Tokyos Straßenlichter

Tokyo again. Wir sind auf der Durchreise nach Tomi-shi in Nagano-ken. Wir nutzen unseren Abend um die Kirschblüten (ja...schon wieder...oder bzw. immer noch...) anzuschauen. Am Meguro-Fluß laufen wir sehr lange unter einer blühenden Allee aus Kirschbäumen hindurch. Im Fluss schwimmen die Blüten und zeichnen verspielte Bilder. Wir hatten schon befürchtet die Kirschblüten in Tokyo verpasst zu haben, da wir damals beim Kaiserpalast nur vereinzelte Bäume gesehen haben. Doch wir hatten Glück und der Weg nach Shibuya wurde reich belohnt.
Eigentlich zu müde drehen wir eine Runde durch den belebten Stadtteil (belebt ist untertrieben...) und fahren mit unserem "Schiff" durch die Flut von Menschen. Wir lernen, nochmals wie in den Bahnhöfen Tokyos, immer weiter zu gehen, nicht anzuhalten, mit dem Blick nach vorne, ohne zu zögern. Macht eigentlich Spaß. Niemand ist über unseren Kinderwagen gestolpert. Die Mädels sagen nicht viel. Zu viele Reize treffen auf sie ein. Wir kommen an einem Beatboxer vorbei und gleichzeitig läuft die blinkende Werbung der Hochhäuser lautstark im Hintergrund. Auf dem Nachhauseweg* um 1 Uhr Nachts liegt Salia k.o. und schlafend (oder ohnmächtig?) im Wagen, während Namira ihre Lieder durch die Straßen singt - fortissimo.
Am nächsten Tag gönnen wir uns im Ueda-Park noch ein kleines Hanami. Wir finden zum Glück noch ein Fleckchen an einem kleinen Bach zum Sitzen. Auf der Grünfläche ist nämlich eine Picknickdecke nach der anderen zu sehen. Namira und Salia kühlen sich ab. Werden dabei ziemlich dreckig. Andere Kinder schauen aus sicherer Entfernung zu.
Wir sind sehr erschöpft, doch glücklich.

*= überfüllte Züge um 23 Uhr. Mussten drei Züge an uns vorbei fahren lassen, bis endlich einer kam, in den wir uns rein getraut haben. War aber dann genauso voll wie alle anderen.