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Tag 41: Weiter Rhein aufwärts

Veröffentlicht: 22.08.2023

Beim Frühstück stelle ich fest, was mir im Hotel entgangen ist: ein wunderschöner Innenhof. Zwar war ich dreimal an der Bar zwecks Nachschub, aber in Gedanken beim Bloggen. Der letzte Gang führte zu einem formidablen Spätburgunder. Ich wollte noch den Wetterbericht anschauen, aber es kam noch Leichtathletik-WM mit 100m-Finale Frauen. An den Beginn der Nachrichten kann ich mich noch erinnern, dann muss ich eingeschlafen sein. Wegen der Hitze wollte ich so früh wie möglich los, Frühstück war dann gleich um halb 7. Dann ist mir noch eingefallen, dass ich einen neuen Spendenstand bekommen hatte, den musste ich unbedingt noch nachschieben: etwas über 6.900 €! Aus Frankfurt kommen mindestens 1.100 € dazu, damit bin ich bei über 8.000 €! In meinem Kopf arbeitet es: Schaffe ich die 10.000 €? Kann ich Karlsruhe, die beiden Stuttgarter und die beiden Unterföhringer Betriebe bzw. deren Mitarbeiter:innen trotz Ferien zu 2.000 € Spenden animieren?
Es wird dann doch halb 9, bis ich rolle. Aber in der frischen Morgenluft rollt es gut. Ich folge dem Rhein-Radweg, der an Worms vorbeiführt. Einen Abstecher mache ich nicht, ich will radeln, will vorwärts kommen. Die nächste große Stadt ist Ludwigshafen, laut und verkehrsreich und Baustellen. Vor lauter Umleitungen finde ich mich auf der Brücke nach Mannheim wieder (erinnert sich noch jemand an Joy Fleming? "Über de Brick" hieß ihr Song zum Grand Prix Eurovision de la Chanson, heute als ESC bekannt. Hat nach meiner Erinnerung auch nicht zu einem vorderen Platz gereicht...). Dann soll es so sein, sage ich mir und kämpfe mich in die Innenstadt vor, wo der Eiskaffee 8,50 € kostet - Jahresbestleistung. Dann grüble ich: Schwetzingen oder Speyer? Beides hat Vor- und Nachteile. Speyer gewinnt. Also über eine andere Brücke zurück nach Ludwigshafen, schnell raus aus der Stadt, runter zum Rhein, schwitzen und sich trotzdem wohlfühlen. Meinen Liter Tee habe ich schon lange leer, in einem Vorort ist ein Supermarkt - gewesen. Doch der Brunnen bietet Trinkwasser, die Flasche wird aufgefüllt, der Durst gestillt.
Ich checke im Altstadthotel ein (hat nicht ganz den Flair von Bingen, ist aber okay), gönne mir eine Cola und ruhe mich aus. Es folgt der Gang zum Dom; ich habe mir angewöhnt, in Kirchen einfach mich in eine Bank zu setzen und die Atmosphäre aufzunehmen. Ich mag die Kirchen sehr, die innen schlicht sind, der Barock ist mir viel zu viel. Ich kenne einige eindrucksvolle Kirchen, die in diese Richtung gehen, Augsburg hat eine, die Eismeerkathedrale in Tromsö (Norwegen) und eine Kirche in Reykjavik.
Im Goldenen Hirsch esse ich Zanderfilet mit Bandnudeln und Gemüse plus Parmesan, trinke die mittlerweile obligatorischen zwei Hefe alkoholfrei, ernte bei der Bedienung ein Lächeln, als ich mich mit "köszönöm" bedanke (habe mitbekommen, dass die Wirtsleute aus Ungarn stammen) und mache mich gesättigt und guter Laune auf den Heimweg.

Antworten (1)

Apfel
Super immer wieder die Besonderheiten anwenden zu können . Weiter so