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It's raining again

Veröffentlicht: 31.10.2016

Bei geöffnetem Fenster und mit Blick über die Dächer von Hue, die dem seit gestern mal stärker oder weniger werdendem Regen standhalten müssen, findet sich Zeit, um die letzten Erlebnisse unserer Reise vom Bett aus zu notieren.

Unser Hotel liegt inmitten eines vom Marktgeschehen dominierten Quartiers.

Die Eigengerüche von Fleisch und Fisch, aufgeschnittenem Obst und Gemüse, Kräutern und Gewürzen, Auspuffgasen und vorbeilaufenden wie –drängenden Menschen aus der ganzen Welt, vermischen sich mit dem Dunst diverser Garküchen in der tropischen Luft zu einer außergewöhnlichen Mischung.

Für zwei weitere Tage haben wir hier unsere Zelte aufgeschlagen, um Einblick in die vietnamesische Hochkultur zu erhalten.

Nach 14 Stunden Fahrtzeit im Wiedervereinigungsexpress -für mich die größte Herausforderung der Reise, da Verzicht auf Dusche und vernünftige Toiletten - erreichten wir die von 350.000 Einwohnern bevölkerte Stadt Hue.

Am Bahnhof erwartete uns, wie gewohnt, ein Spalier aus Taxifahrern, fliegenden Händlern und Guides – allerdings nicht so aufdringlich wie in Hanoi. Ich sprach einen netten Vietnamesen an und zu unserem Glück entpuppte er sich als Teil eines kleinen sinnvollen Netzwerkes, zu dem, neben dem Fahrservice, auch ein kleiner Shop am Bahnhof gehörte. Hier wurden wir erstversorgt mit einem leckeren Frühstück, inklusive dem besten Tee bis jetzt, und wichtigen Informationen – außerdem vereinbarten wir den Transfer von Hue nach Hoi An für übermorgen.

Das Alba Spa Hotel hielt, was es verspricht. Wir checkten ein und wollten eigentlich nur noch duschen & chillen. Wir planten den nächsten gemeinsamen Coup: Eine Sightseeingtour vom “Fluss der Wohlgerüche“ aus.

Wir buchen daher am Ufer, mit besorgtem Blick in den Himmel, unsere Adventure-Tour, bestehend aus: Bootstour, Mopedfahrt und Tempelbesichtigungen.

Die kleine Reise führte uns zur Grabstätte des musischen Königs Lang Tu Duc, die er sich bereits zu Lebzeiten als Refugium und Rückzugsort eingerichtet hat. Die parkähnliche Anlage mit dem bescheidenen Namen „Park der Bescheidenheit“, diente dem bescheidenen König als Muse zum Schreiben seiner unzähligen bescheidenen Gedichte, wobei das ein oder andere sicherlich auch unter dem „Tor der Bescheidenheit“ entstanden ist.

Nach einer kleinen verbalen Rangelei mit einer vietnamesischen Händlerin wegen eines angeblich geliehenen Regenschirmes, aus der wir dickköpfiger Weise als Sieger hervorgegangen sind, knatterten wir bei strömendem Regen zurück an die wilde und abenteuerliche Anlegestelle, an der unsere Bootsfamilie mit ihren zwei kleinen Kindern bereits auf uns gewartet hat.

Das nächste Ziel war die „Pagode der himmlischen Mutter“, eine Klosteranlage, die auf eine Legende zurückzuführen ist. Laut dieser soll eine weißhaarige Frau im rotem Gewand den Bau einer Klosteranlage genau an der Stelle vorhergesagt haben. Fürst Nguyen Hoang hielt sich mit dem Bau im Jahr 1601 an diese Vorhersage. Seit dem steht das überaus meditativ anmutende Ensemble auf einer Anhöhe mit Blick auf den Fluss der Wohlgerüche.

Der harte Tag und die nicht vorhandene Nacht zollten ihren Tribut, so dass ich im Stehen hätte einschlafen wollen. Im Hotel stillten wir den Riesenhunger und dann ging es in den Spa Bereich mit Yakuzzi und Massage.

20:45 Uhr Ortszeit suchten wir vergeblich in der Mediathek den Tatort – sinnlos, wie wir feststellen mussten, bei 6 Stunden Zeitverschiebung. Zeit zum Schlafen.

In Hue begann derweil die zweite Schicht. Bagger die baggerten und Sänger die in einer Karaoke-Bar falsch sangen. Wir ließen sie gewähren...

(Stefan)

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