Veröffentlicht: 17.09.2016
Chiayi, unsere nächste Station liegt auf der Karte etwas Nördlicher als Taichung. Mit dem Schnellzug in etwa 40min zu erreichen. Da wir aber auf die Dauer etwas Geld sparen wollten, erkundeten wir uns nach einem 10 Tage Zugpass. Dies gestaltete sich leider etwas schwieriger, da die Englischkenntnisse nicht überall vorhanden sind. Nach 1h erklären hatten wir dann einen Studentenpass für diese 10 Tag und haben umgerechnet ca. 35CHF bezahlt. Der Haken an dem Pass war, dass wir nur mit den Local Trains fahren dürfen. Die brauchen etwa 2x so lange, da sie überall hielten. Somit sind wir dann erst um 15.00 Uhr in Chiayi angekommen, geplant war 12.00 Uhr. Somit konnten wir nicht mehr auf den Alishan. Wir haben dann einfach die Stadt etwas erforscht und uns einen gemütlichen Abend gemacht. Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Tainan, wo wir den Saltmountain besuchten. Wir durften in Tainan einen wunderschönen Tag verbringen mit unseren Freunden die wir einige Tage zuvor am Flughafen kennengelernt haben. Nach einer Nacht in Tainan ging es weiter an die Ostküste. Da wir aber nur mit den langsamen Zügen fahren konnten, mussten wir unsere nächsten Tage etwas umgestalten. Wir brauchten nämlich ca. 9h um von Tainan nach Hualien zu kommen. Die Strecke war aber wunderschön und somit hat sich das Zugfahren gelohnt. Wir hatten uns dazu entschieden zwei Nächte in Hualien zu bleiben und von dort aus zwei Tagesausflüge zu machen. Der erste ging nach Ruisui, wo wir eine River Rafting tour unternahmen. Das war noch lustig, da wir quasi die einzigen nicht asiatischen Touristen waren. Natürlich war alles in Chinesisch und wir hatten keine Ahnung was die zu uns sagten. Am darauffolgenden Tag wollten wir eine Wanderung durch die Taroko Schlucht unternehmen, die bekannt für sein Marmor ist. Mit dem Bus ging es dann von Hualien aus nach Tianxiang. Von Dort aus mussten wir eine Zeit an der Hauptstrasse laufen um auf den Wanderweg zu kommen. Als wir die Abzweigung dann endlich gefunden hatten war der Wanderweg leider geschlossen. Somit mussten wir den gesamten Weg zurück in Tal auf der Hauptstrasse gehen. Nach ca. 5h erreichten wir dann Taroko.
Am selben Abend ging es weiter nach Dali, einer kleinen Ortschaft im Norden der Ostküste. Dort gab es die sogenannte Honeymoon Bay und wir wollten einfach einen Tag am Strand verbringen. Aber irgendwie war diese Bay total leer. Nur einige Surfer waren da. Wir haben es uns aber trotzdem gemütlich gemacht und dass Wasser genossen. Den Abend verbrachten wir mit den anderen Leuten vom Hostel und hatten lustige und interessante Gespräche.
Tags darauf unternahmen wir unseren letzten Abschnitt der Reise mit dem Zug. Wir reisten nach Taipei, und waren somit wieder am Ausgangspunkt unserer Reise. In Taipei verbrachten wir insgesamt 2 Nächte. Am Ankunftstag machten wir etwas Sightseeing mit dem Fahrrad und besuchten den bekannten Taipei Tower 101, das höchste Gebäude in Taiwan. Am Abend machten wir einen kleinen Abstecher zu einem der vielen Nachtmärkten. Diese Märkte gibt es überall und sind bei Touristen und Einheimischen sehr beliebt. Dort kriegt man ganz unterschiedliches Zeugs zum essen, vor allem aber Street Food.
Am darauffolgenden Tag gingen wir mit Metro und Bus zum Kap Fugui, der Nördlichste Punkt von Taiwan. Dort liegt ganz idyllisch ein Leuchtturm. Danach ging es weiter nach Jinshan um dort einige der bekannten heissen Quellen zu besuchen. Es war etwas komisch, den die Temperatur an diesem Tag war etwa um die 30 Grad und wir gingen in die heissen Quellen baden. Gegen Abend machten wir uns auf nach Keelung, einer kleinen Hafenstadt nordöstlich von Taipei. Dort ist jeder Tag einer der ältesten Nachtmärkte Taiwans. Nach kulinarischen versuchen reisten wir wieder zurück nach Taipei.
Und dann war es leider soweit, unser letzter gemeinsamer Tag war gekommen. Die letzten Stunden bummelten wir ein bisschen in der Stadt rum. Am Abend brachte ich Laura noch zum Flughafen und musste mich dann mit schwerem Herzen von ihr verabschieden. Vermisse dich :) An diesem Tag konnte ich auch mein Zimmer in der WG beziehen.
Von da an ging meine Abenteuer alleine weiter. Ich bin nun seit 17 Tagen in Taipei und ich liebe die Stadt. Die ersten Tage habe ich mich einfach etwas erholt und rumgegammelt. Zwischen durch konnte ich mich dann immer wieder zu kleinen Aktivitäten aufraffen, aber die Hitze und die ständige Feuchtigkeit machten mir am Anfang schon etwas zu schaffen. Eines Tages wollte ich dann einen kurzen Spaziergang am Fluss entlang unternehmen, da aber nirgendwo eine mir bekannte Bushaltestelle war, wurde aus dem kurzen Spaziergang ein 3h Fussmarsch.
Am Donnerstag vor einer Woche ging es los mit dem Orientation Day. An diesem Tag habe ich dann die anderen Austauschstudenten kennengelernt. Knapp die hälfte davon ist aus Deutschland. Nach einer kleinen Führung über, den von ihnen klein genannten, Campus war die Orientation auch schon vorbei. Eben der Campus soll angeblich klein sein, ich verlaufe mich aber dauern und habe keine Ahnung was wo ist. Gott sei Dank gibt’s Google Maps :) Auf dem Schulgelände gibt es sogar ein 7/11 (vergleichbar mit Coop Pronto) und insgesamt 4 Mensas. Die AIA (so ne Buddy Gruppe die uns alles zeigt und hilft) hat für die nächsten Tage dann einige Trips organisiert. Ein Tag verbrachten wir am Meer in Fulong oder in der Hafenstad Tamsui und direkt nach der Orientierung ging es auf den Xiangshan, wo man eine wunderschöne Aussicht auf Taipei hat. Der Aufstieg ist aber nicht ohne, alles nur unregelmässige Treppen und dann ist da ja noch die Luftfeuchtigkeit. Aber es lohnt sich, vor allem bei Sonnenuntergang.
Montag war dann der erste Schultag, aber natürlich war auch da wieder Info angesagt und deshalb keine Schule. Ein grosses Thema hier in Taiwan ist das Wetter. In dieser Woche waren es gerade zwei Taifune die auf die Insel zurasten. Der eine traf am Mittwoch mit voller Wucht auf den Osten und den Süden. Wir im Norden spürten nur den starken Wind und heftigen Regen. Der Taifun sollte angeblich über 200 km/h Windgeschwindigkeit gehabt haben, ein sogenannter Supertaifun. Freitag war dann auch schon wieder alles vorbei und das Wetter war super schön. Aber nicht zu früh freuen. Da war ja noch ein zweiter irgendwo unterwegs. Dieser traf nicht auf das Land, streifte aber den Norden und so hat es in Taipei den ganzen Tag sehr stark geregnet und der Wind war auch sehr stark. Ein Regenschirm ist da total überflüssig und meine Empfehlung ist es Flip Flops zu tragen, da die Schuhe so oder so nass werden. Ah ja um noch was zu sagen: das Essen hier ist einfach göttlich. Selber zu kochen ist hier fast teurer als sich was auf dem Nachtmarkt zu holen und ich liebe einfach die Dumplings und alles andere. Und deshalb gibts jetzt noch ein paar Food Fotos :)