Farben- und Zimtschneckenrausch

Aufwachen in völliger Dunkelheit - ein längst vergessener Luxus. So ging es uns heute morgen. Das Apartment hat so richtig schwarze Jalousien und die Dunkelheit schätzt man schon sehr, wenn man meist im Zelt schläft und es 24 Stunden hell ist. Aus unserem "Ausruhetag" wird eine 15 Kilometer lange Wanderung an den Klippen entlang, auf den örtlichen Aussichtspunkt "Havøygavlen", zum Einkaufsladen und zum örtlichen Pub. Wir verbringen fast den ganzen Tag auf dem Hochplateau auf den Klippen und können uns nicht satt sehen an diesem gigantischen Ausblick über die Barentsee. Die Farben heute sind leuchtend bunt und es bläst ein angenehmer Wind durch unser (also eigentlich nur Anja's Haar) und über unsere Haut. Keiner von uns beiden will eigentlich wirklich weiter laufen, wir sind fasziniert vom Weitblick (im Norden kommt nicht mehr viel, ca. 800 Kilometer - Spitzbergen ist der nächste Nachbar) und den Blick über die nahen kleinen Inseln. Die Entscheidung zum Weiterlaufen/Rennen wird uns am frühen Nachmittag abgenommen. Dunkle Wolken und Donnergrollen lassen uns recht schnell ins Dorf laufen. Ein Café mit Zimtschnecken, das ist unser Plan. Aber der Plan geht mal wieder schief, Café seit Jahren geschlossen und von Zimtschnecken keine Spur. Im Laden finden wir tiefgefrorene Zimtschnecken zum Aufbacken. Nicht das, was wir uns vorgestellt haben, aber immerhin sind 13 Stück in der Packung, ungerechte Zahl, aber wir einigen uns schon. Kaffee und warme Zimtschnecken gibt's im Apartment und der Regen war nur ein kurzer Gast in Havøysund auf der schönen Insel Havøya auf dem 71. nördlichen Breitengrad. Morgen früh geht es mit dem Hurtigruten-Schiff weiter und wenn alles klappt, stehen wir mit unseren Rädern morgen am Nordkapp....