Zealandiyear
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Die erste Woche (3.12.-11.12.17)

Veröffentlicht: 11.12.2017

Nach 34 Stunden Reisedauer konnten wir am Sonntag, den 3. Dezember das erste Mal neuseeländischen Boden betreten. Gegen 6 Uhr morgens hatten wir alle Sicherheitskontrollen bestanden und genehmigten uns einen Kaffee in der Sonne vor dem Flughafengebäude. Erstmal alles sacken lassen und ankommen. Da waren wir nun: Am anderen Ende der Welt. Schon bemerkenswert, stets nur eine Entscheidung davon entfernt zu sein, jederzeit an jeden Ort der Welt reisen zu können.

Dank Flughafen-Wi-Fi und Google Maps fanden wir schnell eine geeignete Bus-und Bahnverbindung, die uns in unsere erste Unterkunft bringen sollte. Es kam jedoch überraschend anders. Auf der Suche nach der Bahnstation an unserem ersten Umstiegspunkt, sprach uns eine Frau an mit der Frage, wohin wir wollten. Es stellte sich heraus, dass sie mit dem Auto und ihren zwei kleinen Mädchen darin gerade auf dem Weg zur Kirche in Newmarket war - dem Bezirk Aucklands, in den auch wir mussten. Kurzerhand bot sie uns an, uns bis zur Kirche mitzunehmen. Völlig überrascht von soviel Hilfsbereitschaft, luden wir unser Gepäck in ihren Kofferraum und befanden uns gleich darauf auf einer lehrreichen Fahrt quer durch die Straßen Aucklands. An der Kirche angekommen, wollten wir schließlich das letzte Stück zu Fuß gehen. Keine 20 Meter später, beim Check der Karte, wurden wir erneut angesprochen. Dieses Mal von einem Mann mit Hund, der uns anbot, uns das letzte Stück zu unserer Unterkunft zu bringen, da er sowieso in diese Richtung müsse. Hilfsbereitschaft scheint der zweite Vorname der Neuseeländer zu sein! Einige nützliche Tipps und Fakten über die Gegend später fanden wir uns direkt an der richtigen Adresse wieder. Von unseren Gastgebern Colleen und Clyde (beide geschätzt Ende 50) wurden wir freundlich empfangen und konnten auch sofort unser Zimmer beziehen. Endlich das Gepäck abladen! Mehr als ein kleiner Rundgang durchs Zentrum Newmarkets war jedoch anschließend nicht mehr drin, da sich nun doch der Jetlag bemerkbar machte. Also zurück ins Bett und erstmal ausschlafen.


Der Montag Morgen startete deutlich ausgeruhter mit einem Frühstück (gegen sieben :-D) und wesentlich mehr Entdeckerdrang. Auf dem Plan standen die Eröffnung eines Bankkontos sowie eine Zugfahrt zum CBD (Central Business District) Aucklands, also quasi dem Herz der Stadt. Ohne Probleme konnten wir Punkt eins abhaken und erhielten stolz unsere Bankkarten, mit denen hier im Übrigen alles bezahlt wird. Das System nennt sich EFTPOS und gleicht unserer Kartenzahlung - mit dem Unterschied, dass hier wirklich alles mit Karte bezahlt wird. Der Neuseeländer hat nie Bargeld dabei. So mag ich das! :-)

Zugfahren ist hier mindestens genauso toll wie das bargeldlose Bezahlen, denn es gibt die sogenannte AT Hop Card. Diese kostet einmalig 10 $ und ist dann, ähnlich einer Prepaidkarte, mit beliebigen Beträgen aufladbar. Beim Ein- und Aussteigen hält man sie jeweils an einen "Pieper", der damit erfasst, wie weit man gefahren ist und den entsprechenden Betrag abzieht. Züge, Busse und sogar einige Fähren kann man nach diesem System nutzen. Und das Beste: Mit der Karte spart man die Hälfte des normalen Preises!

Angekommen im CBD, spazierten wir am Hafen entlang und genossen das schöne Wetter. Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel bei 24 Grad, während in Deutschland der erste Schnee fällt - könnte schlimmer sein.


Am Dienstag beantragten wir unsere neuseeländischen Steuernummern. Nach etwa 10 Tagen wird uns unsere "IRD", wie das hier heißt, zugemailt. Zusammen mit unserem neu eröffneten Konto bei der Bank ist nun der Grundstein gelegt, um hier auch offiziell arbeiten zu können. Eilig haben wir es aber erstmal nicht damit.

Bei schönstem Wetter besuchten wir im Anschluss die Auckland Domains, eine riesige Parkanlage mit typisch neuseeländischem Urwald. Riesige Farne, Palmen und andere Gewächse stehen hier dicht an dicht. Sehr unwirklich mitten in der Stadt, aber sehr sehenswert!

Außerdem haben wir jetzt jeweils auch eine neuseeländische Telefonnummer - dank SIM-Karte von Vodafone Neuseeland. Alles Wichtige ist somit erledigt. Darauf kann man schonmal anstoßen! Dumm nur, wenn man aus Versehen australischen anstatt neuseeländischen Wein im Supermarkt greift. Etwas peinlich, als unsere Gastgeberin Colleen uns leicht belustigt darauf hinwies.


Der Mittwoch wurde zum Strandtag erklärt. Mission Bay hieß das Ziel und nach zwanzigminütiger Bahn- und Busfahrt konnten wir die tolle Kulisse aus glasklarem, türkisem Wasser und weißem Sandstrand bestaunen. Dahinter eine Strandpromenade, begrenzt von einer Art Park mit Grasfläche und gemütlichen schattigen Plätzchen unter neuseeländischen "Christmas Trees". Diese Bäume findet man hier an jeder Ecke und sie verdanken ihren Namen der Tatsache, dass sie immer um die Weihnachtszeit leuchtend rot blühen.

Das erste Mal Schwimmen im Südpazifik war schon etwas Besonderes. Später genehmigten wir uns nach Kiwi-Manier Fish & Chips, die uns leider sehr enttäuschten - viel zu fettig. Der Reiseführer sagt, der Kiwi isst auf jeden Fall einmal pro Woche Fish & Chips. Na dann, Mahlzeit. Wir geben der Sache aber sicher an einem anderen Ort noch einmal eine neue Chance.

Abends wollten wir unseren Wein-Faux-pas vom Vortag wieder gutmachen und hatten siegessicher einen neuseeländischen Wein ausgesucht. An der Kasse dann die Enttäuschung: Kein Alkohol ohne Reisepass, den im Übrigen auch BEIDE vorlegen müssen. Toll. Dann eben kein Wein heute.


Am Donnerstag stand der Mount Eden auf dem Programm, mit 196 Metern die höchste natürliche Erhebung Aucklands und gleichzeitig ein ruhender Vulkan. Der 50 Meter tiefe Krater ist innen wie außen mit allerlei Gräsern bewachsen und nachdem wir eine Abkürzung abseits des asphaltierten Weges genommen hatten, erhielten wir prompt die Quittung dafür. Fetter Ausschlag an den Beinen, juckende Augen und eine laufende Nase. Jap, auch am anderen Ende der Welt kann man Heuschnupfen haben.

Die Aussicht von oben ließ uns unsere Zipperlein jedoch schnell vergessen: ein beeindruckendes Panorama der Skyline Aucklands lag vor uns. Nach exzessiver Fotosession machten wir uns zu Fuß auf den Weg nach Ponsonby, einen weiteren Bezirk Aucklands. Unser Ziel: "Ponsonby Central", eine ehem. Druckerei, welche nun mit allerlei kleinen Cafés, hippen Restaurants, einer Kaffeerösterei, einem Organic Food Market und anderen kleinen Lädchen gefüllt ist. Ein wirklich charmantes Plätzchen, halb überdacht, halb unter freiem Himmel, alles sehr modern und trotzdem super gemütlich. Hier mussten wir uns bei einem leckeren Essen erstmal erholen. Ganze 16 Kilometer hatten wir bis hierhin bereits zu Fuß hinter uns. Zurück waren wir dann dankbar für einen Bus. A propos: Unser Lieblingspart beim Busfahren ist immer, dass sich hier absolut jeder beim Aussteigen beim Busfahrer bedankt! :-) Sowas fällt in Berlin niemandem ein. Schade eigentlich!


Freitag! Den halben Tag waren wir zu nichts zu gebrauchen. Wir hingen müde auf dem Bett herum und beschlossen, erst gegen Abend loszuziehen, um einige Fotos vom nächtlichen Auckland zu schießen.

Nachdem wir erfolglos versuchten zu Fuß auf die Auckland Harbour Bridge zu gelangen, um die Stadt von dort aus zu fotografieren (ausschließlich Motor Way), entdeckten wir auf unserem Weg zurück ins Zentrum einen "Night Noodle Market" - einen kunterbunten asiatischen Street Food Markt mit allerlei Köstlichkeiten, leider nur mit genau drei vegetarischen Gerichten. Die waren zum Glück super lecker, doch insgesamt können wir bis jetzt sagen, dass das Essensangebot in neuseeländischen Restaurants eher fleischlastig ist. Als Vegetarier oder gar Veganer darf man hier nicht wählerisch sein (außer man kocht natürlich selbst).

Tolle Fotos von Auckland bei Nacht haben wir natürlich auch noch bekommen!


Am Samstag fuhren wir nach Parnell, den Stadtteil direkt neben Newmarket und besuchten die Parnell Rose Gardens. Hauptsächlich eine schöne Parkanlage, etwas erhöht gelegen, was hier und dort einen tollen Blick auf die Stadt ermöglicht. Das Beste war jedoch die kleine Bucht am Rande des Parks! Wieder mit super klarem Wasser und sehr idyllisch gelegen.

Am Abend schauten wir im Park (davon gibt es hier wirklich einige) bei uns um die Ecke vorbei zur jährlich stattfindenden "Newmarket Christmas Party". Den Tipp gaben uns Colleen und Clyde und wir hatten wirklich einen schönen Abend, inklusive beleuchtetem Weihnachtsbaum, Livemusik und Feuerwerk.

Trotzdem ist es schwierig bei diesem Sommerwetter in Weihnachtsstimmung zu kommen, auch wenn die Kiwis sich alle Mühe geben. Überall ist Weihnachtsdeko und sogar eine Blaskapelle entdeckten wir letztens. In der prallen Sonne spielten sie Weihnachtslieder vor einem Einkaufszentrum. :-D


Für Sonntag hatten wir eine erste Verabredung zur Besichtigung eines Campervans eines deutschen Pärchens. Den gesamten Vormittag verbrachten wir damit, zu recherchieren, worauf man beim Gebrauchtwagenkauf achten muss. Eine Stunde vor unserem geplanten Treffen erhielten wir jedoch die Absage. Schon verkauft. Mist. Den Rest des Tages verbrachten wir mit der Suche nach neuen interessanten Vans, so dass wir schließlich nur noch einen kleinen Abschieds-Abendspaziergang durch Newmarket machten. Morgen früh um 10 Uhr heißt es auschecken. Dann fahren wir in Richtung Norden zu unserer neuen Unterkunft bei Emma und ihrem Hund Mona.


Antworten (4)

M.
Hey ihr zwei Hasis, schön, dass ihr so gut angekommen seid! Ihr legt ja ein straffes Programm vor. :) Viel Spaß euch weiterhin! Wir sind neidisch! Jan und Maria

An
Haha, ihr Süßis! <3

sophiedraws4u
endlich komme ich auch mal dazu euer abenteuer nachzulesen!!! voll schön zu erfahren, wie es euch in der ersten zeit so ergangen ist. ich freu mich schon auf alle kommenden posts:)

Johannes
Da ich ja nicht lesen kann, hab ich nur die Bilder angeschaut. Hammergeile Bilder. Liebe Grüße aus dem kalten Rangsdorf!

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