Veröffentlicht: 15.07.2019
Tag 8 - Wir haben das Recht zu faulenzen!😎
Alle diese Rechte gelten zumindest in der Rebuplik Užupis, einem nur 0,6 km2 großen Stadtteil von Vilnius. Bis zur Unabhängigkeit Litauens war das Gebiet sehr heruntergekommen und ärmlich. Dann entdeckten Künstler die Gegend und gründeten eine eigene "Republik".🎭🎨 Wermutstropfen des Aufschwungs: Die Gentrifizierung ist in vollem Gange, die Preise steigen und die lokale Bevölkerung kann sich ein Leben in Užupis immer weniger leisten.🙄
Als Tourist hat man natürlich Spaß dran, die "Grenze" zu überschreiten, sich Visumsstempel zu holen und dem Parlament (angesiedelt in einem Café😊) einen Besuch abzustatten.😎
Die Republiksgründer nehmen die Sache aber auch - soweit es halt geht - durchaus ernst...😏
Užupis verfügt über eine eigene Flagge, eine Verfassung und einen Präsidenten.
Hier ein Auszug zu dieser skurrilen Angelegenheit aus Wikipedia:🤓👨🏫
"Die zwölf Mann starke Armee wurde mittlerweile wieder aufgelöst, weil Užupis sich in seiner Verfassung als weltweit einziges Land zu einem völligen Gewaltverzicht verpflichtet hat. Trotz der fehlenden völkerrechtlichen Anerkennung wird die Republik Užupis immer häufiger von ausländischen Staatsvertretern besucht. ...
Die Unabhängigkeit wird alljährlich am 1. April gefeiert. An diesem Tag hält Užupis Wahlen und Umzüge ab, ernennt Botschafter und verleiht Auszeichnungen. Außerdem gibt es nur an diesem Tag eine eigene Währung und Grenzkontrollen. ...
Die Republik Užupis wird weltweit durch über 200 Botschafter und Ehrenbürger wie den Dalai Lama vertreten."
Was es nicht alles gibt...😁
In der Paupio Gatve ist die Verfassung ausgehängt- in 23 Sprachen, auch in Esperanto. Darunter gibt es einige interessante, teilweise auch zum Nachdenken anregende Paragraphen.😳 Mein Favorit ist aber Nummer 13!!!😁😺
Soviel zu Užupis! Was gibt's auf den heutigen Bildern noch zu entdecken:😊
Wir sind mit einem Bus gefahren. Und, nein, es war keine Nostalgiefahrt! Der wohl aus den 70ern stammende Autobus fährt ganz normal im öffentlichen Verkehr. Es rumpeln viele davon herum, sie sind anscheinend unkaputtbar!😊🚌
Das weiße Gebäude, das wie ein griechischer Tempel aussieht, ist die Kathedrale mit freistehendem Glockenturm.🏰🏛 Davor ist im Boden die Platte "Stebuklas" (=Wunder) eingelassen. Etwas wünschen und drei Mal auf der Platte um die eigene Achse drehen!💫 Wenn's nicht hilft, ist es zumindest eine nette Geschichte.😇 Es gibt auch noch eine "Urban Legend" zur Platte: Von hier ausgehend soll im Zuge der "Singenden Revolution" (verbotenes Singen von baltischen Volksliedern als Zeichen des Kampfes gegen die Sowjetunion bzw. für die Unabhängigkeit der drei baltischen Staaten) am 23. August 1989 eine singende Menschenkette gebildet worden sein, der Baltische Weg. Rund zwei Millionen Menschen, über eine Länge von 650 Kilometern, von Vilnius über Riga nach Tallinn!👫👫👫👫👫👫👫👫👫👫👫
Dann gibt's auf den Bildern noch Fresken aus dem Vorraum(!) eines Uni-Instituts zu sehen. Erst ca. 40 Jahre alt, aber ziemlich brutale Darstellungen (sollen Jahreszeiten darstellen???).🙄 Kunst...😳
Und ein Zimmer, ganz aus Schokolade, ausgestellt in einer Konditorei, haben wir auch besichtigt. Mmmmh, hat super geduftet!😋🍫
Am letzten Bild ist ein Schild von der Supermarktkassa zu sehen. Mit Alkohol wird in Litauen nicht gespaßt!🍺🍷😐
Nach diesem Tag sind wir rechtschaffen müde.😴 Morgen geht's wieder ab aufs Land bzw. übers Land, zurück nach Lettland. Fast 400 km liegen vor uns, hoffentlich nicht alle auf Landstraßen!🙈
Aber falls doch, werden wir an Artikel 41 aus der Verfassung von Užupis denken: Gib nicht auf!😁