Veröffentlicht: 18.08.2017
Ankunft
Mama
Nach
unserem Wochenende am See, Lago Atitlan, kehrten wir nach Antigua
zurück. Am Abend reisten wir zum Flughafen, um Mama mit dem Taxi
abzuholen. Mit etwa zwei Stunden Verspätung kam sie endlich an. Es
war schön, sie in die Arme zu nehmen und in Guatemala willkommen zu
heissen. Sie war alles andere als müde von der Reise – wohl
aufgeregt und gespannt, was alles kommen wird.
Kaum in unserem Hotel in Antigua angekommen, packte Mama ihre Schweizer Schokolade aus. Dési und Rezi stürzten sich soeben auf eine Toblerone und assen Dreieck um Dreieck bis nichts mehr davon übrig war. Mmmh, das war lecker.
Acatenango
– 1. August mit sprühendem Vulkan
Nach dem ersten Tag Antigua mit Mama stürzten wir uns gleich ins erste Abenteuer mit ihr. Wir bestiegen einen knapp 4000 Meter hohen Vulkan. (3976m.ü.M.) Wir stiegen am ersten Tag zirka sechs Stunden bis zu unserem Camp auf. Es war steil und anstrengend, da unsere Rucksäcke mit je vier bis fünf Liter Wasser, Schlafmaterial, Zelt und Ersatzkleidern „sauschwer“ waren. Der Aufstieg lohnte sich, da wir vom Zelt aus direkten Blick auf den aktiven Vulkan Fuego hatten. Eine solche 1. August-Feier hatten wir alle noch nie erlebt. Das war unglaublich.
Um drei Uhr morgens standen wir auf und wanderten noch einmal zwei Stunden auf den Gipfel des Vulkans. Von dort aus genossen wir den Sonnenaufgang mit dem aktiven Vulkan im Hintergrund. Die Kälte und der Wind hielt unseren Aufenthalt auf dem höchsten Punkt eher kurz.
Anschliessend frühstückten wir in unserem Camp und begaben uns gestärkt auf den Abstieg. Dieses Abenteuer war atemberaubend, einmalig und unvergesslich.
Schwimmen mit Kerze in der Hand oder Liquido
Als wir wieder in Antigua waren, ging es Rezi nicht sonderlich gut. Er hatte Fieber und musste sich im Bett ausruhen, während sich Monika und Dési um die Wäsche und die Bestätigung der Weiterreise vom nächsten Tag kümmerten.
So reisten wir am nächsten Tag weiter nach Semuc Champey. Dies befindet sich im Dschungel, hat viele Tropfsteinhöhlen und Becken zum Baden. Für Rezi war die Reise eine Tortur. Besonders die letzte Stunde der Reise – inzwischen dunkle Nacht geworden – war die Hölle, da wir auf der Ladefläche eines Pick-ups durch den Dschungel heizten. Diese zwei Nächte im Dschungel ging es Rezi ganz mies. Er verbrachte die meiste Zeit auf dem Klo. Es war ein Wechselspiel von Magenkrämpfen und Scheisse. Monika und Dési erlebten eine abenteuerliche Tour im Dschungel. Am frühen Morgen brachen wir zum Mirador auf, wo wir einen fantastischen Ausblick auf den Fluss hätten haben können, wenn nicht gerade in dieser Stunde ein Regenguss unsere Sicht getrübt hätte. Der Ausflug zum Fluss war dennoch ein grosses Erlebnis, denn unser Guide führte uns vom einen Becken zum andern: sitzend, bäuchlings, springend oder liegend. Retour gings dann ähnlich abwechslungsreich. Am Nachmittag besuchten wir Chicas eine Höhle. Wir wurden mit einer Kerze ausgerüstet. Zuerst nur knietief wateten wir im Dunkeln an Stalagtiten wie auch Stalagmiten vorbei, bis uns schliesslich das Wasser bis zum Hals stieg - die Kerze natürlich stets hochgehalten, versteht sich! Hin und wieder galt es auch senkrechte Leitern hochzuklettern. Die letzte Hürde war schliesslich ein enges Loch mit strudelndem Wasser. Unser Guide zeigte uns zwar, welche Stellung wir für diesen Slide einnehmen sollten, doch keiner wusste, wie uns geschah. Irgendwann tauchten wir weiter unten wieder auf! Wieder im Freien, nahmen wir unsere mitgebrachten Gummischläuche und liessen uns flussabwärts treiben. Kaum waren wir am Treiben, sprangen flinke kleine Jungs mit ihren Schläuchen ins Wasser und versuchten ihr Glück mit dem Verkauf kühlen Biers. „You can pay later!“, riefen sie.
Erwachen mit den Affen
Auf unserer Weiterreise stoppten wir in Tikal. Dort erlebten wir eindrückliche Mayastätten, die wir zugleich besteigen konnten. Angefangen hat unsere Tour mit dem Sonnenaufgang auf dem höchsten Mayatempel im Dschungel. Als der Tag begann, hörten wir die Affen brüllen, jedoch keine Sonne aufgehen. Es war leider zu bewölkt. Trotz allem waren diese Mayatempel mitten im Urwald sehr imposant. Wir dachten an ein Open-Air in dieser Maya-Kulisse. Das wäre wohl der Hammer.
Captain Harry und BBQ am Strand
Nach dem Erkunden der Insel Caye Caulker, buchten wir einen Schnorcheltrip bei Captain Harry, einem legendären Seemann. Mit seinem Segelboot fuhren wir hinaus auf die offene See. Bei verschiedenen Riffs machten wir Halt, um den Schönheiten unter Wasser zu begegnen. Nebst Haien beobachteten wir eine Seekuh und Fische in allen Farben.
Die Rückfahrt wurde zu einem besonderen Erlebnis. Harry entpuppte sich als Barkeeper und zog zwei 3-Liter-Flaschen Rum hervor, schüttete reichlich Rum auf den Schiffsboden und segnete damit das Boot. Der erste Schluck gehöre dem Schiff. Danach schenkte er allen Rum-Cocktails aus. Ein leeres Glas kannte man auf dem Schiff nicht.
Kaum wieder festen Boden unter den Füssen waren wir zu einem einmaligen Barbeque mit Lobster am Strand eingeladen. Dési half Harry bei der Zubereitung. Ein unvergesslicher Abend.
Belize it or not!
Sun, fun and nothing to do
Die letzten Tage mit Mama genossen wir am Strand von Tulum in Mexico. Feines Essen, viel Sonne, unerwartet ungepflegte Strände mit Seegras, exotische Früchte, bequeme Fahrräder und bunte Farben rundeten unseren Trip mit Monika ab. Unsere Easy-Riders sind dabei speziell zu erwähnen – sie verliehen uns grosse Freiheitsgefühle und puren Fahrspass.
Dési erlebte einen unbeschreiblichen Tauchtag in den tiefen und magischen Höhlen von Tulum. Divemaster Alex brachte sie unversehrt und überglücklich wieder zurück.
„Für mich heisst es nun Abschied nehmen, während Dési und Reto weiter nach San José, Costa Rica, reisen. Ihre liebevolle Begleitung und die unvergesslichen Abenteuer mit ihnen werde ich immer in meinem Herzen bewahren. Herzlichen Dank euch zwei lustigen Reisevögeln und alles Liebe für eure Weiterreise!“