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Solund - wo auch Norweger Urlaub machen

Veröffentlicht: 18.11.2019

Letzte Woche steckte uns eine Lehrerin einen Zettel mit einem Namen und einer Mailadresse zu, mit den Worten “Die haben dieses Jahr keine Freiwilligen gefunden“. Wir kontaktierten die Person und fanden heraus, dass man noch auf der Suche nach Freiwilligen für das Lysfestival in Hardbakke war.

Während meine Mitfreiwilligen schon am Morgen abreisten, arbeitete ich noch in der Kantine und nahm den Bus um 15.30 Uhr nach Askvoll. Dort war ein eineinhalbstündiger Aufenthalt angesagt, der mir aber versüßt wurde. Die Freiwilligen in Askvoll nahmen mich mit in ihre Wohnung, wo wir uns wunderbar unterhielten. Wir bestaunten dann noch den wundervollen Sonnenuntergang, dann ging es in vollkommener Dunkelheit auf ein Expressboot, das mich nach Krakhella fuhr. Von dort aus ging es dann auf einer sehr schmalen Straße nach Hardbakke.

Solund ist eine Gemeinde, die aus 1 700 Inseln besteht, davon sind aber nur fünf bewohnt. Hardbakke ist ein Dorf mit ca. 300 Einwohner und ist somit Verwaltungssitz. Die Landschaft ist einzigartig für Norwegen, da die Inseln aus verschiedenen Steinarten, sogenannten Konglomeraten, besteht – sowas findet man sonst nur noch in Schottland. Als wir dort waren, war das Wasser schon sehr blau, aber die Einheimischen erzählten uns, dass es im Frühjahr, wenn das Gletscherwasser von den Bergen komme, so blau sei, dass man meinen könnte, man sei in der Karibik.

Am Abend bekamen wir gratis Pizza mit Meeresfrüchten, dann legten wir uns im Zimmer ins Bett. Unser Zimmer, das war eine Erfahrung. Es bestand eigentlich nur aus einem kleinen Badezimmer, einem Doppelbett, einem Sofa und einem Schrank, in dem sich die Küche befand. Mit etwas Glück quetschten wir noch ein Feldbett rein, auf dem ich dann schlief.

Nach einer kurzen Nacht und da wir erst um 14 Uhr arbeiten mussten, beschlossen Alba, Alex und ich, eine Wanderung auf den lokalen Berg bzw. auf das lokale Nipa zu machen. Der Weg war abenteuerlich, da Solund beinahe nur aus Steinen besteht und Teile gefroren waren. Des Weiteren mussten wir schmale Wege an der Kante entlang laufen oder über ziemlich große Steine klettern (teilweise mussten zuvor eine Treppe aus Steinen bauen). Aber schon auf dem Weg zum Gipfel wurden wir mit einer wundervollen Aussicht belohnt, die auf dem Gipfel sogar noch getoppt wurde.

Nach der Wanderung ging es auf einen Markt, wo wir unser weiteres Essen kauften. Unsere Arbeit danach bestand aus dem Betreuen der Ausstellung, die dem Thema Tiefsee gewidmet war. Fantastisch war ein Tablet, auf dem man auf Knopfdruck Fische an die Wand zaubern konnte. Die Fische waren von Kindern gezeichnete Bilder davon, was sie sich in der Tiefsee vorstellen. Aus Langeweile machten wir dann noch eigene Kunst und den Leuten gefiel das. Doch mein Highlight war die Nebelmaschine.

Danach wartete mehr Arbeit auf uns: In der Kirche fand ein Konzert statt. Unsere Aufgabe war es, das Ganze zu filmen. Das Konzert war echt gut, es wurde Vivaldi gespielt und eine Kurzgeschichte wurde vorgelesen, nur haben wir sie nicht verstanden... Atemberaubend war aber die Performance eines Jugendlichen aus Solund, der Rag 'n' Bone Man und Kaleo performte - und das fast besser als das Original!
Danach hätte es noch eine Party gegeben, aber wir waren zu erschöpft, deshalb verbrachte ich meinen Abend mit dem dort gekauften Sudokoheft, natürlich die Weihnachtsausgabe.

Am Sonntagmorgen mussten wir unser heimeliges Zimmer dann schon wieder verlassen... nichts geht über Privatsphäre. Wir halfen, die Kirche aufzuräumen, die Lichter aus dem Wasser zu ziehen und bekamen dabei eine kleine Rundfahrt im Hafen.

Da der Hotelmanager einen Van (VW Bus) hatte, den er nach Rysjedalsvika bringen musste und wir zufälligerweise auch dorthin mussten, bekamen wir den Van, deshalb machten wir mal wieder einen Trip, wie eigentlich jedes Mal als wir ein Auto bekamen. Die Aussichten waren einfach spitze. Leider sahen wir den Sonnenuntergang nicht, da die Berge die Sicht versperrten, aber die Strahlen waren ja zu sehen.
Die Fähre erreichten wir gerade noch so, wobei wir auf der Fähre wenden mussten, was ich mit einem relativ großen Van nicht so einfach fand. Das letzte Stück nach Dale ging es mit dem Bus, wobei ich viele Schüler traf, manche waren auch schon auf dem Boot zugestiegen. Mit einem Schüler teilte ich meine komplette Hin- und Rückreise.

Hier kommen schon ein paar Bilder, aber da es eine solche Masse an Bilder gab, habe ich mich dazu entschieden, dazu extra Blogeinträge mit nur den Bildern zu posten – ihr könnt euch dort in Ruhe durchklicken ohne dass der Text stört :)


Hier kommt also ein kleiner Vorgeschmack:


Warten auf die Fähre in Askvoll

Auf diesen Berg sind wir gewandert

Der Hafen


Was in einem Haus am Hafen im Fenster hing...

Sonnenuntergang im Fenster

Nochmal der Hafen

Das Konzert in der Kirche

Aussicht vom Hotel aus




Lysfrø (Lichtsamen), die wir mit Kindern gebaut haben


Warten auf die Fähre in Krakhella

Mein Gepäck (wir mussten unser Essen zum größten Teil selbst mitbringen)
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