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Kaffekranz mit illegalen Goldgräbern

Veröffentlicht: 20.06.2017

Illegale Goldmine

Meine Aufgabe hier ist die sich im Wandel befindliche Leichtholz Industrie, zum grössten Teil auf Jawa, mit Produkte- und Prozessinovationen zu unterstützen. Das Hauptprojekt von Fairventures jedoch befindet sich in Zentralkalimantan. Das Büro befindet sich in der Hauptstadt Palankaraya und die Projektgebiete hauptsächlich nördlich davon. Anfang Mai hatte ich die Chance zusammen mit den Gönnern von der Heidenhofstiftung dieses zu besuchen.

Fairventures arbeitet eng mit dem Borneo Institut zusammen, welches die Bauern überzeugt und darin ausbildet Forstwirtschaft zu betreiben. Diese befinden sich heute in der Situation entweder ihr Land an Palmölfirmen zu verkaufen, selbst Palmöl zu pflanzen oder die ausgelaugten Böden mit den Schnellwachsenden Sengon-Bäumen wieder zu stabilisieren und auf längere Sicht eine Nachhaltige Forstwirtschaft zu betreiben. Das Projekt heisst 1 Miollion Trees und kann und sollte natürlich unterstützt werden! www.fairventures.org

Rumah panjang

Nach ein paar Tagen in Jakarta, wo ich unter anderem mit dem Ministry of Trade treffen hatte, bin ich dann an einem Sonntag in Palankaraya angekommen. Am Dienstag dann sind wir in zwei Autos Richtung Norden gefahren, wo wir eine Baumschule für den Besuch des Staatssekretärs des Umweltministeriums vorbereitet haben. Am nächsten Tag ging es dann weiter nordwärts in ein Dorf, in welchem es noch ein Rumahpanjang (Langhaus) hat gefahren. Diese Häuser sind die traditionellen Wohnformen der Dayak (Indigene Volk von Kalimantan) und bestehen aus einer gemeinsamen Küche und einem Langen Raum, auf dessen Seite kleine Zimmer angeordnet sind. In diesen Leben die Familien. D.h. mehrere Generationen von einer Familie leben im selben Haus und benutzten eine gemeinsame Küche. Leider wurden die Häuser zur Zeit der Diktatur als Ausgeburt des Kommunismus angesehen und die meisten wurden Opfer dieser absurden Vorstellung. Wir konnten eine Nacht in diesem Langhaus verbringen und wurden in der Kultur der Dayak mit einer Begrüßungszeremonie aufgenommen.

Holzkonzesion mit Meranti und Bankiray

Auf dem Weg zu diesem Dorf sind wir noch an zahlreichen illegalen Goldgruben vorbeigekommen und da auch diese Menschen auch Indonesier sind mit einer bewundernswerter Gastfreundschaft, wurden wir von den Goldgräber auf einen Kaffee eingeladen. Fotos wollten sie dann jedoch nicht machen. Weiter sind wir noch in eine legale Holzkonzession gefahren, welche eben daran ist Primärwald (Urwald) zu bewirtschaften. Nach dem Gesetz dürfen sie nur Bäume mit einem Durchmesser von mehr als 30cm schlagen, woran sie sich auch halten, und müssen für jeden gefällten Baum bis zu vier Bäume nach pflanzen. Dies geschieht auch so, nur werden die geschlagenen Hartholzarten wie Ulin, Meranti oder Bangkirai nicht mit diesen ersetzt, sondern es werden schnell wachsende Arten wie Sengon, Jabon oder Terentang nach gepflanzt. Dies ist auch der Grund, warum man nicht von Nachhaltiger Forstwirtschaft sprechen kann.

Baumschule von Fairventures
Sengon 1,5 Jahre alt

Am Donnerstag war dann der Empfang vom hohen Gast aus Deutschland. Dieser hat sich außerordentlich positiv über das Projekt geäussert und die Unterstützung vom Deutschen Staat wird weiter vertieft.

BOS betreibt in der Nähe von Palankaraya eine Quarantänestation und eine erste Auswilderungsstation für Orang Utans (indonesisch für Waldmensch). Besuchen konnten wir die Auswilderungsstation am Freitag mit einem Boot und konnten den neugierigen oder vor allem hungrigen Orang Utans ganz nahe kommen.

Nach dieser zu kurzen Woche hiess es für mich dann am Sonntag Morgen wieder zurück in das vom Verkehr geplagte Jakarta. Die zwei Meetings konnte ich an einem Tag bewältigen, was neuer Rekord ist.

Die Fahrt zurück nach Semarang konnte ich im Nachzug verbringen. Die Züge in Indonesien sind soweit Uhr pünktlich!

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