vollwietweg part II
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24.09.19 - 04.10.19 Seoul und Umgebung zu zweit

Veröffentlicht: 04.10.2019

(Kurze formattechnische Vorwarnung: wir haben endlich rausbekommen wie man Bilder im Blogbeitrag zwischenschaltet. Wie unseren Aufmerksamen Leser_innen aufgefallen ist, waren sie bisher immer am Anfang gebündelt vorzufinden)


Nachdem wir also fast ein Jahr in Australien geblieben sind (etwas länger als ursprünglich geplant), freuten wir uns riesig darauf wieder Fuß auf unseren Lieblingskontinent zu legen, und zwar in einer Region in der wir noch nie waren. Wir hatten beide keine richtige Vorstellung davon, was uns in Südkorea so erwarten würde, irgendwie ist es ein Land von dem man nicht ganz so oft hört wie die anderen Länder im Ostasiatischen Raum.Vom Flughafen Incheon brauchten wir etwas mehr als eine Stunde zu unserer Unterkunft in Seoul. Alles ist sehr gut mit dem weltweit längsten Metro System angebunden, auch wenn man an Umsteigestationen öfter mal einen gefühlt Kilometer langen, unterirdischen Fußmarsch auf sich nehmen muss. Ziemlich übermüdet vom weitesten Flug den wir je hatten, mussten wir eine Pause einlegen vor wir uns unser erstes Bibimbap einverleibten. 

Bei unserem ersten kleinen Spaziergang wussten wir gleich dass dies eine Stadt ist, die uns gefallen wird. So viele Sachen gibt es zu entdecken. Kleine verwinkelte Gassen, große Straßen und fast überall was los, jedoch nicht so dass man sich ständig so fühlt als würde man in einem riesigen Menschenstrom ertrinken. So unterschiedlich jedes Land in Asien ist, gibt es einfach ein paar Gemeinsamkeiten, wie die der Esskultur, die auch hier eine sehr Zentrale Rolle spielt. Auf jeder Straße findet man endlose Möglichkeiten etwas grandioses zu Essen. So viel zu unserem ersten Eindruck… Wir freuen uns sehr hier zu sein. 


Seoul ist eine Riesige Stadt, also widmeten wir uns an verschiedenen Tagen den verschiedenen Gegenden. An unserem Ersten vollen Tag machten wir uns ins Stadtzentrum, um uns unseren Ersten Marktbesuch zu genehmigen, wie immer eins unserer Lieblingsbeschäftigungen. Auch vom Namdaemun Markt wurden wir nicht enttäuscht. Danach betrieben wir im Zentrum ein Wenig Paläste-hopping. Ein glücklicher Zufall, von dem wir zuvor nichts wussten, ist dass an jedem letzten Mittwoch im Monat der „Culture Day“ stattfindet. Da das genau dieser Tag war, hieß es dass wir freien Eintritt zu allen Palästen bekamen. Zuerst besuchten wir den relativ übersichtlichen Deoksung Palast. Das Einzigartige an diesem ist, dass neben Gebäude im prunkvollen Koreanischen Stil auch ein paar Gebäude im westlichen Stil vorzufinden sind, ein Resultat der kaiserlichen Faszination mit Westlicher Architektur. Als zweites besuchten wir den viel weitläufigeren Gyeongbokgung Palast, der vollkommen Koreanisch traditionell gehalten ist, ein Stil der sehr Bunt ist und eine schöne Mischung aus Verschnörkelung und Geradlinigkeit enthält. Auf dem Palast Gelände findet man zusätzlich die Nachstellung eines traditionellen Koreanischen Dorfes, inklusive Gemüsebeete. An verschiedenen Stellen konnte man Schauspieler_innen dabei zusehen wie sie „Palastaufgaben" erledigten, so konnten wir einem Wachen-tausch am Eingangstor beiwohnen. Zusätzlich waren viele Besucher_innen in festlicher Koreanischer Tracht unterwegs, die man sich in der Umgebung in mehreren Geschäften mieten darf. Nachdem wir den ganzen Tag in der mittlerweile etwas ungewohnten prallen Hitze herumliefen, setzen bei Mathias Kopfschmerzen ein und wir machten uns wieder auf dem Weg nachhause. 


Am nächsten Tag machten wir voll hydriert weiter. Einen Palast wollten wir uns noch ansehen, den Changyeonggung Palast, der Eindrücklichste der 5 Paläste in Seoul. Zwar mussten wir heute Eintritt bezahlen, so hoch ist der Jedoch nicht. Der größte Teil war der Eintritt zum Secret Garden, der nur in Einer geführten Tour möglich ist. Hinter dem Palast Gelände befindet sich ein großer, waldiger Garten mit weiteren Gebäude, die Hauptsächlich für diverse Zeremonien und Empfänge verwendet wurden. Auch übten sich das Kaiserliche Ehepaar hier im Gärtnern. Angrenzend am Palast machten wir einen Abstecher ins Bukchon „Hanok" Dorf. Hanok sind Wohnhäuser in traditioneller Koreanischer Bauweise und im Stadtteil Bukchon ist die Größte Ansammlung solcher in Seoul. Obwohl die Gegend eine Ziemlich touristische Attraktion mit diversen Lokalen und Geschäften ist, sind Teile davon immer noch bewohnt und dürfen an Sonntagen und Nachts nicht besucht werden. Nachdem wir etwas durch die Gegend strawanzten, machten wir zum Abendessen einen Abstecher beim Berühmten Gwanjang Markt. Eigentlich ein großer Textilmarkt, haust dieser Markt paar der berühmtesten Streetfood Gassen in Seoul. Lecker!


Der Nächste Tag gingen wir etwas ruhiger an. Lea hatte einen Friseur Termin und danach erkundeten wir den Studentischen Stadtteil Hongdae. 


Am Tag darauf stand wieder mehr Fußmarsch auf dem Plan. Zuerst besichtigten wir kurz den durchdesignten Dongdaemun History & Culture Park, hatten jedoch keine Lust uns den Eintritt zu einen der unzähligen Design Ausstellungen zu gönnen. So gab’s Mittagessen im angrenzenden Dongdaemun Markt vor wir einen der vielen Hügel in Seoul zur Ihwa Mural Village bestiegen um etwas Straßenkunst zu begutachten. Den Weg zurück nach unten konnten wir prima an der Alten Stadtmauer entlang laufen, die an dieser Stelle sehr gut erhalten ist. 


Am fünften Tag war’s dann Zeit für einen Kleinen Ausflug ins Umland. Die Stadt Suwon, südlich von Seoul, ist sogar mit der U-bahn angebunden. Hier findet man die Hwaseong Festung aus Kaiserzeiten. Die Mauer ist sehr gut restauriert und lässt sich in gut 2 Stunden mit teilweise sehr steilen Steigungen umrunden. Auf den Palast im Zentrum der Festung hatten wir jedoch keine Lust mehr, dafür aber auf einen Abstecher zum Markt um ein Paar Koreanische Süßigkeiten zu verputzen. Auf dem Rückweg in die Stadt besuchten wir den riesigen Noryangjin Fischmarkt, wo man 24 Stunden am Tag frischeste Ware bekommt und sich's bei Belieben auch gleich in eins der dutzenden Restaurants im Obergeschoß zubereiten lassen kann (bzw. Beilagen bestellen und roh verspeisen).

 Am nächsten Tag wurde Lea leider krank und etwas fiebrig, leider hielt das mehr oder weniger bis zum Ende ihres Seoul Aufenthaltes an. Deswegen verzichteten wir auf zu anstrengende Tätigkeiten wie Bergsteigen und Gewichte Heben. Ein geplanter Tagesausflug In die DMZ (demilitarised zone), dem Grenzstreifen zwischen den zwei Koreas fiel flach, jedoch aufgrund einer Anderen Krankheit. Wegen dem Ausbruch von AFS (African swine fever) in Nordkorea und dem Fund zweier tote Schweine südlich der Grenze, wurden alle Touren in die Zone bis auf weiteres untersagt. 

Einen Ausflug den wir aber gemacht haben war nach Incheon, der Stadt westlich von Seoul. Hier befindet sich Südkoreas einziges Chinatown und man kann prima einen Nachmittag in dieser bunten Gegend rumflanieren und paar Chinesisch inspirierte, Koreanische gerichte probieren. Auch auf die mittlerweile ans Festland angebundene Wolmisan Halbinsel kann man hinaus spazieren um sich ein eher trashiges aber doch irgendwie charmantes Koreanisches Wochenendausflugsziel zu besuchen. Inklusive Themenpark. Leider fing es dann auch schon an zu regnen, weswegen wir die Gegend nur sehr kurz und knackig erkundeten. 


Einen letzten kleinen Ausflug machten wir noch an Leas vorletztem Tag in die Stadt Guri im Westen Seouls. Hier befindet sich das Donggureung Gelände, auf dem die Grabstätten mehrerer Kaiser und deren Frauen zu finden sind. Ein schönes, waldiges Gelände mit schönen Lichtungen und imposanten Gräbern, deren "Grabhügeln" jedoch größtenteils nicht betreten werden dürfen. 

An Leas letztem Tag machten wir nur noch einen sehr kurzen Abstecher ins Stadtteil Gangnam, um zu sehen was es mit dem Lied auf sich hat. Ist halt eine teuere, schicke Einkaufsgegend. Am Abend gönnten wir uns ein mehrgängiges Abendessen in einem Restaurant, das Koreanische Tempelküche serviert und mit einem Michelin Stern ausgezeichnet ist. 

 Nun ist Lea aber schon im Ländle auf Besuch und Mathias muss zuerst mal rausfinden was er mit sich anstellen soll. Noch ist er in Seoul aber bald geht’s für ihn auch weiter.… bis wir bald wieder vereint sind! 


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