MYGGA - und plötzlich scheint die Sonne

Mal mehr mal weniger Regen, Sturm und das Ganze wieder von vorn. Das war die erste Nacht im Zelt und ach ja hell war es ja auch die ganze Nacht. War recht herausfordernd, aber gegen sieben Uhr wagten wir uns schon aus dem Zelt. Der erste Kaffee - einfach wunderbar. Das Summen der Mücken war nur ein leichtes Wimmern und wir beschlossen, es zu ignorieren. Aber wie aus dem Nichts kamen plötzlich gefühlt Tausende kleine schwarze Fliegen. Sie waren überall in den Ohren, Nase, Haaren. Echt belastend. Da hilft nur unsre norwegische Wunderkampfwaffe "MYGGA". Ein Mückenspray gegen kleine Plagegeister aller Art, Allergien aller Art löst es wohl dann bei uns aus.
Der Morgen beginnt mit einer kalten und trüben Fahrt auf der E10 Richtung Leknes. Es sind schon viele Camper unterwegs. Als Fahrradfahrer hat man das Privileg auch mal da anzuhalten wo es Autos nicht dürfen. Mit einem Mal kommt die Sonne heraus, stahlblauer Himmel, keine Wolke. Woww so wunderschön, uns fehlen die Worte. Dem Fjord entlang der Strasse 815 bietet sich uns ein atemberaubendes Panorama. Die grünen Wiesen voller Blumen, die schroffen Berge, das türkisblaue Meer, einfach nur grandios. Abwechselnd stossen wir Töne des Erstaunens hervor. Wir könnten immer und immer so weiter fahren in den Abend hinein. Aber der Hunger macht sich breit und dank einer kleinen Bucht mit Privatstrand müssen wir nicht lang überlegen und bauen unser Zelt hier auf nach 66 km und 780 Höhenmetern. Vor dem Essen haben wir noch die grosse Klappe und nehmen uns hoch, wer zuerst ins eisige Nordmeer springt. Anja macht es, Wassertemperatur 12 Grad, Luft 13. Peter kommt auch.
Ein zufriedener, gelungener Tag geht zu Ende an einem wunderschönen Ort. Es braucht so wenig, um zufrieden zu sein, um loszulassen und die Bühne des Lebens der Natur zu überlassen....