Veröffentlicht: 11.10.2024
.... dann erreichen wir gegen 1 Uhr die Grenze zur Türkei. Alle müssen aussteigen und brav in die Kamera gucken. Die Zollbeamten kontrollieren sogar auch einige Koffer. An meinen Rucksack sind sie nicht interessiert. Dann geht es durch den duty free shop. Alle kaufen für den Busfahrer Zigaretten ein. Ich habe von der bitte nichts mitbekommen, wahrscheinlich weil sie auf griechisch oder türkisch geäußert wurde. Jetzt kann ich etwas dösen bis wir um 5 Uhr pünktlich den riesigen Busterminal in Istanbul Esenlera erreichen.
9.10.24 Istanbul, 20 km. Ich komme mit dem Bus aus Thessaloniki um 5 Uhr am Busterminal in Istanbul Esenlera. Jetzt habe ich viel Zeit packe alles in Ruhe aufs Fahrrad und fahre durch die Vororte 12 km Richtung Hotel. Die ersten Fabriken stellen Textilien her und recyceln Plastik, was man auch riechen kann. Ich probiere Geldautomaten verschiedener Banken aus, alle bieten nur schlechte Wechselkurse an und nehme noch 8% Gebühr. Es ist zwar komisch ohne türkische Lira unterwegs zu sein, aber vielleicht komme ich ja auch ohne aus. Frühstück gibt es auf der Mauer am Hafen. Kurz nach 8 Uhr bin ich im Hotel und kann zumindest mein Gepäck schon mal abstellen und das WLAN nutzen. Dabei fallen mir die Augen zu, doch zu wenig geschlafen. Ich mache erst einmal im Park um die Ecke ein Nickerchen um anschließend zum großen Bazar zu fahren. Hier mischen sich Touristen und Istanbuler. Immer wieder schön zu sehen wie farbenfroh und dekorativ alles angeordnet ist. Alles geht ganz ruhig zu. Manche Männer sitzen vor den Läden und trinken Tee. Immer wieder sehe ich, dass ein Tablett mit Tee zu einem Laden getragen wird, vielleicht als Begrüßung oder als Abschluss für ein gelungenes Geschäft. Wie viele Sachen hier doch getragen werden müssen. Ich bin erstaunt, dass am Rande des Bazars, nur über Treppen zu erreichen, sich eine Schlosserei befindet. In einem kleinen Restaurant probiere ich Menemen, Tomaten in Ei gebraten. Kann ich empfehlen. Wieder zurück auf dem Zimmer, mache ich eine lange Mittagspause auf dem Zimmer. Erst am späten Nachmittag breche ich zu einem Aussichtspunkt für den Sonnenuntergang auf. Ich habe mir den Galater Turm ausgepackt, doch da ist schon eine riesige Schlange vor dem Ticketverkauf und dann noch mal vor dem Turm selbst. Etwas weiter nördlich in Şişhane gibt es auch noch einen Platz mit Blick auf die Moscheen. Dort steht aber jede Menge Polizei weil ein Politiker hier auftreten soll. Komische Situation, einerseits flanierende Touristen und dazwischen schwer bewaffnete PolizistInnen. Aber der Abend Himmel leuchtet noch schön. Und den Rückweg finde ich jetzt auch im Dunkeln über die Bahntrasse.
10. 10. 2024 Istanbul. Kurz vor 9 Uhr bin ich an der Zisterna Basilika, und stehe damit ganz vorne in der Schlange. 25 € kosten hier die Eintritte zu den Sehenswürdigkeiten. Von dem Audioguide erfahre ich, dass der Titel der versunkene Palast, doch ein bisschen irreführend ist. Tatsächlich handelt es sich um einen riesigen Wasserspeicher für Trinkwasserversorgung von Brisanz. Die 20 cm Wasser, die zurzeit in dem Speicher stehen, spiegeln alle Gewölbe und Säulen wunderbar. Als Erklärung dafür, warum ein unterirdischer Wasserspeicher so schön verzierte Säulen hat, wird angeführt, dass sie vermutlich einfach recycelt wurden aus einem anderen Gebäude. Auch die beiden Medusenköpfe haben vermutlich vorher schon woanders gestanden. Anschließend schlender ich in Richtung Topkapi Palast, durch die Sicherheitskontrolle, wo ich meinen Taschenmesser abgeben muss, bis dahin wo es nur noch mit Eintritt weitergeht. Dann schaue ich ins Mausoleum Sultan Ahmet Türbesi und gehe in die Blaue Moschee. Bei der langen Schlange hilft mal wieder aktives anstehen. In der Moschee geht der Blick hauptsächlich nach oben zu den Deckenmalereien in den riesigen Gewölbekuppeln und den riesigen Leuchtern. Während sich die Touristen vor der Absperrung drängen, haben die 4-5 Gläubigen dahinter viel Platz. Nach einer Mittagspause auf dem Zimmer breche ich wieder Richtung Galater Turm auf. Der Zugang zur Bahntrasse ist direkt am Haltepunkt Kumkapi. Ein netter Bahn Mitarbeiter hilft mir eine Fahrkarte für die Fahrt zum Flughafen zu kaufen. Leider kann er nicht richtig beantworten, wann Sonntag morgen der Zug fährt. Nach längerem hin und her, meint er, ich solle um 7: 10 Uhr hier sein. Am Turm angekommen schaue ich mir ausgiebig statt den Stadtteil darunter an. Straßenweise haben sich verschiedene Gewerke angesammelt. Zuerst alles was Schiffsbedarf belangt, dann Elektrobedarf und darüber Lampen, Leuchten und Neonlichter. Heute strahlt die Sonne besonders schön über den Moscheen. Gerne würde ich hier ein Bierchen zischen, aber kein Supermarkt verkauft es. Auf dem Rückweg koche ich im Sareyburnu-Park vor der Bahntrasse. Es gibt hier schöne Stufen zum Sitzen mit Blicken auf den asiatischen Teil von Istanbul, mit einem großen Schloss und Sendeturm, die rot angeleuchtet werden. Dumpf dröhnend tuckern die Fähren vorbei. Wieder auf dem Zimmer habe ich nur wenig Energie um eine meinem Blog zu arbeiten. Nun bin ich schon drei Tage im Rückstand.
Spät abends kommen noch schlechte Nachrichten aus Hattingen. Eine Tasche mit allen Schlüsseln für meine Wohnung wurde gestohlen. Wie damit umgehen?13.10.24 Flug Istanbul Taschkent. Der Wecker steht auf 6: 30 Uhr aber um 6 Uhr bin ich wach. Um kurz nach 7 verlasse ich zu Fuß das Hotel Richtung Metro mit 26 kg auf dem Rücken. Da komme ich auf den 1, 6 km schon ans Schwitzen. In der U-Bahn ist alles super ausgeschildert, aber die Wege sind super lang. Beim Umstieg in Geyrettepe geht es gleich vier Rolltreppen runter zu neuen U-Bahn und genauso viel am Flughafen wieder hinauf. Der Schalter von Usbekistan Airline ist der vorletzte in der großen Halle. Wir stehen schon einige Leute für den Flug nach Taschkent an. Meinen Rucksack kommt zum Sondergepäck. Ich esse das Müsli auf und trinke das Wasser leer, damit es bei der Sicherheitskontrolle keine Probleme gibt. Heute läuft alles reibungsfrei, trotzdem brauche ich bis zum Gate B10 vom Eingang des Flughafens zwei Stunden. Der Flieger ist anscheinend komplett besetzt. Ich habe einen Fensterplatz: wie schön!
weiter geht es in einem neuen Post in Taschkent :)