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Jasper NP - Wer hätte das gedacht ...

Veröffentlicht: 29.06.2019

Der Morgen in Valemount sah nicht sehr vielversprechend aus für den Verlauf des Tages. Gerade heute ist trockenes und bestenfalls noch ein wenig sonniges Wetter wünschenswert, zumal wir eine Bootstour über den Maligne Lake im Vorfeld gebucht hatten und dieser Ausflug nur dann Erfolg verspricht, wenn das Wetter mitspielt ...

Schon die ganze Nacht hindurch hat es geregnet und am Morgen sah es nicht so aus, als ob das in einer halben Stunde vorbei wäre. Irgendwie sah es aus wie an einem Regentag in Bad Füssing oder so ...

Unser Ziel war der Jasper Nationalpark mit verschiedenen Anlaufstellen. Gebucht war die Bootstour um 12:45 Uhr deshalb war das das Ziel, das unbedingt erreicht werden musste. Immerhin hatten wir rund 125 km zu fahren und zudem kam noch die Zeitumstellung von British Columbia nach Alberta hinzu. Die Staatsgrenze zieht eine Stunde von der British Columbia Zeit ab. 

Und man muss berücksichtigen, dass man keine Autobahn hat, sondern eine Bundesstraße mit Campern, unausgeschlafenen Einheimischen und extralangen Lkw, an denen man nur in ausgewiesenen Überholspuren vorbei ziehen kann. Hier unterstützt uns unser "Kompaktwagen", der einige PS unter der Haube hat.

Unser erster kleiner Stop galt dem höchsten Berg der Rockys auf kanadischem Gebiet, dem Mount Robson. Allerdings hatte der so früh irgendwie keinen Bock auf uns und versteckte sich hinter tiefhängenden Wolken. So mussten wir unerkannt weiterziehen ...

Auf dem langen Weg hatten wir erneut Glück, Wildtiere zu beobachten: Heute hatten wir so gesehen unseren "Zoo-Ausflug". Wir sahen - jetzt auch fotografisch belegbar - einen Schwarzbären, einen Braunbären und eine weibliche Dickhorn-Ziege. Zum Ende dann sogar noch einen Weißkopfseeadler, der seine Jungen im Horst aufzieht. Echt phantastisch.. Ach ja, und zu Anfang unserer heutigen Tour auch sehr bald einen Elch (wobei das hier mit den Elks und Mooses very confusing ist...), allerdings ohne Foto ...

Bereits auf dem Weg nach Jasper wurde das Wetter besser. Der Regen hörte auf und die Wolken verzogen sich auch. Auch die Temperatur von anfangs 7 Grad erwärmte sich auch auf etwa 15 Grad.

Pünktlich zum Ablegen des Ausflugsbootes erreichen wir dann auch den Maligne Lake. Unter sachkundiger Führung fuhren wir etwa 45 Minuten den See entlang. Die Wasserfarbe wechselte von zunächst grünlich auf Smaragd zum Ende der Tour hin. Ziel war "Spirit Island", eine malerische kleine Insel im See umgeben von den Bergen der Rocky Mountains, die größtenteils schneebedeckt waren. Durch den Zusammenfluss zweier Gletscher färbt sich der See im unteren Bereich in diese wunderbare Farbe, die bei Sonnenschein so fantastisch wirkt.

Selbst die Bilder geben nicht das wieder, was das Auge gesehen hat. (Allerdings besteht da auch beim Fotografen noch Optimierungsbedarf ...)

Nach knapp 2 Stunden waren wir wieder mit dem Boot zurück und näherten uns dem nächsten Ziel, vorbei am Medicine Lake zum Maligne Canyon. Hier laden sechs Brücken ein, sie zu überqueren ... Wir haben uns für fünf Brücken entschieden, man muss ja nicht alles mitmachen ...

Der Brückenweg führte durch teilweise vollkommen morastige Wege. Gut, dass wir unsere Wanderschuhe dabei und angezogen hatten. Es gab aber auch vor allem Wandergesellinnen, die mit langem Sommerkleidchen, Flip-Flops oder Sandalen durch den Matsch wateten ... 

Auf jeden Fall konnten wir die große Wassermassen, die durch den teilweise 50 Meter tiefen Canyon tosen beobachten, wie sie sich den Weg durch das Gestein bahnen. Uns hat immer wieder beeindruckt, egal bei welchem der bisherigen Wasserfälle, dass diese Wasserfälle 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr und unzählige Jahre dadurch Wassermassen transportieren, von denen man sich nicht vorstellen kann, wo sie herkommen und ob sie jemals enden ...

Wo wir heute enden wissen wir auf alle Fälle - in einem Bett in einem Days Inn im Sraßendorf Hinton mit 10.000 Einwohnern ... Und dabei hat uns unsere Spürnase sogar perfekt dorthin geleitet, nachdem heute unser Navi ungelogen den ganzen Tag vergeblich ein GPS-Signal gesucht hat...

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