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Eine andere Welt

Veröffentlicht: 26.10.2016

Unser Tag begann mitten in der Nacht, schließlich verschob sich die Uhrzeit mal locker um 6 Stunden nach vorn - doch halb eins in der Nacht aus dem Bett fallen und sich auf das Frühstück vorbereiten, ist selbst für einen „frühen Vogel“ wie mich eine große Herausforderung.

So wachten wir also Punkt halb acht Uhr Ortszeit in unserem wunderschönen Hotel im Zentrum Saigons auf, von dessen Dachterrasse wir gestern Abend bereits auf das Treiben einer unwahrscheinlich quirligen und jungen Stadt heruntergeblickt haben.

Geweckt hat uns die Sonne, die begann, die Stadt mit einem subtropischen Klima zu umhüllen.

Es soll ein guter erster Tag werden am Beginn unserer gemeinsamen 3-wöchigen Reise durch ein spannendes Land.

Da wir die Klimaanlage aus Respekt vor der Sommergrippe am Abend ausgeschaltet haben, hat die Hitze unser Zimmer in der 11. Etage mittlerweile wieder in Beschlag genommen. Zeit zum Starten.

Nach einem leckeren Frühstück, das von der traditionellen vietnamesischen Suppe, über ein reichhaltiges Früchtebüfett und verschiedene Aufstriche, bis zum Omelett für jeden etwas bereit hielt, machten wir uns auf den Weg, um die Stadt zu erkunden.

Uns fielen die vielen jungen Menschen auf - schlechte Karten für griesgrämige Gesichter, keine Drängler oder Nörgler, keine Suffis oder Schnorrer – hier wird gelebt, miteinander und ohne Stress.

Obwohl wir uns gefühlt zwischen einer Million Mopeds hindurchgeschlängelt haben, wobei jedes versucht hat, frecher zu hupen als das andere, ging uns dieser Mix aus Chaos, Straßenküche, Versammlungsstätte und Baustelle nicht auf die Nerven.

Irgendwie hatten wir das Gefühl, jeder lächelt sich hier durchs Leben. Schöne Sache.

Nach ein paar Umwegen und abenteuerlichen Straßenüberquerungen gelangten wir schließlich in den Palast der Wiedervereinigung.

Vietnam hat eine bewegte Geschichte. Eine Etappe haben wir heute nachvollzogen und gingen zurück in die 70er Jahre. In diesem Gebäude wurde also Geschichte ge- und Verträge unterschrieben.

Ein weiteres Erlebnis der Ben Than Markt. Schon beim Betreten explodiert ein Gemisch aus verschiedensten Gerüchen in unserer Nase und wir haben bereits die ersten Verkäufer an der Backe.

Doch zuerst muss der Hunger gestillt werden. So schnell konnten wir gar nicht gucken, wie unser Tisch und die beiden Hocker vor uns standen. Da saßen wir nun 20 cm über dem Marktboden, grinsten die Vorbeilaufenden an und freuten uns wie Bolle über das Hiersein und auf unser Mittagessen. Für Kerstin gab es Garnelen in heißer Suppe und ich ließ mir die Frühlingsnudeln bringen, dazu für jeden ein Vitaminstoß und gestärkt ging es zum Stöbern in den unendlichen Gängen oder vielmehr auf "Aufschwatztour". Naja, sie sind schon ein paar Gute, unsere lieben verkaufenden Vietnamesen, doch in der Stoffecke wurden sie ein bisschen ulkig. Ich habe Ihnen nach einem Feilschwettbewerb schließlich ein T-Shirt abgekauft. Hätte ich nicht rigoros das Wort NO buchstabiert, wären wir wohl immer noch gefangen zwischen Soff und Dingen, die wir nicht brauchen.

Auch Ausruhen will gelernt sein. Wir haben es heute beim Straßenteekaffee gelernt. Schwarzer Tee oder Kaffee mit Milch auf Eis. Köstlich.

Unsere liebe Fahrerin von gestern kutschierte uns auch heute wieder souverän und total entspannt zum Flughafen, wobei sie sich äußerst gekonnt durch die Unmenge an fahrbaren Untersätzen hindurch schlängelte.

Letzte Etappe für heute: Flug gen Hanoi. Auf dem von der Ü20 Generation beherrschten Flughafen, der super durchorganisiert war, checkten wir ein in unseren Flug nach Hanoi. Mit uns flogen 3 Kinder. Eins hatte Ausdauertraining im Dauerschreien. Es war sehr sehr laut. Ich glaube es gab dann irgendwann, nach gefühlten 2 Stunden Krach, Tiger Beer, denn der kleine Don Nhog Long war endlich ruhig.

Unseren Tag beendeten wir mit einem 1,4 Millionen Dong teueren Essen. Lecker und deliziös in toller Atmosphäre.

Den Blogbeitrag schreibe ich in unserem, wirklich sehr schönen, Hotelzimmer.

Da freut sich die Reisegruppe auf morgen. Ziel: Cat Ba am Meer.

(Stefan)

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