Von Nürnberg nach Sylt mit dem Radl
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Tag 3: Fränkischer Wasserradweg - 3

Veröffentlicht: 11.08.2021

Ein Novum erlebten wir heute im Frühstückssaal: Neben der üblichen Händedesinfektion mussten wir beim Buffet eine Hand mit einem Einweghandschuh beziehen, der Hygieneregeln wegen. Das war tatsächlich so üblich, auch in den nachfolgenden Hotels in Bayern. Allerdings fiel fast immer auf, dass der wichtigste Aspekt, der vor einer Corona-Ansteckung schützt, nicht umgesetzt wurde: Eine gute Durchlüftung des Saals. "Fenster zu" hieß es praktisch immer in den Frühstücksräumen und oft auch in den Restaurants. Sorry Leute, aber eine gute Belüftung von Innenräumen ist für die Verdünnung der Aerosol-Konzentration absolut entscheidend!

Nach dem durchaus leckeren Frühstück (der Kaffee aus dem Vollautomaten war jedoch geschmacklich eine Katastrophe) war noch etwas Sightseeing in Rothenburg angesagt. Die Stadtmauer hatten wir erklommen und abschließend ein paar stadttypische Schneebälle gekauft. Diese Mürbeteig-Spezialität ließen wir uns bei unserer ersten Fahrradpause schmecken. Nach der Pause ging es mit einem kleinen Anstieg weiter, der von einem kurzen, aber steilen Anstieg in einem Waldstück getoppt wurde - insbesondere weil dort zahlreiche Mücken am steilsten Stück auf uns lauerten. Dieses Mal eilte Jörg Janina zur Hilfe. Es lebe das Mückenspray ("Nobite", wie im vorherigen Jahr). Doch es kam noch besser: Beim Befahren des Städtchens Schillingsfürst wurden wir mit einem bis dato unübertroffen steilen Anstieg hoch zum Schloss von gut 20 Prozent begrüßt. Alter Falter! Janina bevorzugte direkt von Beginn an das Schieben, Jörg schaffte den halben Weg auf dem Sattel im absoluten Schneckentempo und mit Slalomfahren. Selbst das E-Bike kam nur langsam voran. Das Schieben des schweren Rades war allerdings ebenso herausfordernd. Was so etwas Gepäck auf dem Rad ausmacht, Wahnsinn!

Die heutige Etappe hatte es nicht nur mit Höhenmetern in sich, sondern auch unterschiedliche Wegbeschaffenheiten durften wir befahren (Asphalt, Schotter, Geröll, Matsch,... es fehlte nur Sand). Nach dem steilen Anstieg belohnte uns der Weg mit einer tollen langen Abfahrt - dachten wir! Vielleicht war der steile Anstieg schuld, dass unser Orientierungssinn gegen null tendierte. Wir fuhren anstatt gen Süden in Richtung Norden und kamen mächtig vom Wasserradweg ab. Großes Kino! Es addierten sich durch diesen Umweg gute 7 Kilometer und einige Höhenmeter auf die Gesamtstrecke. Im Plus zu sein, ist nicht immer so empfehlenswert :-)

Gegen 16h kamen wir dann in Feuchtwangen an, unserem heutigen Café-Ziel. Wir wählten das "Cafe am Kreuzgang", welches uns mit leckerem Kuchen für den Umweg entschädigte. Als wir auf dem Weg zu unserem Zielort Dinkelsbühl waren, überholte uns an einem Anstieg ein älterer Herr mit E-Bike, den wir zuvor in dem Cafe am Nebentisch gesehen hatten. Er meinte, als er an Jörg vorbeizog, dass nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen ein Anstieg doch viel besser hoch zu fahren sei... Genau, das denkt sich Jörg auch ständig, wenn er mit seinem E-Mountainbike Hügel hinauffährt...

Abends kamen wir dann endlich in Dinkelsbühl an, das laut "Focus" die schönste Altstadt Deutschlands haben soll. Das Sightseeing am nächsten Tag konnte dafür durchaus einige Argumente liefern, obgleich Rothenburg bestimmt mitziehen konnte. Bei beiden Städtchen wäre jedoch eine autofreie Innenstadt sehr zu empfehlen. Unser Hotel lag etwa 500 Meter außerhalb der Altstadt: Das Meiser Design Hotel. Es bot gutes Essen (Jörg hatte bisher noch keine besseren Süßkartoffelpommes gegessen) und leckere Getränke, die Zimmer waren gut (die Bettdecken waren eher für die Winterzeit gedacht und die Klimaanlage war etwas unterdimensioniert). Für unsere Räder stand eine äußerst geräumige Garage zur Verfügung. Die Unterbringung unserer Drahtesel war somit wie in den beiden vorherigen Unterkünften ebenfalls kein Problem. Lustigerweise wurde das Essen mit Robotern aus der Küche zu den Kellnern gebracht und das schmutzige Geschirr wieder zurück. Das hatten wir bisher auch noch nicht gesehen :-))


Daten zur 3. Etappe:

Fahrstrecke: 61,6 km

Fahrzeit: 4:07h

Durchschnittsgeschwindigkeit: 15,0 km/h

Max. Geschwindigkeit: 48,0 km/h

Höhenmeter: 568 m

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