sind direkt losfahren, um sie abzuholen. Die Fahrt war absolut heftig. Am Anfang habe ich mich noch gewundert, warum wir den Jeep genommen haben, aber sobald wir den ersten Fluss erreicht hatten, war es klar. Insgesamt sind wir auf der Hinfahrt über elf „Flüsse“ (vier bis teilweise zwölf Meter breit) und drei kleinere Bäche gefahren. Das war echt abenteuerlich und ich habe mehr als einmal gedacht, dass wir nicht mit trockenen Füßen nach Hause kommen. Sind wir aber irgendwie. Auf der Rückfahrt gab es einen richtig schönen Sonnenuntergang.

Bis dann

Julia

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