Veröffentlicht: 03.07.2025
Die Nacht war kurz. Immerhin habe ich bis 4:00 Uhr geschlafen – Mika hat es sogar bis 6:00 Uhr geschafft. Wir sind dann recht früh losgezogen, um irgendwo zu frühstücken, und haben ein kleines Café gefunden. Für ein Sandwich, einen Kaffee und einen Orangensaft haben wir dort lockere 45 Dollar bezahlt – nicht pro Person, sondern zusammen. Egal – es war trotzdem schön.
Danach sind wir weiter zum CN Tower. Wir dachten, das wäre eine gute Gelegenheit, um einen Überblick über Toronto zu bekommen – im wahrsten Sinne. Und tatsächlich, es war beeindruckend. Fast hätten wir die Glasböden übersehen. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so schwerfallen würde, mich darauf zu stellen. Obwohl man weiß, dass alles sicher ist, sträubt sich doch etwas in einem.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Frau, die sich lange nicht traute, auf die Glasfläche zu treten. Ich habe sie dabei fotografiert – eigentlich etwas gemein, das mache ich sonst nicht. Aber in dem Moment musste ich einfach schmunzeln. Vielleicht, weil ich mich selbst ein bisschen in ihr wiedererkannt habe. Dieses vorsichtige Herantasten, der innere Widerstand – das war mir vertraut. Am Ende hat sie sich überwunden. Und ich fand das auf eine stille Art sehr mutig.
Nach dem CN Tower sind wir zum St. Lawrence Market gelaufen. Auf dem Weg dorthin sind wir in eine Demonstration geraten – lauter Menschen mit gleichen Mützen und Schildern. Es war nicht sofort klar, worum es ging, also haben wir einfach jemanden gefragt. Die Frau, die wir angesprochen haben, war unglaublich freundlich. Sie hat sich sofort mehr für uns interessiert als wir für sie, hat sich sogar entschuldigt, dass „ihre“ Demo vielleicht unseren Besuch stören könnte. Am Ende ging es um bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen – und wir beide waren richtig berührt von ihrer Offenheit.
Im Markt selbst gab es unzählige Stände mit Lebensmitteln und frisch zubereiteten Speisen – ideal für unser Mittagessen und ein paar kleine Einkäufe. Die Stimmung erinnerte mich an Sydney: Überall Menschen auf den Straßen, Business Lunch in der Sonne. Und während Toronto gerade erst zum Leben erwachte, waren wir schon ziemlich am Ende. Also zurück zum Hotel: ins Gym, an den Pool, ein Mittagsschlaf und etwas Lesen.
Am Abend sind wir noch einmal losgezogen. Auf einem Platz spielte ein Musiker, wir haben uns ein wenig treiben lassen und einfach den Moment genossen. Aber es war wirklich schwer, wach zu bleiben.
Beobachtungen des Tages:
Morgen geht’s ans Wasser – und zum Kensington Market.