4.2.25 Lake Pukaki-> Mt Cook/White Horse, 60km, 500hm
5.2.25 Mt Cook, White Horse->Ball Pass, 13,8 km, 1460hm, 13h. Ich starte mit meinem großen Rucksack um 7:30h. Der Hooker Valley Track ist gut ausgebaut mit Stegen und Hängebrücken. Sechs Paare überholen mich auf dem Weg zum Hooker Lake. Die tief hängende Wolke sorgt für morgendliche Stimmung, sie wird sich aber schnell auflösen. Die Sonne kommt und scheint kräftig. Mein Handrücken und die Ohren haben schon zu viel Sonne abbekommen. Ich muss die zukünftig besser schützen. Kurz vor dem Aussichtspunkt weist ein Schild auf den Ball Pass Track hin. Der Weg hat nun eine ganz andere Qualität. Das ist ein kaum erkennbarer Pfad der ziemlich zugewachsen ist. Damit ich mir die Beine nicht zerkratzte, mache ich die Hose wieder lang. Oberhalb des Sees geht es über die Felsen und Steine, die der Gletscher hier abgelegt hat, als er noch groß war. Zwischen den Steinen ist der Weg noch schwieriger zu erkennen und ich muss mir einen eigenen suchen, bis sich wieder ein Steinmännchen entdecke. So komme ich langsamer voran als ich dachte. Dreimal münden Seiten Flüsse in den See. Sie haben sich so tief in das Geröll eingegraben, dass man sie erst hinauflaufen muss, bis der Graben nicht mehr so tief ist. Jetzt sind die Flüsse trocken. Das sind alles zusätzliche Höhenmeter, die sehr anstrengen. Ich erreiche das Ende des Sees. Hier kalb der Gletscher und kleine Eisberge schwimmen davon. Ich überquere eine rechtebene, große, bunte Wiese. Ein Pärchen kommt mir entgegen und wir tauschen uns über meinen Weg aus. Nun geht es steil und geröllig ein Seitental hinauf bis zu einer kleinen Hochebene auf einem Berg Rücken. Hier gibt es mehrere Stellen zum Zelten. Ich mache Pause in der prallen Sonne und überlege hier zu übernachten. Von der Anstrengung her, habe ich heute eigentlich schon genug getan. Bin aber noch und sehr weit von meinem Tagesziel entfernt. Wenn ich hier bleiben würde, wäre ich drei Tage unterwegs, habe aber nur für zwei Tage Lebensmittel dabei. Also gehe ich weiter. Ich schätze mal noch zwei Stunden bis zum Pass. Eine Gruppe Keas fliegt laut rufend über mir und ein Vogel landet ganze in meiner Nähe. Vermutlich ist ja mal gefüttert worden und hofft nun auch auf Fressen. Ein falsch gesetzte Steinmännchen schickt mich in die falsche Richtung, was ich erst nach 20 Minuten und einigen und nötigen Höhenmetern erkenne. Schade um die investierte Kraft. Unterhalb des Passes geht es dann über Schneefelder die natürlich sehr rutschig sind. Sie zu umgehen ist aber auch kaum möglich und auch sehr anstrengend. Um 8:15h erreiche hier endlich den Pass. Nun bin ich also schon fast 13 Stunden unterwegs. Auf der südlichen Seite gibt es einen kleinen Gletscher der mit einer dicken Schnee Schicht belegt ist. Ich folge der Spur hinunter ins Tal, auch wenn der Navi einen anderen Weg anzeigt. So komme ich schnell laufend und rutschend bis ans Ende des großen Schneefeldes. Es ist klar dass ich nicht weiter dem Bachlauf folgen darf, weil ich dann zu weit weg von meinem Weg komme, aber ich muss jetzt auch zügig einen Platz für das Zelt finden, weil es schon dunkel wird. Ich rutsche von einem Stein ab und schlage mir das Schienenbein heftig auf. Das Blut läuft mir in den Strumpf und in den Schuh. Mit zwei Pflastern bekomme ich die Blutung einigermaßen gestoppt. Beim Bach finde ich eine Stelle mit feinem Splitt, die ich so weit Ebenen kann dass mein Zelt gut drauf passt. Ich verbinde mein Bein mit einer Binde, damit ich den Schlafsack nicht beschmutze. Zu Abend gibt es den Rest Reis vom Vortag, den ich in der Fahrrad Trinkflasche transportiert habe.
6.2.25 Ball Pass-> ?Eine unruhige Nacht geht zu Ende. Ich habe mich gut in den Schlafsack gekuschelt und es war warm. Bin aber ganz oft wach geworden und habe geträumt, dass ich hier auf eine Straße treffe und ein Auto mich mitnimmt. Und in einem anderen Traum ging es um einen Schulauftritt mit Frank Perlitz, einem ehemaligen Spieler von mir. Das Zelt ist sogar über Nacht getrocknet, obwohl ich direkt am Bach stehe. Nun gilt es den Weg wieder zu finden. Er muss irgendwo oberhalb am Hand entlang gehen. So steige ich mühsam das Geröllfeld hinauf. Am halben Hang habe ich immer noch keinen Weg gefunden, und das Navi zeigt an, dass ich noch höher muss. Das bedeutet jetzt richtige kletterei in bröckeligen Gestein. Mehrmals habe ich Angst, dass ich mit dem Geroll abrutsche, aber auch hier passt der Schutzengel gut auf und ich komme auf den Grad hinauf. Hier geht tatsächlich der Weg lang. Ich hätte also gar nicht das schneefeld hinuntergehen dürfen. Aber ob ich hier oben eine zellplatz gefunden hätte? Ist ja noch mal gut gegangen und ich fühle mich jetzt sicher. Der Weg folgt nun den Berg Rücken mit auf und ab und blickt zu beiden Seiten. Rechts der Tasman Lake geradeaus der Tasman Gletscher, und links der Mont Cook. Dort gibt es immer wieder laute Schneeabbrüche und einen kann ich auch filmen. Ich erreiche die private Caroline Hut. Sie hat sogar einen Schutzraum, indem man schlafen könnte. Ich mache Pause auf der Terrasse. Der Weg geht weiter über den Grad und das teils gut zu erkennen, dann aber auch wieder nicht. Als er dann den berghark hinunter führt, ist der auch wieder reichlich zugewachsen. Nun kann ich den roten Ball Shelter erkennen, davor steht ein Zelt. Mit mir kommt auch noch ein Pärchen an. Ich mache eine Mittagspause mit den letzten Brotkrümeln und einem Nickerchen in der Hütte. Als ich wieder rauskomme hat es sich zugezogen, die Sonne ist verschwunden. Der Weg ist nun gut zu erkennen und gut markiert und geht sogar in ein F ja ahrweg über. Aber es kommt noch ein tiefes Seitental. Der Weg führt nun steil den Hang hinauf durch die Büsche. An einigen Stellen sind Seile angebracht und der Aufstieg kostet wieder richtig Kraft. Nach einer Pause erreiche ich wieder den Fahrweg und tatsächlich kommt ein Auto dass mich bis zur hauptstraße hinunter mitnimmt. Und auch für das Stück zum Campingplatz nehmen mich drei Metaller, lange Haare und Bärte haben, mit. Denen muss ich natürlich von Scorched Oak erzählen. So erreiche ich doch noch innerhalb von zwei Tagen den Campingplatz. Das Fahrrad steht dort unberührt mit dem restlichen Gepäck. So baue ich mein Zelt wieder auf und koche Nudeln mit Tomatensoße. Kaum habe ich die aufgegessen fängt es an zu regnen und ich kriege müde ins Zelt.
7.2.25 Mont Cook->Twizel, 71km, 300hm. Morgens dauert eine Weile bis ich das ganze Gepäck wieder anhört und Stelle habe. Und meine eingeweichten Haferflocken mit den restlichen 10 Rosinen es sich im Zelt, weil es draußen sehr feucht und dunstig ist. Kurz vor 9h breche ich auf, und je weiter ich fahre, desto sonniger wird das Wetter. Den Weg entlang des Pukaki Lake kenne ich ja schon. Ich habe leichten Rückenwind und komme so die Anstiege zu den Brücken in den Seitentälern gut hinauf. Am Rastplatz nach 26 Kilometer mache ich eine Pause. Hier ist es mir aber mit den anderen Touristen zu unruhig. Gerne würde ich einmal schwimmen gehen, aber mit meiner Wunde verkneife ich mir das. Der See leuchtet nun wunderschön blau in der Sonne und so erreiche ich die Kreuzung, an der ich schon vor drei Tagen war und biege nach Twizel ab. Die straße geht lange geradeaus über den blauen Kanal, am Sport Flughafen und abgeernteten Feldern vorbei. Twizel mit seinen flachen Bauten sieht ganz gemütlich aus. An einer Bar gibt es sogar live Musik. Ich esse genüsslich die Großpackung Eis. Mit dem Großeinkauf von 76 Dollar erreiche ich den Campingplatz. Dort treffe ich Katrin und Jörg aus Dunedin, zwei deutsche die nach
Neuseeland ausgewandert sind. Sie machen sich zu einer Kanutour bereit. Ich wasche Wäsche und Dusche nach langer Zeit mal wieder, wobei ich versuche meine Wunde nicht nass zu machen. Danke ich mit dem Buch an den See, komme aber nicht zum lesen, weil ich Kathrin und Jörg dort wieder treffe. Mehrere Versuche meinen Blog weiter zu bearbeiten, scheitern an dem langsamen Internet. Nach dem Abendessen setze ich mich vor die Rezeption, dort funktioniert es einigermaßen. Ulla hat Flüge auf die Azoren gebucht. Das will ich dann morgen auch tun.
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