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Hoch hinaus in Shanghai

Veröffentlicht: 01.06.2017

Unser zweiter Tag in Shanghai startet im Shanghai Museum. Das Gebäude wurde 1993 gebaut und nimmt als gestalterische Idee auf, dass die Chinesen früher dachten der Himmel sei rund und die Erde sei quadratisch. 

Die Ausstellung zeigt vor allen Dingen wieder wie früh die Chinesen bereits eine Hochkultur entwickelt haben. Die dort ausgestellten teilweise mehr als 5.000  Jahre Exponate sind sehr beeindrucken. Es gibt einen deutschsprachigen Audioguide, der zu den Exponaten eine kurze Erläuterung liefert und einem hilft die Zusammenhänge zu verstehen. 

Selbstverständlich gibt es auch eine große Abteilung für Keramik. Dort ist gut erklärt, wie das chinesische Porzellan entstanden ist. Besonders beeindruckend sind die Brennöfen, da man für Porzellan eine sehr hohe Brenntemperatur benötigt. 

Es gab beim Museum nur einen Punkt zu bemängeln und das war die Temperatur. Die Klimaanlage war auf etwa 16 Grad eingestellt. Man sollte daher auch bei warmen Außentemperaturen unbedingt eine Jacke mitnehmen.

Nach dem Museumsbesuch ging es zum Bund. Dort bestaunten wir nicht nur die Skyline diesmal bei Tageslicht, sondern besichtigten auch eines der in den 20er und 30er Jahren errichteten Gebäude auf der Puxi Seite des Bunds.


Für Jederman zugänglich ist das Peace Hotel. Dieses wurde in den 20ern von Victor Sassoon gebaut. Weil er der reichste Mann in Shanghai verlangte er, dass niemand ein höheres Haus bauen dürfe als er. Im Hotel feierte er wilde Partys mit internationalen Stars, z.B. mit Marlene Dietrich. Besonders gerne umgab er sich mit schönen Frauen.

Nun fuhren wir auf die Pudong Seite um auf das zweithöchste Gebäude der Welt, den Shanghai Tower (632 m) zu kommen. Dieses lockt mit der weltweit höchsten Aussichtsplattform auf 561 Metern. Der Aufzug benötigt für die 121 Stockwerke nur etwas mehr als 60 Sekunden, er ist also ganz schön flott. Von oben hat man eine tolle Rundumsicht auf Shanghai.

Aus dem modernen Pudong, wo erst vor 27 Jahren mit dem Bau der ersten Hochhäuser begonnen wurde, ging es in das Viertel Xiantandi. Hier wurden alte Chinesische Häuser restauriert und in Shops, Restaurants und Cafes umgewandelt. Insgesamt gibt es in Shanghai nur noch drei andere Gegenden mit diesen alten Häusern. Die anderen sind in Luxuswohnungen umgewandelt worden.

Die zweistöckigen Häuser waren ursprünglich für eine Familie konzipiert. Zu Beginn des 2. Weltkrieges flohen jedoch viele Chinesen vor den Japanern, insbesondere nach dem Massaker von Nanjing 1937, in die ausländischen "Concessions" in Shanghai. Dort waren sie vor den Japanern sicher, mussten jedoch auf engstem Raum zusammenleben. Daher lebten in den Häusern bis zu 50 Personen. Auch 20.000 Juden waren aus Deutschland nach Shanghai geflüchtet um sich dort in Sicherheit zu bringen.

Eines der Häuser ist heute ein Museum in dem gezeigt wird, wie die Häuser als Einfamilienhäuser eingerichtet waren.


Am Nachmittag spazierten wir dann noch gemütlich durch die Straßen der "French Concession" und bestaunten eine riesen Einkaufsmall mit Geschäften die ausschließlich Luxuswaren wie Chanel, Gucci usw verkauften. In diesen Läden gab es keinerlei Preisschilder. Aufgrund der hohen Luxussteuern sind die ohnehin saftigen Preise in China noch teuerer. Offensichtlich gibt es jedoch ausreichend reiche Chinesen in Shanghai, so dass diese Luxusmall überleben kann.


Damit war uns Chinaurlaub dann auch schon fast zu Ende. Am Abend besuchten wir noch die Acrobatic Show des Shanghai Circus. Absolut empfehlenswert, obwohl fast ausschließlich von ausländischen Touristengruppen besucht. Die Artisten sind absolute Weltklasse und es war keine Nummer dabei, die nicht wirklich sensationelle Bestandteile hatte. 

Zwei Wochen China liegen nun hinter uns. Eine Reise, die sehr beeindruckend war. Als Individualtouristen haben wir die richtige Entscheidung getroffen, uns für jede Stadt einen Guide und einen Fahrer zu buchen. Wenn man direkt in China bucht, ist das auch ohne weiteres bezahlbar. 

Bei den Hotels hat es sich ausgezahlt, dass wir nur internationale 5 Sterne Hotels gebucht haben. Der Preis war nicht teurer als hier ein 3 Sterne Hotel (wenn man richtig bucht) und nachdem was wir von anderen Hotels und insbesondere der Hygiene in China gesehen haben, würde ich das jederzeit empfehlen. China ist noch ein richtig preiswertes Reiseland, wo man firstclass Urlaub mit Fahrer, Guide und 5 Sterne Hotels mit relativ kleinem Budget bezahlen kann. Unsere Reise war auf jeden Fall preiswerter als alle organisierten Touren die wir bei Veranstaltern gesehen haben.

Besonders beeindruckt hat die Freundlichkeit der Menschen. Absolutes Highlight der Reise war die Impressions of Westlake Show. Das beste Hotel und auch insgesamt sehr empfehlenswert war das Intercontinental Ruijin in Shanghai.

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