Veröffentlicht: 20.02.2024
"Hast du schon eine grobe Vorstellung, wo du in Korea hin willst?" Diese Frage begegnet mir jetzt im Vorfeld der Reise am häufigsten.
Ihr kennt mich! Ich hab nicht nur eine grobe Vorstellung, ich habe sogar schon einen ausgeklügelten Plan! (Und die Vermutung, dass ich gar nicht alles schaffen kann...)
Die ersten drei Wochen bin ich in Seoul. Meine Unterkunft liegt sehr zentral im Stadtteil Jongno-gu, unweit von meiner Sprachschule. Wenn mein Unterricht nachmittags endet, möchte ich mir einige Stadtteile von Seoul anschauen. Dieses Mal habe ich mehr Zeit und kann daher auch Stadtteile besuchen, die außerhalb vom Zentrum und auf der anderen Seite des Flusses liegen.
Fun fact: Seoul wird wie das englische Wort für Seele, "soul" ausgesprochen, und nicht "Se-ul", wie viele denken. "Eo" ist die Umschreibung für den Laut ㅓ, der in etwa dem "O" in "Komma" entspricht.
Von riesigen Parks über Aussichtspunkte, Museen und Galerien bis hin zu Shoppingzentren und kulinarischen Hotspots habe ich ca. 2 Mijonmijaden Dinge auf der Karte* markiert. So kann ich dann spontan nach Lust und Laune entscheiden, was ich machen will.
*Zum Thema Karte findet ihr am Ende des Beitrags noch einen Fun fact!
An den Wochenenden sowie in der letzten Woche habe ich Zeit, auch außerhalb von Seoul das Land weiter zu erkunden. Die Liste der "Da will ich unbedingt hin"-Orte ist lang, aber hier sind meine Top 5 außerhalb von Seoul:
Koreas zweitgrößte Stadt liegt am Meer. Mich reizen dort vor allem die beiden 문화마을 (Mun-hoa Ma-üll), was so viel wie "Kulturdörfer" bedeutet. Enge Gässchen, bunt bemalte Häuser, überall Cafés und kleine Läden mit Blick aufs Meer.
Diese Stadt erreichte 1980 durch Massaker in dem die Militärdiktatur Studenten niederschoss traurige Bekanntheit. Ich habe einen Film dazu gesehen und möchte unbedingt das Mahnmal + dazugehöriges Museum besuchen.
Die ehemalige Hauptstadt (100-900) ist quasi das historische Epizentrum von Korea. Hier befinden sich u.a. die Hügelgräber der damaligen Könige sowie weitere Orte, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Und was noch besonders ist: In Gyeongju dürfen keine Hochhäuser gebaut werden!
Die Stadt an der Ostküste lockt nicht nur mit Strand und Fischspezialitäten, sondern auch mit dem nahegelegenen Berg Seoraksan und einem idyllisch gelegenen buddhistischen Tempel dort.
Die Heimatstadt meiner koreanischen Freundin steht natürlich auch auf meiner Wunschliste! Yongin liegt ca. 1h von Seoul entfernt. Zu den Attraktionen gehören der Freizeitpark Everland und ein Museumsdorf, in dem man typische Lebensweisen aus verschiedenen Gegenden Koreas sehen kann.
Ich bin sehr gespannt, welche Orte ich letztendlich sehen werde. Aber das... werden wir dann wohl in zwei Monaten gemeinsam herausfinden!
...und hier noch der Fun Fact zum Thema Karten & Google Maps:
Wusstet ihr, dass Google Maps in Südkorea nutzlos ist?
Grund dafür ist die Teilung des Landes: Völkerrechtlich befinden sich Nord- und Südkorea noch immer im Krieg, auch wenn seit vielen Jahren Waffenstillstand herrscht. (Dazu an anderer Stelle mehr.)
Eine Folge davon ist, das Google Maps keine Informationen über Südkorea auf seinen Servern speichern darf - es wird von Südkorea als Sicherheitsrisiko eingestuft. Stattdessen gibt Naver Maps, mit Serverstandort in Südkorea.
Mir gefällt die App tatsächlich fast besser als Google Maps. Super einfache Navigation inkl. welche Öffis man nimmt, wo man in der U-Bahn-Station lang laufen muss und welchen Ausgang man nehmen sollte, außerdem Fotos, Rezensionen, Speisekarten, Bestellmöglichkeiten... einfach alles!
Man braucht aber einen Account, und im Idealfall kann man Hangul lesen + tippen, da die englische Übersetzung nicht immer einwandfrei funktioniert.