Veröffentlicht: 28.05.2024
Nachdem ich heute Morgen den Blogpost für gestern fertig geschrieben habe, ging es mit dem Bus zum 해운대해수욕장 (Hä-un-dä Strand). Das ist quasi eine Bucht weiter als der Strand, an dem ich gestern war. Die Fahrt hat insgesamt eine Stunde gedauert und der Bus war richtig schön leer.
Ich saß einfach nur da und hab aus dem Fenster geschaut und mich mal wieder gewundert, wie man nur so viel Schrift im Stadtbild haben kann. Sind es bei uns auch so viele Schilder? Mir kommt es hier so vor, als ob die Fassaden in Schildern ertrinken.
Naja, auf jeden Fall kam ich eine Stunde später in Haeundae direkt am Strand an. Worauf ich gefasst war: Wunderschönes blaues Wasser, ein schöner Sandstrand, Kiefern, Koreaner, die sich vorzuweise im Schatten aufhalten. Worauf ich nicht gefasst war: Eine Kunstausstellung aus Sand!
Internationale Künstler hatten hier richtige Kunstwerke aus Sand geschaffen, von Guernica (Picasso) über eine Neuinterpretation der Monalisa bis hin zu einer noch gruseligeren Version von Munchs “Der Schrei”. Ich hab alles geknipst und packe es euch in die Fotogalerie!
Anschließend hab ich mich mit einem Snack in den Schatten gesetzt, um die Mittagssonne ein bisschen zu vermeiden und Tagebuch zu schreiben.
Erst war es richtig schön, um mich herum waren (mal wieder) ein paar Damen und Herren der älteren Semester und ein Mann hörte mit seinem kleinen Radio koreanische Schlager und sang dabei leise mit. Dabei hatte ich besten Blick auf die vier Jungs, die gerade oben ohne Liegestützen gemacht haben um sich fürs Surfen aufzuwärmen….äh… ich meinte, ich hatte den besten Blick aufs Meer. Aufs Meer! 😄
Was mir jetzt schon aufgefallen ist: In Busan ist der Wetterbericht nicht so zuverlässig wie an den anderen Orten an denen ich war. Vielleicht gibt es hier stärkeren Wind? Auf jeden Fall kann das Wetter hier schnell umschlagen, und heute war es so windig, dass mir zwischendurch richtig kalt war. Deswegen hat es mich dann auch nach einem Stündchen vom Strand vertrieben. Es war einfach zu kalt.
Ich bin dann mit dem Bus zu einem Kaufhaus gefahren und hab mir erst mal ein Jäckchen zum Drüberziehen gekauft (das stand eh noch auf meiner Wunschliste!). Danach bin ich mit der U-Bahn ein paar Stationen weiter für mein Mittagessen. Es gab Udon-Nudeln und vegetarisches Kimbab.
Und beim Essen habe ich dann spontan beschlossen, noch einen weiteren Ausflug zu machen zu einem Skywalk, also einer gläsernen Aussichtsplattform am Meer, die mir eine Klassenkameradin aus Seoul empfohlen hatte.
Mit dem Bus ging es darum noch mal 30 Minuten weiter nach 오륙도 (O-riuk-do), wo man 35m über dem Meer auf dem gläsernen Steg stehen kann. Also theoretisch. Denn praktisch hatte der Steg schon zu. Man konnte nur auf den Platz davor… 😄 Und es war so windig, dass ich innerhalb kürzester Zeit komplett durchgefroren war. Zum Glück hatte ich zumindest das neue Jäckchen dabei und konnte es direkt anziehen.
Es war wunderschön dort, aber letztendlich bin ich sehr lange hingefahren, um mich dann dort 10 Minuten aufzuhalten… Aber immerhin hab ich mit einem Sprint den Bus zurück direkt bekommen, der gerade vorfuhr. Der Weg bis zum Airbnb dauerte dann noch mal eine Stunde.
Fun fact: Anders als Seoul ist Busan nicht kompakt auf einem Fleck zentriert, sondern erstreckt sich über ein großes, sehr hügeliges Gebiet. Das liegt daran, dass nach dem koreanischen Krieg viele in Süden geflohen sind und die Stadt rapide anwuchs. Überall in den Hügeln entstanden kleine Satelliten-Städte, heute zu einer großen verschmolzen sind. Es gibt nur zwei U-Bahn-Linien, die auch nicht besonders gut miteinander verknüpft sind, und es gibt zwar viele Busse, aber je nach Verkehrslage kann man da halt sehr lange brauchen. Dementsprechend braucht man in Busan viel länger, um von A nach B zu kommen.
Im Bahnhofsviertel angekommen, habe ich 5 verschiedenen Läden abgeklapptert auf der Suche nach Salat. Ich wollte einfach nur einen Salat. Am liebsten ohne Fleisch. Gabs aber nicht. Deswegen wurde es dann halt eine Packung Kirschen und Mandel-Bananenmilch.
Damit machte ich dann noch einen kleinen Abstecher in den Park von gestern Abend (den vor meinem Fenster), wo ich noch die letzten roten Strahlen der untergehenden Sonne bewundern konnte.
Danach hab ich mich nach Hause verzogen um die Beine hochzulegen, und da bin ich nun, reif fürs Bett. Noch 2 Tage. Morgen soll die Sonne scheinen, am Donnerstag soll es regnen. Da muss ich mir jetzt genau überlegen, was ich auf jeden Fall noch machen will, und was ruhig buchstäblich ins Wasser fallen darf. Das Ergebnis dieser Überlegung erfahrt ihr dann morgen.
Liebe Grüße und gute Nacht!
PS: Mein Airbnb ist in einem Officetel, also in einem Gebäude mit lauter kleinen Einraumwohnungen, wie sie alleinstehende Büroangestellte bewohnen. Keine Touristen. Es ist so. schön. ruhig. Herrlich.