Veröffentlicht: 05.04.2023
Heute war Abenteuer
Eigentlich sind wir viel zu gemütlich in den Tag gestartet, aber wir wussten ja auch gar nicht, was uns alles erwarten würde. Nach einer etwa 2-stündigen Fahrt zum Naturpark Cotopaxi, in dem sich der gleichnamige und kürzlich brodelnde zweitgrößte Vulkan Ecuadors, sowie viele weitere ruhende Vulkane befinden, haben wir auf Empfehlung einen kleinen See am Fuße dieses großen Vulkans umrundet. Dabei war der Blick immer nach oben gerichtet, in der Hoffnung, dass die dichten Wolken endlich mal den Blick auf die schneebedeckte Spitze freigeben.
Da die Sonne sich immer wieder kurz durch die dichten Wolken durchkämpfen konnte, juckte es uns doch zu sehr, dem Gletscher auf der Südseite ein wenig näher zu kommen. Also fuhren wir mit dem Auto ein Stück Schotterpiste ( nur dank 4x4 Antrieb möglich) bergauf zum letzten Parkplatz und quälten uns den Serpentinen-Pfad Stück für Stück bergauf, d.h. 10 Meter gehen, pausieren, weil die Lunge auf Hochtouren pumpt und ein leichtes Schwindelgefühl einsetzt, Cocabonbons helfen etwas, den Sauerstoffmangel aufgrund der Höhe zu verkraften. Eigentlich wollten wir nur drei bis vier Biegungen machen, aber die Landschaft ist so faszinierend, es gab kein Zurück, die Regenwolken, die von unten hochzogen, trieben uns bis zum Refugio auf 4864 Meter. Wir waren so glücklich, hier angekommen zu sein, denn inzwischen war der Regen in leichten Hagel übergegangen.
Im Refugio gab es einen Coca-Tee und einen Stempel in den Pass. Doch 2 Bergwächterinnen trieben uns und die 3 weiteren Gäste an, schnell auszutrinken, weil das Wetter wirklich unwirtlich wurde. Also hieß es, gleich wieder fertig machen zum Abstieg. Der ging dann fast im Laufschritt ziemlich schnell.
Doch der Tag war noch nicht zu Ende und hatte noch mehr Abenteuer für uns zu bieten.
Auf dem Parkplatz nahmen wir 3 französische Anhalter mit, die sich auf einer 2-jährigen Weltreise befinden. Es stellte sich heraus, dass ihr Ziel die Quilotoa-Lagune ist, ein weiterer Naturpark, den wir für morgen eingeplant hatten. Unser bereits gebuchtes Hotel Mama Hilda lag noch einige Kilometer weiter, sodass wir die 3 Tramps sehr glücklich machen konnten. Leider war die Straße, die wir eigentlich fahren wollten, unangezeigt wegen Bauarbeiten gesperrt, sodass wir uns auf eine längere Route durch die Berglandschaft dirigieren lassen mussten. Ohne Internet aber immerhin noch GPS fanden wir den Weg und setzten unsere Mitfahrer ab. Inzwischen war es dunkel, aber wir mussten ja auch nur den Weg noch gute 22 Kilometer fortsetzen - so dachten wir und freuten uns schon auf Erfrischungsgetränke und gutes Essen. Doch schon nach 1 Kilometer war die Straße so aufgebrochen, dass es scheinbar kein Durchkommen gab. Also ging es wieder zurück nach Quilotoa, wo uns versichert wurde, man könne an dem Straßenaufbruch vorbeikommen. Also haben wir es gewagt und auch geschafft, doch nach einem weiteren Kilometer war die Straße in der ganzen Breite verschüttet, sodass wir doch wieder umkehren mussten.
Glücklicherweise fanden wir dann in dem Eingangsort des Quilotoa-Naturparks ein einfaches aber gemütliches Hostel, dass uns freundlich aufnahm. Hier gab es dann auch endlich Erfrischungsgetränke und gutes Essen.