aufgesattelt
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Aufgesattelt 5

Veröffentlicht: 19.06.2019

Die Zugfahrt von Beyneu nach Nukus war ein tolles Erlebnis. Ich konnte im Gegensatz zu den zwei Jungs prima schlafen, das Rattern der Räder hat auf mich eine ganz beruhigende Wirkung. Doch um 10 Uhr wachte ich auf, weil meine Blase mich so drückte.
Doch so richtig wollte ich nicht auf die Toilette, ich konnte mir gut vorstellen, wie sie aussieht, was sich dann auch bestätigte. Aber da muss man auch durch.
Da in jedem Abteil ein großer Kessel mit kochendem Wasser steht, tranken wir erstmal einen Kaffee und aßen Kekse. Doch dann ging ein nicht endender Trupp von Verkäuferinnen durch den Zug. Das Angebot war groß: Geldwechsel, Getränke (Cola, Wasser, sehr süße Säfte usw), Speisen (Pfannkuchen, Teigtaschen, Süßigkeiten und Salate). Dann gingen die Kleider-, Taschen-, Handy-, Spielwarenhändler durch, und wir kamen uns vor wie auf einem Bazar. Es wurde gehandelt, anprobiert, und das Geld wechselte ihren Besitzer. Auffällig war, dass fast nur Frauen mit ihren Kindern unterwegs waren. Die wenigen Männer waren alte Greise. Die Kinder spielten Verstecken, Fangen, mache hantierten mit dem Handy oder spielten ganz einfache Kartenspiele, doch nie wurden sie so laut, dass es unangenehm wurde.
Ich machte meine Perlen (Ringe), die ich an die Mädchen verschenkte.
Doch nach 14 Std. waren wir froh, als wir in Nukus ankamen.
Stephan hatte ein Guesthouse ausfindig gemacht, und nach 5 km hatten wir unser Ziel erreicht, ein ganz gemütliches Haus mit einem grünen herrlichen Garten. Wir bekamen zu Dritt ein Zimmer. Schnell geduscht, eingekauft und gekocht. Im Garten gemütlich gegessen und Bier getrunken, und wir genossen die Ruhe.
Am nächsten Morgen, beim Frühstück, gesellten sich Johanna und Konstantin dazu, sie sind Reisebekannte von Nathan. Sie sind 20 Jahre alt und mit Auto unterwegs. Wir alle beschlossen, gemeinsam am nachmittag ins Museum zu gehen. Den Tag verbrachten wir mit Besorgungen, Geldwechsel, Wäsche waschen. Und da es glühend heiß (39 Grad) war, faulenzten wir im Garten mit einer kühlen Melone. Leider schafften wir es mit dem Museumbesuch nicht, und so beschlossen wir, noch einen Tag länger zu bleiben.
Nathan brach ganz früh auf, und wir verbrachten einen tollen Tag mit Johanna und Konstantin im Museum von Igor Savitzkiy. Er hat in den 60iger Jahren über 40 000 Kunstobjekte bei russischen Normalbürgern abgekauft und so ein Sammelsurium an Kunst in seinem Museum ausgestellt. Anschließend ging es auf den großen Bazar, der nicht so orientalisch war wie er beschrieben wurde.
Im Museum aßen die zwei Jungs einen riesigen Burger, natürlich mit Fleisch. Das Ergebnis war, dass wir am nächsten Tag nicht wie gewollt, weiterreisen konnten. Stephan lag mit einer Magen- Verstimmung und Fieber im Bett.
Ich nützte den Tag, einen Brief zu schreiben und meinen Blog einzurichten, das dauerte ewig und klappte nicht so recht. Doch im Garten ließ es sich aushalten.
Am Sonntag ging es dann wirklich los, Stephan noch nicht ganz hergestellt, doch wir schafften 60 km mit den drei Widrigkeiten des Radelns - Gegenwind, bergauf und bergab, und Hitze.
Bei 50 km kamen wir an ein Cafe, wo wir eingeladen wurden in einer Jurte zu übernachten am Ufer des Amu Daryo. Es wurde gebackener Fisch mit einer guten Soße, Tee und Bier serviert. Danach war mir schlecht.
In der Jurte schliefen wir, auf den mit Teppich ausgestatteten Boden, sehr gut.
Am nächsten Tag erreichten wir, nach 70 km mit den üblichen Widrigkeiten, Xiva, und fanden eine einfache doch sehr gemütliche wie familiäre Unterkunft in der Altstadt. Ein Bummel durch die alten Gemäuer fazinierten uns sehr.
Ab morgen mehr darüber und es grüßen Euch gesund und munter
Die Radler Corrina & Stephan 

Antworten (2)

Gerhard
So jetzt kann ich auch antworten. Hab nur noch nicht kapiert, wo ich sehe , wenn was neues rein kommt.

Corrina
Lieber Hank, probieren geht über studieren. Schön, dass du uns liest und unsere Reise verfolgst. LG an Brigitte, und wir freuen uns, dich wiederzusehen. (Das dauert aber noch ein paar Tage)