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Vom Tabak im Amazonas und warum „mi casa es su casa“ nicht nur eine Redewendung ist

Veröffentlicht: 06.01.2019

Unverhofft geht es bereits am zweiten Tag unserer Reise in den Amazonas zu Davids Freundin, bei deren Familie wir Silvester verbringen werden. Schon die vierstündige Fahrt dorthin ist ein Genuss! Wir reisen über einen Pass auf die andere Seite der Anden, in eine kleine Stadt namens Macas. Während auf der Westseite der Anden die Berge kahl und hoch in den Himmel ragen, fast überall urbar gemacht und bewirtschaftet, ist auf der Ostseite üppiger, dichter Wald, wo sich kaum eine Menschenseele blicken lässt. Die Bäume sind mit Flechten und Moosen überzogen und leuchten in unterschiedlichsten Grüntönen, Farne ragen zwei Meter hoch in den Himmel und beim umherblicken entdecken wir immer wieder Wasserfälle, die ins Tal hinab rauschen. Je weiter wir nach unten Fahren, desto heißer wird es, wobei die Luft sich auch durch kurze Regenschauer nicht abkühlt.

Als wir bei Familie Romano ankamen, werden wir auch hier herzlichst begrüßt. Eine Menge Essen wird aufgetischt und anschließend gleich das Büro des Hausherren leer geräumt, damit wir dort später unser Nachtlager aufschlagen können. Auf die Frage, ob wir besser in ein Hotel gehen sollen, um keine Umstände zu machen, wird nur herzlich gelacht und mit einem Druck auf die Schulter gesagt: „mi casa es su casa!“. Hätten wir das dann also auch geklärt.

Der Tag hatte allerdings noch mehr zu bieten: Am späten Nachmittag machten wir uns mit David, seiner Freundin Natalie und deren Schwester Carolina auf den Weg in ein Dort der Chuar, die hier versuchen, Ihre traditionelle Lebensweise beizubehalten und sich dies finanziell durch Dschungelführungen und Vorführungen für Tourisen ermöglichen. Mit zwei Führern ging es also auf einem ausgetrampelten Pfad in den Regenwald. Vorbei an riesigen Palmen und Bananenstauden, über wackelige Brücken bis zu einem Wasserfall, an dem wir dem Gott des Dschungels, Aruba, die Ehre erwiesen, indem wir in den zweifelhaften Genuss kamen, flüssigen Tabak zu schnupfen. Johannes‘ Erkältung war sofort wie weggezaubert - ob nun Aruba seine Gebete erhört hatte, oder die volle Dosis Tabak seine Nase leergefegt hatten, mag der Leser selbst entscheiden.

Mit noch ein wenig tränenden Augen gingen wir weiter zum nächsten Wasserfall, der für alle, die darin baden, wie ein Jungbrunnen wirkt - das verspricht zumindest Aruba. Nachdem das mit Johnnys Schnupfen schon so gut geklappt hatte, ließen wir es uns natürlich nicht zwei mal sagen, dort ein Bad zu nehmen! Und tatsächlich: nach dem kalten Bad fühlten wir uns, im heißen Amazonas, wie neu geboren!

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#ecuador#macas#kintiapanki