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Tag 26: Gunlom Falls & Maguk im Kakadu NP

Veröffentlicht: 02.07.2020

17. Juli 2018

Heute gehts wieder früh morgens auf die „Piste“.

Nach dem Frühstück starten wir zu den 130km entfernten „Gunlom Falls“. Ich habe vorab lange überlegt, ob es Sinn macht, die Jim Jim Falls und Tower Falls anzufahren. Beide sind sehr abgelegen und nur über eine 4x4 Piste zu erreichen. In fast allen Mietverträgen der Autoverleiher ist die Fahrt dorthin untersagt…

Nach langer Internetrecherche entscheide ich mich gegen die abgelegenen Falls. Einerseits würde die Fahrerei dorthin zu viel Zeit in Anspruch nehmen und dann haben die Falls wahrscheinlich zu dieser Jahreszeit kaum Wasser. Im Endeffekt war es die beste Entscheidung, denn die beiden heutigen Falls sind super – vor allem für die Kids.
Wir verlassen kurz gegen 8:00 die Cooinda Lodge und fahren in Richtung Gunlom Falls.

Unterwegs müssen wir mehrfach halten, da wir unbedingt Bilder von den monströsen Termitenhügeln am Straßenrand machen müssen.
Die sind schon sehr beeindruckend.

Termiten
Ganz schön groß....!

Im Laufe der Fahrt sehen wir einen wahren Termitenhügel-Wald links und rechts zwischen den Bäumen.

Gegen 9 Uhr erreichen wir den Abbieger zu den Falls und dem gleichnamigen Campground. Die Euphorie, vor der großen Hitze an den Falls zu sein (man muss erst den Berg besteigen), legt sich schnell, als die Straße nach wenigen Metern in eine Sand-Schotterpiste übergeht. Juhu, mal wieder eine „Piste“, aber wir sind ja mit unserem 4x4 Jeep gut ausgestattet.

Feinste Waschbrettpiste...
Ganz anders, als das Wohnmobil vor uns, welches ebenfalls mit einem Affenzahn über die Spurrillen donnert. Die Touristen (2 Herren aus Holland, die wir witzigerweise schon am Ubir Rock getroffen haben) gehen irgendwann auf die Bremse und halten an. Scheinbar sind im WoMo Inneren jetzt alle Schränke aufgegangen und Inhalte durch die Gegend geflogen!? Sie parken an der Seite und steigen aus dem WoMo aus und begutachten es von allen Seiten. Das muss wohl ganz schön gescheppert haben…

Wir heizen in bester Jeep Manier weiter über die Piste (ich darf dann auch mal fahren), laut maps geht das ganze Spektakel noch 35 km lang so weiter…
Nachdem wir noch eine Brücke überqueren und die Staubwolken der entgegenkommenden Fahrzeuge schlucken müssen, erreichen wir den Parkplatz.

Staubwolke voraus
Noch schnell über die Brücke, dann sind wir gleich da

Fix werden alle Sachen gepackt, Essen und Trinken, Badesachen und dann geht’s los! Der Trail ist ausgeschildert. Es folgt ein äußerst schweißtreibender Aufstieg über Stock und Stein, Felsen, Wurzen, Treppchen und Pfade – dann haben wir es geschafft! Um 10:45 sind wir oben angekommen und genießen den Blick auf das untere Wasserloch der Gunlom Falls.

Oben auf dem Felsplateau erwarten uns mehrere Wasserbecken mit unterschiedlichen Farben und Tiefen. Wir sind nass geschwitzt – schon um 10 Uhr waren es wieder über 30 Grad – also rein ins kühle Nass! Und ja: es ist wirklich kühles Nass! Saukalt – aber toll!!!!

Endlich eine Abkühlung!
Von hier oben können wir über die Kante auf das Wasserloch nach unten schauen. Da sehen wir dann auf der rechten Seite im flachen „gelb leuchtenden“ Wasser eine Familie mit Kindern planschen, während auf der linken Seite 3 Krokodile (!), in diesem Fall „kleine Freshis“ (Süßwasserkrokodie) regungslos im Wasser treiben.
Ahhhhhhhhhhhhh – niemals nie würde ich da unten schwimmen gehen…
Wir sind ganz froh, hier oben zu sein und widmen uns den oberen Pools.

Allerdings sind der felsige Untergrund und die Felsen am Rand wahnsinnig rutschig und glitschig. Tierchen sehen wir keine. Wir laufen dann ein Stück weiter nach oben, wo weitere Wasserlöcher sind. Diese sind noch größer und deutlich tiefer und führen weiter aufwärts in eine Art Canyon. So weit trauen wir uns aber nicht hinein. Vielleicht gibt’s hier oben doch Krokodile!?

So ganz entspanntes Schwimmen ist es nicht, aber eine Abkühlung auf jeden Fall! Auch wenn der Aufstieg nicht ganz leicht ist, kann ich es nur wärmstens weiterempfehlen!

Allein die Aussicht von hier oben ist der Hammer!
Apropos Aussicht: in der Ferne sehen wir eine große Rauchsäule – da brennts aber ganz gewaltig im Busch!
Nach dem erfrischenden Bad geht’s wieder an den Abstieg. Der ist dann auch nicht ganz so einfach, da es überall sehr rutschig und steil ist – und wir haben alle feste Trekkingschuhe an!

Die Urlauber, die uns entgegen kommen, tragen ausschließlich Flip Flops. Ist mir ein Rätsel, wie man mit den Teilen auch nur ansatzweise hier hoch klettern kann.

Unten angekommen schauen wir natürlich beim Wasserloch dabei, in dem Paul Hogan als Crocodile Dundee schwimmen war. Das weckt Erinnerungen – wir sind an einem echten Drehort *ggg*.

Hier schwamm Crocodile Dundee!
Gunlom Falls von unten

Von den Freshis ist nichts mehr zu sehen, sie scheinen sich ins Schilf verzogen zu haben. An dem kleinen Strand mit dem leuchtend gelben Wasser badet jetzt auch niemand mehr.

Nachdem ich noch die Kroko-Warnschilder ablichte, geht zurück zum Auto.

Jetzt heißt es wieder: 35 km zurück über die Piste.
Mittlerweile sind die beiden Holländer auch angekommen und sitzen mit einem Bierchen im Schatten vor ihrem Wohnmobil. Scheinbar ist da das Beruhigungsbierchen – grins.

Um 13:30 starten wir zurück in Richtung Hauptstraße, dann soll es weitergehen zu den „Barramundi Falls“, auch „Maguk“ genannt.
Nach einiger Zeit auf der asphaltierten Hauptstraße bemerken wir einen beißenden Geruch, der von draußen kommt: Rauch!

Es brennt irgendwo. Wahrscheinlich ist es sogar das Feuer, welches wir von den Falls aus gesehen haben!?
Jedenfalls müssen wir eine Vollbremsung hinlegen, als plötzlich aus dem Nichts 3 Esel aus dem Dickicht über die Straße geschossen kommen.
Wir haben bisher immer nach Emus, Dingos und Kängurus Ausschau gehalten, aber mit Eseln (!?) haben wir in diesem Moment gar nicht gerechnet!

Wir halten an und fahren zur Seite. Es scheint tatsächlich weiter im Wald ein Buschfeuer zu wüten, denn die Esel flüchten vor dem Feuer. Während die 3 Esel auf der einen Seite verschreckt nebeneinander stehen, traut sich ein 4. Esel auf der anderen Seite nicht über die Straße. Wir machen den Motor aus und verhalten uns ruhig, nachdem dann tatsächlich noch ein Emu die Straßenseite wechselt, folgt Esel Nummer 4 dem „I-AAA“ seiner Kumpels und galoppiert über die Straße.

Danach verstecken sie sich im Dickicht und beobachten uns genau. Sie sind wahnsinnig scheu und suchen kurz darauf das Weite.

Wir folgen der Straße bis zum Abzweig „Barramundi Gorge // Maguk“ und erfreuen uns der nächsten Sandpiste – dieses Mal aber nur 10km lang.

Vom Parkplatz aus müssen wir einen längeren Fußmarsch an einigen Wasserlöchern vorbei machen, bis wir das riesige Wasserloch mit Wasserfall am Ende des Weges erreichen.

Zwischendurch ist wieder klettern über Felsen angesagt, richtige „Wege“ gibt’s hier nicht.

Eins der Wasserlöcher auf dem Weg zu Maguk
Viele Wasserlöcher auf dem Weg zu Maguk

Zu Beginn gibt’s wieder die Standardwarnschilder (Vorsicht Krokos etc.). Laut Ranger gab es hier seit Wochen keine Krokodilsichtungen mehr. Na, dann hoffen wir mal.

Als wir am Hauptwasserloch ankommen, denke ich mir aber auch, wenn es hier ein Krokodil gäbe, hätte das wegen der vielen Schwimmern im Pool entweder reißaus genommen oder sich schon lange satt gefressen….
Barramundi Gorge / Maguk

Hier ist was los! Rundherum, auf allen Felsen tummeln sich Touristen. Der Hauptfelsen dient als Sprungturm, wo man in unterschiedlichen Höhen (ich schätze so von 1m – 6 m ) ins kühle Nass springen kann.
Das müssen die Kids mit dem Papa natürlich auch machen. Ich schwimme auf die andere Seite des Felsenpools und schaue zu. Da die Sonne recht früh untergeht, ist das Wasserloch bald im Schatten. Meine Kamera liegt auch im Rucksack, bleibt leider nur das Handyfoto. Naja, wir haben es ja live erlebt – und es ist toll!!!
Vom Spaßfaktor her siegt „Maguk“ jedenfalls um Längen! Also es war die beste Entscheidung, die beiden heute besuchten Wasserlöcher zu besuchen.
Im Sonnenutergang geht es zurück zur Cooinda Lodge. Jetzt heißt es: aufpassen! Wildtiere können die Straße überqueren - und promt sehen wir einen Dingo und 2 Pferde am Straßenrand. Wie cool!!

Vorbei an den riesigen Termitenhügeln, die wir heute Morgen noch fotografiert haben, geht’s im Sonnenuntergang zurück zur Lodge.




Für die Statistik:
Hotel: Cooinda Lodge
Kosten: 169 € / Nacht im Bungalow mit Frühstück
Gefahren: 286 km
Fahrzeug: 4x4 Mitsubishi Outlander
Tiersichtungen: Wilde Esel, Emus, Termiten, Pferde und einen Dingo
Wetter: Sonne satt bei 35 Grad!
Fazit: Schwimmen in den Maguk Falls hat den höchsten Fun Faktor!

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