Auckland ist eine ziemlich niedliche Stadt, also zumindest im Vergleich zu den Großstädten in Europa. Das hat man schon am Flughafen gemerkt. Im Gegensatz zu dem in Frankfurt oder Hongkong war der in Auckland sehr klein und diesmal wirklich übersichtlich.
Auf jeden fall sind wir sicher angekommen (für die, die bis jetzt noch kein Lebenszeichen bekommen haben). Der zweite Flug war durchaus anstrengender für mich. So lange zu fliegen war dann doch genauso wie man es sich vorgestellt hat - einfach nur lang. Deshalb war die Freude umso größer, als wir über die Bordkamera betrachten konnten, dass wir endlich neues Land sehen.
Die ersten Tage darauf waren uninteressanter als man es sich vorstellen mag. Anstatt staunend durch die neue Großstadt, mit einer völlig anderen Kultur und ganz anderen Sitten zu schlendern und sie in jedem Detail kennen zu lernen, waren wir zum Großteil im Büro unserer Organisation unterwegs um möglichst alle nötigen Sachen zu beantragen, die wir für unser Work & Travel Jahr brauchen (dazu gehören Bankverbindungen, IRD Nummer, Handyerreichbarkeit, Lebenslauf etc.). Man muss aber auch sagen, dass die Großstadt einen Backpacker anfangs erschreckt, wenn man mit einer ganz anderen Vorstellung nach
Neuseeland kommt. Zwar weiß man, dass es hier nicht nur Dörfer und Land gibt, aber der erste Eindruck ist viel anders als man es sich vorgestellt hatte. Dabei ist man keinesfalls enttäuscht, nur ein wenig verwirrt.
Außerdem ist das Gefühl so viel wie möglich zu erleben anfangs sehr gedrückt, wenn man merkt wie viele Backpacker hier her kommen und wie viele sich auf die gleichen Möglichkeiten stürzen wollen. Druck ist am Anfang auf jeden fall da, das merkt man auch bei anderen. Das sollte zwar nicht so sein, aber das ist wahrscheinlich so ein deutsches Ding von uns. Gelassenheit kommt wahrscheinlich erst mit der Zeit, was kann man auch anderes erwarten.
Die gute Seite daran ist, dass man mit vielen anderen Leuten sehr viele Dinge austauschen kann, was das betrifft. Wir haben hier schon einige andere Backpacker kennen gelernt und schon mit manchen von ihnen Zeit verbacht (das lässt sich aber auch in Mehrbettzimmern nicht vermeiden). Alle sind sehr lieb und sehr aufgeschlossen, und vor allem hilfsbereit, wie z.B. Levin. Er kommt zwar aus Brandenburg, dennoch ist er echt in Ordnung (nein Spaß, er erzählt zwar viel komisches Zeug von seiner Heimat, aber ich habe nichts gegen Brandenburg). Immerhin wurden wir durch unseren sächsichen Dialekt bei den meisten deutschen Backpackern immer erkannt, sogar Levin hat schon unbewusst sächsiche Wörter und Wendungen in seinen Wortschatz übernommen. Er ist stolz darauf.Wenn er wieder nach Hause kommt, sagt er, werden seine Eltern fragen wo er war, weil er zwar kein Stück Englisch besser sprechen kann, dafür aber die sächsiche Sprache beherrscht. Sehr schön!
Dann kam der Tag der Tage - die Erleuchtung - die Hoffnung: ein Ausflug. Endlich. Es waren zwar nur ein paar Tage, aber der Trip heute hat mir gezeigt, wie schön es ist endlich mal raus zu kommen und was zu erleben, wenn man schon mal in Neuseeland ist. Es ging dabei nach Waiheke Island, eine Insel ziemlich nah von uns. 40min mit der Fähre, $30 für hin und zurück, aber das war es auf jeden fall wert. Es war richtig sehenswert. Man muss dazu sagen, dass die Insel größer ist als man denkt und es nichts bringt nur ein paar Stunden anzureisen um dann wieder zu gehen. Dennoch haben wir versucht, möglichst viel per Fuß zu erreichen und zu sehen. Ich glaube die Bilder sprechen da mehr für sich als meine Erklärungen.
Genießt sie, sie sind nicht annähernd so beeindruckend wie es die Realität war.
--Marie
