zimtschneckenrallye
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Nimm dir Zeit, dann hast du welche!

Veröffentlicht: 25.07.2024

Wir verlassen unseren Schlafplatz und fahren los Richtung Havøysund. Wir merken sofort die 15 Grad Temperaturunterschied zu den letzten Tagen, eiskalter Wind weht uns entgegen, ja leider entgegen. Die Strasse windet sich über eine weitere Hochebene. Die Wolken hängen tief, dies zaubert aber eine wundervolle Stimmung in die raue Landschaft. Ab und zu stehen ein paar verlassenen Häuser entlang der Strasse. Es braucht nicht viel, um zu verstehen, warum die Häuser verlassen sind. Wer es hier aushält, der muss eine raue Schale haben, Einsamkeit, Meeresstürme und monatelange Dunkelheit aushalten können. Das hat nicht viel mit romantischer Einsamkeit zu tun. Nach nur ein paar Kilometern sehen wir links und rechts der Strasse ein paar Rentiergruppen. Wir halten, um sie zu beobachten. Echt lustige Tiere mit ihren grossen Füssen und den dünn erscheinenden Beinen. Autos hat es kaum. Wir können nebeneinander fahren. Die Sonne drückt immer mal wieder durch die Wolken und wir freuen uns über jeden wärmenden Strahl. Zum Mittagessen wollen wir am Bakfjord halten. Uns vergeht beim Anblick des kleinen Strandes aber jeglicher Appetit. Überall liegt angeschwemmter Müll, hauptsächlich Plastik, aber nicht wenig, nein alles ist abartig voll mit Fischernetzen, Dosen, Plastikflaschen, Schuhen...
Man sieht es, aber man glaubt es gar nicht. Diese wunderschöne Landschaft ist so verschandelt, weil manche Menschen einfach null Respekt gegenüber der Natur haben. Wenn ihr euch mal wieder an den angemachten Plastikverschlüssen der PET -Flaschen nervt, dann ruft euch einfach den Anblick des Fotos ins Gedächtnis! Es macht uns wütend, traurig und nachdenklich. Wir fahren weiter entlang der Küstenstrasse und plötzlich kommt die Sonne hinter den Wolken hervor, so als wolle sie uns was Gutes tun nach diesem schrecklichen Anblick. Wir kommen gut voran, müssen aber öfters mal stehen bleiben, weil ein Rentier über die Strasse huscht. Nach dem letzten Aufstieg der Strasse und ihrem endgültigen Ende gelangen wir über eine Brücke in das Dorf Havøysund. Es ist ein nettes kleines Dorf mit vielen bunten Häusern, Anlegestelle für die Hurtigruten- Schiffe. Hier haben wir eine kleine Ferienwohnung gebucht für zwei Tage, erfahren dann, dass wir das Upgrade für die grössere Wohnung bekommen haben. Sagen wir doch nicht nein und freuen uns auf die Annehmlichkeiten in einer warmen Wohnung mit tollem Ausblick aufs Dorf und den Hafen. Als erstes kochen wir uns erstmal was richtig Gutes und sind zufrieden mit einem Dosenbier. Hier bleiben wir zwei Tage zum Ausruhen. Dank des super Wetters sind wir besser voran gekommen als geplant. Am Samstagmorgen werden wir mit der Hurtigrute "MS POLARLYS" auf die Nordkappinsel nach Honningsvåg fahren und von dort zum Nordkapp fahren. So umgehen wir den über 7 Kilometer langen Nordkapptunnelen, der unter dem Meer durchführt und für Fahrradfahrer nicht unbedingt toll ist. Bis dahin haben wir aber noch Zeit, nehmen sie uns auch und gehen morgen mal ohne Fahrrad auf einen Berg wandern und sonst werden wir Wäsche waschen, Zimtschnecken suchen und nicht im Schlafsack übernachten und schauen, das wir alles tun um einfach Nichts zu machen....
Gefahrene Kilometer: 42
Höhenmeter: 600

Antworten (1)

grossartig wie dr das machet! 👍 guets wätter, viu zimtschnägge und wyterhin viu fröid 🤠