Veröffentlicht: 18.09.2017
Gestern sind wir um 19 Uhr zu Hause los. Ein Zwischenstopp in Doha ermöglicht mir den Blick auf die sauberste Flughafentoillette ever und ein riesiges gelbes Kuscheltier. Ausserdem erschlagen mich 38 Grad und eine gefühlte Luftfeuchte von 70 %. Die Brille beschlägt spontan. Jetzt ist klar, woher hier die Kleiderordnung kommt. Und nochmal 6 Stunden Flug. Ich bin nicht gemacht für so was. Aber zumindest habe ich jetzt meine Wissenslücken bei den neuesten Kinofilmen geschlossen. Olaf schläft wie ein Baby - beneidenswert. Endlich setzt der Flieger auf; die Landebahn reicht gerade so aus bevor sie im Lake Viktoria verschwindet. Auch vom Flugzeug aus konnte ich das andere Ufer nicht ausmachen. Der Flughafen hat 1 Landebahn und überall stehen BVB Busse, putzig. Die Einreise gestaltet sich langwieriger als in Kanada, wer hätte das gedacht. Aber ich bekomme ein Visum mit einem Foto, das mit einer Kamera am Schalter gemacht wurde. Mit Unterschrift auf dem Pad. Das geht noch nicht mal beim Bürgeramt in Berlin. Leider habe ich jetzt mein "Ich bin seit 19 Stunden unterwegs und müffle" Gesicht in meinem Pass - für die nächsten 20 Jahre!
Charles holt uns ab, vielleicht Baujahr 60 mit einem alten Toyota Landcruiser. Ich bin sicher, genau den habe ich schon bei "Daktari" gesehen. Da spricht echte Geschichte zu Dir. Unnötig zu sagen, dass der Gurt defekt ist und die Aircondition aus vier offenen Fenstern besteht.
Wir fahren vorbei an LKWs beladen mit Bananen und den Arbeitern dazu. Ein Anzugträger springt bei seinem Freund, dem Strassenarbeiter auf's Motorrad, um gemeinsam nach Hause zu fahren. Ein Mann fährt seine 3 köpfige Familie auf dem Moped heim und überall ist es unglaublich grün für Afrika.
Heute Abend gibt's ein leckeres Rinderfilet und hoffentlich einen erholsamen Schlaf, bevor wir morgen mit Charles und dem alten Landi aufbrechen zum Lake Viktoria.