Veröffentlicht: 11.04.2024
Aaaaah endlich in Nepal! Meine lange Reise hat mit einem 8 Stunden Flug von Tokio nach Kuala Lumpur begonnen, wo ich mir noch eine Nacht im Hostel gebucht hatte. Sogar eins in einem Hochhaus mit Rooftop Pool! Allerdings muss ich echt gestehen, dass ich fürs erste Südostasien erstmal abhaken kann. Die schwüle Luft und das sehr sehr typische Backpacker crowd, dass jeden Abend in Bars trinken gehen muss und generell nicht so an der Kultur interessiert ist, lasse ich jetzt freudig hinter mir und bin soooo gespannt auf Nepal. Auf meinem 5 Stunden Flug am nächsten Tag nach Kathmandu saß ich schon neben einem netten Franzosen, der auch nur zum wandern herkommt (wie fast alle hier). Der Flug hatte schon ziemlich starke Turbulenzen und bei der Landung mussten wir erstmal im Slalom zwischen den Bergen den Flughafen ansteuern und hatten anschließend die schwankendste Landung, die ich je erlebt habe. Bei dem Prozess des Visum on arrival habe ich mich direkt noch mit einem anderen Mädchen (Floor aus den Niederlanden) aus dem Flugzeug verbunden, um alles zusammen zu navigieren. Im Flugzeug saßen maximal fünf Frauen und generell auch extrem viele locals und wenig Touris. In Kathmandu bin ich dann auch relativ schnell in das Hostel von Floor gewechselt, weil meins erstens wirklich sehr rustikal war und außerdem leider nicht so social. Dazu ist noch ein Kumpel von Floor gekommen (Daan aus den Niederlanden) und zusammen haben wir in den ersten Tagen die Stadt erkundet.
Nepal und auch Kathmandu gefallen mir direkt extrem. Es ist zum ersten Mal schon eine Überwindung allein als Frau (dagegen könnte ich mich in Südostasien nicht sicherer fühlen), man trägt hier definitiv keine Shorts und bindet sich eigentlich auch immer noch ein Paschmina um die Schultern. Es ist super interessant mal ein hinduistisches Land zu besuchen und überall die Götter und die Kultur, die ich bisher nur aus dem Yoga und von Erzählungen kannte, in echt zu sehen. Das touristische Viertel ,Thamel’ von Kathmandu ist sehr cool mit hunderten von Outdoor-Läden, die alle möglichen Fake Funktionssachen anbieten (komplettes Wanderoutfit, Filter für Wasserflaschen, selbstgemacht Wollmützen und -socken und vieles mehr). Die Luft ist hier ultra schlecht, man kann vor lauter Smog kaum den nächsten Hügel erkennen und in den ersten Tagen kriege ich vor Staub kaum Luft. Man hat Dauerhaft eine trockene Kehle und kippt nur so die Wasserliter hinter.
Besichtigt haben wir den Affentempel, welcher auf einem Hügel thront und bei Sonnenuntergang einen beeindruckenden Anblick bietet. Die Affen lassen mich nach wie vor garnicht entspannen, sie sind hier aber scheinbar weniger aggro drauf als in Thailand. Am nächsten Tag ging es mit Daan und Floor in die frühere Altstadt Bhaktapur. Die 20 minütige Taxifahrt hat dich eher 1,5h gedauert aber Hauptsache das kleine alte Auto hat Bluetooth und es kann schön laut Gedudel angemacht werden. Anschnaller im Auto und Bus habe ich bis jetzt nich keinen Intakten gefunden, es bleibt spannend. Bhaktapur ist direkt angenehm leise und hat einen sehr schönen alten Marktplatz mit Tempel etc. Generell gibt es hier was auf allen Dächern Cafés und Restaurants für die perfekte Rast zwischendurch. Dort gibt es eigentlich immer die gleichen Gerichte in verschiedensten Variationen. Vor allem Momos, Dumplings mit Veg, Hühnchen oder Buffalo, die aus Tibet stammen und Dal Bhat, eine große Platte mit Reis und verschiedenen Currys drum herum und eingelegtem Gemüse und Curd. Mir schmeckt das hervorragend nur nach Variation sehnt man sich manchmal. Auch wenn es Momos in allen Formen gibt (steamed, fried, half fried (kothey), in Curry (jhol), Chilli, und und und). Preislich bewegen wir uns hier auch wieder an der absoluten Untergrenze, nur für die Wanderungen muss man vergleichsweise fett abdrücken.
Die Tage in Kathmandu wurden vor allem genutzt, um den Jetlag zu überwinden, im neuen Land anzukommen und die erste Trekkingtour zu buchen. Hierfür gibt es nämlich eine Million Möglichkeiten in allen erdenklichen Preisklassen. Wer online vorbucht zahlt für ein gemütliches von Westlichen Touranbietern perfekt organisiertes Gesamtpaket 1000-2000$. Vor Ort muss man sich zwar durch die unglaubliche Menge an Anbietern wühlen, kann dann aber seinen Preis zwischen 200 und 1000€ erhandeln. Dort sind immer unterschiedliche Dinge inklusive und es kommt meist noch etwas oben drauf während der Wanderung. Zuletzt kann man auch auf eigene Faust gehen, was definitiv am billigsten ist, dort muss man allerdings alles selbst organisieren, navigieren usw. Floor und ich haben uns sehr schnell zusammen getan und uns für den Annapurna Circuit entschieden (mit Tilicho Lake, welcher eine kleine Extraroute bedeutet, insgesamt 14 Tage unterwegs davon 12 Tage wandern). Für die Bequemlichkeit und wegen unserer Unerfahrenheit haben wir uns für einen Guide mit Variante 2 entschieden. Das ganze wird professionell über Whatsapp geklärt und dann anschließend im Büro confirmed. Bei uns ist alles mit dabei, außer Mittagessen, Abendessen und das Trinkgeld für den Guide.