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MEGASTADT SHANGHAI – 24 Millionen Menschen machen was sie wollen …

Veröffentlicht: 19.06.2017

MEGASTADT SHANGHAI – 24 Millionen Menschen machen was sie wollen …

The Langham, Shanghai, Xintiandi, 99 Madang Road, Xintiandi, Shanghai 200021, China

Pünktlich und entspannt mit JETSTAR (beste australische LowCost Airline) aus Tokyo in Shanghai gelandet und im wunderschönen englischen Langham-Hotel mit grooooßem Zimmer (27. Stock) eingecheckt. Endlich wieder PLATZ und den Koffer auspacken. Da kann nichts mehr schief gehen. Und: Der Ausblick schlägt alles – wir schlafen quasi in den Wolken. Beziehungsweise über der Smogdecke :- )

Nach spätestens einem Tag in Shanghai stand fest: Das ist die schnellstentwickelnde, turbulenteste und versmoggteste Stadt, die wir je gesehen haben. Alles läuft wie im Ameisenhaufen – die Menschen rennen wie programmiert Ihren Weg, sind in "Ihrer Welt", umtriebig und lassen sich nicht von herumirrenden Touristen ablenken. Wenn man niemanden anspricht kann man auch gut ohne zu reden durch China reisen. Alles ist sauber, nur die Luft nicht.

Shanghai ist die größte Stadt und bedeutendste Industriemetropole Chinas mit dem größten Hafen der Welt. Hier laufen alle Fäden zusammen. Die Stadt mit aktuell 24 Millionen Einwohnern hat sich in den letzten 15 Jahren so extrem verändert das man nichts mehr von der Geschichte Shanghais sieht. Ganze Stadtteile, Reisfelder die in Null komma Nix verschwunden sind. Der Staat hat Shanghai vor 15 Jahren mit Riesenbudgets versehen um eine Weltstadt zu werden. Heute ist Shanghai so dicht besiedelt das man kein grünes (echtes) Fleckchen Natur findet. Mehr als 3.000 Wolkenkratzer, darunter die absoluten Megatower. Der Flughafen in Pudong ist eine Stunde per Taxi entfernt - aber natürlich hat der Chinese auch das bedacht: Der erste Transrapid von Siemens ist hier im Einsatz. In 8 Minuten und mit 300-450km/h ist man von der City am Airport. Krass. Der Transrapid ist nicht nur auf die Minute pünktlich – sondern hat auch die Sekundeninfo zu Start & Zielzeit.

Erstmal einen Überblick verschaffen. Hoch auf den Shanghai World Financial Tower: Oben angekommen bietet sich ein toller Blick über die Stadt (wir hatten einen schönen Ausblick & Smog, Smog, Smog). Eins der höchsten Gebäude der Welt (492m) mit schnellstem Fahrstuhl (über 60 km/h).

SHANGHAI New World heisst die Innenstadt – und wo ist eigentlich die Alte Welt? Gibt es nicht :- ) Ein guter Grund die Stadt auch in der näheren Umgebung zu entdecken. Also machten wir uns mit dem Taxi Driver "Joy", und dem verbündeten Amerikaner Ben (aktuell auf "Geschäftsreise"), auf Tour ins Umland. Mit dem Auto erreicht man innerhalb einer Stunde viele naheliegende, noch ursprüngliche Gegenden. Man kommt an vielen Reisfeldern und traditionellen chinesischen Städtchen vorbei - der eigentliche Grund unseres Ausfluges, mal sehen wie die Shanghainesen wirklich leben. Zhouzuang Water Village / Wasserstadt, das "Venedig" von China. Hatten einen ganz entspannten und smogfreien Tag bei Sonnenschein inkl. Schiffstour - viele schöne alte Steinbrücken die auch das Symbol der Stadt sind. Tat gut was nahe Shanghai zu sehen was älter als 15 Jahre ist :- ) Abends mussten wir durch die Rush-Hour zurück nach Shanghai gurken, „nur“ 2 Stunden. 

Unsere japanisch-deutsche Freundschaft aus Tokyo stand am nächsten Tag auf der Agenda: Ye Xin kommt pünktlich mit Hut, Sonnenbrille, New Balance Turnschuhen und voller Power (ja, heute laufen wir ganz Shanghai ab!) ins Hotel. Ganz aufgeregt folgen wir der flitzenden Ye Xin über die Kreuzungen: „4 Blocks können wir schnell laufen“ - bei 38Grad und ausser Puste kommen wir an. Ye Xin klopft an eine Tür (dachten wir gehen in ein Restaurant) – die Tür öffnet sich und es ist tatsächlich ein Restaurant. Allerdings ausschliesslich für Einheimische mit Voranmeldung (4 Tische). Yipieh – I love local food! Kurze Frage ob wir irgendetwas nicht essen – natürlich essen wir alles – und schon startet der 2,5-stündige Mittagstisch :- ) Fisch, Fleisch, Gemüse, Suppe, Nüsse – irgendwie alles und alles zum Teilen in die Mitte. Proppensatt und mit neuen Bekanntschaften des Nachbartisches rollen wir auf die Strasse …

Dann geht’s mit Ye Xin kreuz & quer durch den „French Concession“ Bereich von Shanghai – dem schönsten Teil der Stadt der zwieschen 1840 - 1940 so geprägt wurde das es immer noch als „DER Beste und schönste Teil der Stadt gilt“. Ye Xin muss noch zu Ihrer persönlichen Schneiderin Ihre neuen Businesskleider abholen – praktisch: endlich ein echt japanisches Businesskleid (nicht im Chinese Verkleidungs-Style) für mich. So tolle Stoffe und so „normale Schnitte“. Fürchte ich habe eine neue Bestelladresse in Shanghai :- )

Und was ist denn dort in den Seitenstrassen? Die Produzenten von Hermes, Balenciaga & Co verkaufen Kleider lokal an Einheimische. Zu 10% der normalen Verkaufspreise der Luxusmarken  – so günstig habe ich noch nie ein Belanciaga Seidenkleid erstanden. Freude!

Der neue Trend in Shanghai und auch China: Kaffee aus aller Welt nach alter Aufbrühtradition zelebrieren. Die besonderen Cafes bieten Bohnen aus aller Welt (Kona / Hawaii, Australien etc.) - eine Tasse kostet 10EUR! Dagegen sieht Starbucks wirklich schwach aus. Hat Spaß gemacht - einfach den Wochenendalltag in Shanghai zu sehen. Die älteren Männer spielen auf der Straße Karten, die Frauen kümmern sich um Küche & Kinder … Man spürt das findet man nur wenn man einen Local dabei hat. DANKE YE XIN!

Und was wir gelernt haben: Ye Xins Shanghai Regeln:
I) Nie auf Ampeln verlassen – Ampeln werden von Chinesen ignoriert
(Die Shanghainesen freuen sich über jeden überlebten Tag „Yeah, survived today!“)
II) Adressen immer auf Chinesisch dabeihaben – Kaum ein Chinese versteht Englisch
III) Immer ein Auge auf der Erde – man weiss nie auf was man tritt. Hündchen, Poopoo etc.

Trotz einer smogreichen und wirklich anstrengenden Stadt hatten wir ganz tolle Erlebnisse, so leckeres Essen und echt gute chinesische Massagen (kein Land ist vor Jens Massage-Check sicher). Angst macht einem allerdings die sozialistische Marktwirtschaft in China – das Screening des Staates, zum Beispiel wird man an jeder Kreuzung von Kameras gefilmt, die fehlende Privatsphäre oder auch doch: Chinesen dürfen kein Facebook nutzen und und und. Man lernt unsere Freiheit in Europa noch mehr zu schätzen!

Am Tag unseres Abfluges können wir es nicht glauben – nur 14 Tage unterwegs gewesen? Uns kommt die Reise vor wie eine mindestens 4-wöchige Tour. Freuen uns das alles so spitze gelaufen ist und wir so schöne Dinge kennenlernen durften und so wahnsinnig tolle und unterschiedliche Leute kennengelernt haben die mehr als Bekannte geworden sind (Besuch in Berlin zu erwarten).

Eine Rund-um-die-Welt-Tour ist wirklich empfehlenswert – in so kurzen Abständen so unterschiedliche Kulturen, Menschen, Mentalitäten und Länder kennenzulernen hat Riesenspaß gemacht! Wenn man dann noch gut im Flieger schlafen kann (wie Jens - grhhh) ist es unschlagbar.

Also Fazit: „Die Welt ist ein Dorf und Entfernungen Ansichtssache“. Just Travel!

NEXT STOP: AROUND THE WORLD.

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