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Konsum und Freundlichkeit

Veröffentlicht: 06.12.2016

Welcome to the United States of America

JFK Flughafen New York. Eine Schlange bei der Passkontrolle wie in Disney Land bei der neusten Achterbahn. Fehlt nur die Anzeige "ab hier sind es noch 2 Stunden". Naja, ein Video vom noch-Präsidenten Obama hieß mich in der Wartezeit jedenfalls schonmal herzlich willkommen und erinnerte mich daran, was für ein great country ich doch gleich betreten werde. Motor of innovation, industry und entertainment und eines der freundlichsten Völker der Welt. Und mir wurde Freundschaft und Respekt angekündigt. Die Engländer hinter mir kommentierten das mit "Don't you think that's a little sarcastic?" Ob der Trump auch ein Willkommens-Video aufnimmt?
Ich bin übrigens nicht alleine unterwegs, Schorch der II begleitet mich auf meiner Reise, Schorch der I sollte den meisten von meinem Geburtstag bekannt sein. 

Was macht man also an seinem ersten Tag. Einen Mexikaner aufsuchen und endlich mal wieder Chilaquiles essen. Das sind Nachos gekocht in Tomatensoße mit Käse und Fleisch. Die Mexikaner könnens halt. Dazu Champurrado das ist heiße Schoki mit Maismehl (ja echt!), Milch und Gewürzen. Dabei im mexikanischen Fernsehen hören, dass die lateinamerikanische Welt doch sehr besorgt ist, was die aktuelle politische Entwicklung angeht. Erklären warum 50% der Kubaner z.B. auch Trump wählten konnte der arme Reporter aber auch nicht.
Es hat einfach was. Da biegt man um eine Ecke und überallher kommen plötzlich jüdische Männer mit langen, schwarzen Mänteln, diesen lustigen Schläfenlocken und Kippa auf dem Kopf. Es gibt Schulbusse auf hebräisch und später finde ich heraus, dass ich an der Rabbiner-Schule vorbei gelaufen bin. An der nächsten Ecke hört man Mariachi Musik. Dann bin ich in der Geburtsstätte des Hipstertums. Bedford Avenue in Williamsburg. Es gibt Herschel und Fjallraven Kanken Rucksäcke, abgeschnittene Jeans und Skateboards und Macha Latte. 

Erster Versuch Kaffee: ein Cappucchino wird bestellt. Die riesige Barista Maschine verspricht Einiges.... möööööp durchgefallen. Die Amis kriegen einfach keinen anstädnigen Kaffee hin. Im International House of Pancakes gibts ne ganze Kanne, was die Sache nicht besser macht. Ich werds weiter probieren. Pumpkin-Muffin mit gerösteten Kürbiskernen und Haferflocken und Pancakes mit Speck, Ei und Hashbrowns können sie aber.

Dann sehe ich ihn... den Christmas Tree am Rockefeller Center. Halleluja.... oder auch nicht. Er wirkt in seiner Wolkenkratzer Umgebung erstaunlich klein, alles ist voll mit Menschen und wo ist eigentlich die Besinnlichkeit? Das Kaufhaus Saks versucht seinen Teil dazu beizutragen, mit Lichtershow zu Kevin-allein-zuhaus Musik. Ein echter Kulturschock. Alles in allem sind die Lichter weder schön noch schaffen Atmosphäre. Es ist einfach nur "drüber".
Dieser Kommerz und Konsum ich komm nicht drüber weg, New York ist die reinste Blase. Und so sitze ich schon am zweiten Tag völlig überwältigt über meinen Pancakes und frage mich, wer wohnt eigentlich hier? Eine 1-Zimmer Wohnung kostet 6000$ und selbst wenn es die Hälfte wäre, wer wohnt in Manhattan?? Und wo wohnt eigentlich mein Kellner Stephen, und wie lange braucht er zur Arbeit? Ich hab das Gefühl, die Menschen hier werden so zugeballert mit Reizen und der Tatsache, dass sie wahrscheinlich 20h am Tag arbeiten müssen, dass sie weder Zeit noch Platz zum Denken haben. Aaaaber, Herr Obama hat wirklich Recht, die Amis sind freundlich. Nicht nur oberflächlich, sondern einfach wirlich nett. Ein Pläuschchen hier, ein Danke und Entschuldigung da, schönen Tag und genieß das Essen. Und sie sind nicht genervt, weder wenn die U-Bahn nicht fährt, noch beim Hindernislauf beim Straße-Überqueren, noch wenn ihnen Touristen im Weg stehen. Das muss man ihnen wirklich lassen.

Antworten (3)

camilo
Cool amor. ..du hattest echt einen riesigen kulturschock...und ja, man sollte einfach den Fakt erkennen, dass obwohl viele us Amerikaner dumm sind, sind die auch sehr freundlich und relaxed. Besitos ;)

CarlosBerlin
Tolles Beitrag! Bin ab sofort ein Fan von deinen Blog ;-)

Matthes
Icke oooch!!!

#newyork#konsum#freundlichkeit#christmas