Veröffentlicht: 03.10.2019
Santa
Ana ist die zweitwichtigste Stadt des Landes El Salvador. Das merkten
wir auch direkt am Stau auf der Straße und den vielen Menschen. Wir
besuchten die Sehenswürdigkeiten, die rund um den Parque Libertad im
Stadtzentrum angeordnet sind. Dazu gehört natürlich die Kathedrale,
gebaut im neogotischen Stil. Mal ein ganz anders Bild als uns der
Rest der Kathedralen in Mittelamerika zeigte. Auf der
gegenüberliegenden Seite befindet sich das Rathaus mit einem schönen
grünen Innenhof, das Alcadia Municipal. Und nicht zu vergessen, das
Theater. Es bietet Platz für 800 Besucher und ist das zweitgrößte
Kulturzentrum in ganz El Salvador. In einer Seitengasse liegt die
Plaza Artesanal, der Handwerksmarkt der Stadt. Der kleine,
übersichtliche Markt ist eher ein Souvenirmarkt und alle Verkäufer
stürzten sich auf uns, denn wir waren die einzigen Besucher. Auf den
Straßen und im Parque Libertad spielte das wirkliche Leben. Hier
waren unheimlich viele Menschen unterwegs, tratschten und aßen. Was
uns etwas beunruhigte war, dass im Park mindestens 10
schwerbewaffnete und vermummte Männer unterwegs waren. Später wurde
uns aber mehrfach gesagt, dass der neue Präsident für mehr
Sicherheit sorgen möchte und überall Polizisten und
Sicherheitsbeamte positioniert. Zum Abendessen gönnten wir uns
endlich mal ein Rindersteak. Die sollen ja so gut sein in Mittel- und
Südamerika. Und tatsächlich haben wir im Restaurant La Pampa
richtig lecker gegessen. Nicht nur die Stadt ist ganz interessant,
auch die Umgebung hat einiges zu bieten. So haben wir uns für einen
Tag ein Auto mit Reiseleiter gebucht und Tazumal, die Ruta de las
Flores und den Lago de Coaepeque entdeckt. Tazumal ist eine der
wichtigsten Maya-Stätten überhaupt und die bedeutendste in El
Salvador. Die Stadt wurde wahrscheinlich um 100 n.Chr. besiedelt, in
den 1940er Jahren untersucht und in den 1950er Jahren restauriert.
Die Restauration trug allerdings dazu bei, dass die Ruinenstätte
nicht auf die Liste der UNESCO Weltkulturerbe kommt, wie uns unser
Reiseleiter erzählte. Früher haben die Menschen die Steine zum
Hausbau weg genommen. Um das zu verhindern, hat man Teile mit Beton
übergossen und nun ist die Stadt kein Original mehr. Schade, denn
die Ruinen sind ganz schön und im zugehörigen Museum sind auch
einige interessante Fundstücke zu sehen. Wie zum Beispiel eine fast
lebensgroße Statue von Xipe-Totec, dem aztekischen Gott des
Frühlings. Weiter ging es auf die Ruta de las Flores, die
Blumenstraße. Die Route führt von Ahuachapan bis nach Sonsonate
durch Berglandschaften, Kaffeeplantagen und kleine bunte
Kolonialstädte, auf insgesamt 32 Kilometern. Natürlich trägt sie
ihren Namen nicht umsonst, nur leider haben wir nicht die Blütezeit
der vielen Wildblumen erwischt. Wir begonnen in der Stadt Ahuachapán
mit einem alten Torbogen, als Eingang zur Stadt, einer großen Kirche
und einem hübschen Uhrenturm. Die Stadt Ataco zeigt sich sehr viel
bunter mit tollen Wandmalereien und kleinen Handwerkslädchen. In
Apanheca genossen wir Ausblicke in die wilden grünen Hinterhöfe der
Häuser und die Nebelschwaden in den Bergen. Unsere letzte Station
auf der Route war die Stadt Juayua. Sie wird von den meisten
Touristen besucht, oft aber nur am Wochenende. Jedes Wochenende
findet hier die Feria Gastronomica, eine große Essensmesse, statt.
Nach diesen kleinen bunten Städtchen ging es zum Lago de Coatepeque.
Ein großer Kratersee der zu den schönsten Naturseen Mittelamerikas
zählt. Wir genossen eine frische Limonade mit Blick auf den See und
dann nahmen wir auch schon Abschied aus Mittelamerika. Wir fuhren zum
Flughafen, um in das nächste Abenteuer in einem anderen Land zu
starten.