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Tag 5 - Cacabelos/Pieros nach Trabadelo

Veröffentlicht: 05.06.2017

So richtig konnten wir alle uns noch nicht voneinander und der Herberge losreißen also saßen wir nach dem gemeinsamen Frühstück noch etwas zusammen auf der Terasse und tranken Kaffee.

Gegen halb 10 verabschiedete ich mich von Estevan und den anderen deutschen und marschierte los. Anfangs ging es wie schon am Tag zuvor durch eine hüglige Weinberglandschaft. Das Wetter war leider nicht das Beste, sodass ich auf den Umweg "Camino Duro" durch die ersten Ausläufer der Berge verzichtete und den Weg entlang der Landstraße wählte. Mein Reiseführer riet jedoch ausdrücklich davon ab weil der Weg wirklich öde und nervig sei aber ich wollte einfach nicht nass werden.

Leider sollte der Reisführer recht behalten. Man lief auf der linken Straßenseite auf einer etwa 2m breiten und nur durch eine hüfthohe Betonleitwand vom Straßenverkehr getrennt, an der doch recht viel befahrenen Straße entlang. Um etwas gegen die Langeweile zu tun hörte ich musik, was mich so pushte dass ich mein Ziel, Trabadelo, wirklich schnell erreichte. Heute war der erste Tag an dem ich ohne weiteres noch hätte weiter laufen können aber da ich mir abends das Championsleague-Finale ansehen wollte, hatte ich mir schon wieder ein Hostal reserviert. Es ist nämlich häufig so, dass in den Herbergen ab 22h Nachtruhe herrscht und das wollte ich heute nicht riskieren.

Ich kam also zeitig am Hostal an, das direkt neben der genannten viel befahrenen Straße lag, duschte, wusch Wäsche und legte mich hin. Abends stattete ich der örtlichen Apotheke noch einen Besuch ab um Blasenpflaster und eine Nagelschere zu kaufen damit ich mich um meine mittlerweile aufgegangenen Blasen kümmern konnte. Anschließend aß ich im Restaurant gegenüber meinem Hostal das Pilgermenü (bestehend aus einer Kalten Wurst-Käse-Vorspeisenplatte, Hähnchen mit Knoblauch und einer Flasche Wein) und versuchte meine erst erlangten Spanischkenntnisse anzuwenden und ein Gespräch mit einem spanischen Radpilger am Nachbartisch anzufangen. Anscheinend erweckten meine wenigen geübten Sätze so einen guten Eindruck, denn bald redete er auf mich ein, ich glaube es ging um Europapolitik aber ich verstand so gut wie nichts. Also machte ich was man eben so macht wenn man den gegenüber nicht versteht: man nickt, lächelt und sagt "si, si"...

Bald verabschiedete ich mich und ging in die Hostalbar wo ich mir noch ein paar Bierchen gönnte und umgeben von jubelnden Spaniern das Finale anschaute. 

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