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Wellington - die gemütliche Hauptstadt

Veröffentlicht: 26.12.2016

Wir machten nun einen großen Sprung Richtung Süden mit einer belanglosen Zwischenübernachtung, um zügig nach Wellington zu gelangen. Zum einen wollten wir endlich auf die Südinsel, bevor der Weihnachtsferien-Sommerurlaub-Boom startet, zum anderen hatte das englische Motorrad ein kleines Zipperlein, welches einen Besuch in einer Werkstatt notwendig machte. Zum Glück war dies gleich am ersten Tag erfolgreich erledigt, so dass wir noch 3 Tage hatten, um die Stadt zu erkunden.

Und das lohnte wirklich. Wellington ist Universitätsstadt und Regierungssitz, hat aber keinen Großflughafen, der Touristenmassen in die Stadt bringt. Von daher ist Wellington recht entspannt und gleichzeitig eher kreativ als main-streamig, die Lage am Naturhafen wunderschön und auch die Innenstadt ist in weiten Teilen sehr hübsch gemacht. Es gab also einiges zu entdecken, z. B. Galerien, Second-Hand-Läden und Kunsthandwerk-Läden. Und auch in den Straßen gibt es immer wieder nette Dinge zu entdecken.

Aber nicht nur das Schlendern durch die Stadt hat seinen Reiz, sondern es gab einige Besucherhighlights, die wir uns nicht entgehen lassen wollten. Das Museum Te Papa, ein moderner Bau aus den 90er Jahren in toller Lage direkt im Hafen, ist ein absolutes Muss. Hier kann man ziemlich viel Zeit verbringen. Wir schauten uns vor allem die Erdbebenausstellung an. Dort konnte man in einem Simulator ein Erdbeben erleben und bei einem computeranimierten Quiz lernen, wie man sein Haus erdbebensicher macht. Außerdem gab es im Untergeschoss die Möglichkeit, unter das erdbebensichere Gebäude zu schauen, um die Bauweise mit riesigen Gummilagern, auf denen das Fundament steht, zu sehen. Die Kunstausstellung war auch durchaus sehenswert.

Sehr schön war auch die Fahrt mit dem Cable Car auf einen Hügel über der Stadt. Von dort hatte man eine grandiose Aussicht auf die Innenstadt und auch der Weg abwärts zurück durch den Botanic Garden war faszinierend. Und wenn man schon in der Hauptstadt ist, haben wir natürlich auch das Parlament besichtigt. Dazu bedarf es keiner Anmeldung, man geht einfach hin. Der Andrang war auch nicht groß, allerdings musste man doch immerhin durch eine Sicherheitskontrolle. Nach einer ca. 1-stündigen Führung durch die sehr schön sanierten Parlamentsgebäude konnten wir auf der Besucherempore auch direkt eine hitzige Debatte im Parlamentssaal verfolgen. Und auch hier wurde uns im Keller gezeigt, wie sie bei der Sanierung ein erdbebensicheres Fundament mit der gleichen Technik wie im Te Papa-Museum eingebaut haben. Mit Stolz wurde uns erklärt, dass diese Technik in Neuseeland entwickelt wurde und weltweit angewendet wird mittlerweile.

Weniger schön war allerdings, dass die Folgen des Erdbebens von Mitte November doch deutlich sichtbar waren. Zerbrochene Fensterscheiben und Malerarbeiten im Hotel, weil die Gipsplatten Risse hatten, waren noch die kleineren Dinge. Wir sahen auch komplett geschlossene Gebäude mit umgefallenen Schaufensterpuppen und ein Straßenzug war komplett gesperrt.

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