Viva España!
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El Escorial und Segovia

Veröffentlicht: 03.11.2017

Mein Gastvater hat mich auf eine tolle Organisation hier aufmerksam gemacht. Sie nennt sich "Club del Viajero" - also "Club des Reisenden"  und bietet immer wieder organisierte Tagesausflüge in andere Städte an, teilweise auch übers Wochenende oder sogar eine ganze Woche. Am 1. November habe ich mich dort einmal angeschlossen und es hat sich gelohnt!

Ziemlich früh ging es mit dem Bus los und 4 Stunden später (wir haben aber auch eine halbe Stunde Pause an einer Raststation gemacht...) sind wir in San Lorenzo de El Escorial angekommen, um dort El Escorial mit einer 2,5h Führung zu besichtigen - auf Spanisch, versteht sich. Die Führung war aber wirklich interessant gestaltet und verging wie im Flug.

El Escorial ist eine "Schloss- und Klosteranlage", um genau zu sein die größte der Welt im Stil der Rennaisance. Erbaut wurde sie auf Wunsch von Felipe II., der hier einen "spirituellen Rückzugsort" haben wollte. Auch heute ist dort noch ein Kloster und sogar eine Schule, die aber nicht besichtigt werden können. Mit 1000 Euro im Monat (ohne Internat) ist man aber als Schüler dabei...

Die Besichtigung selbst haben wir in der Bibliothek bekommen. Fotos waren leider nicht erlaubt, also habe ich immer nur mal wieder einen schnellen "Schnappschuss" versuchen können. In der Biliothek sind über 40.000 Bücher untergebracht und genaustens nach Fach und Schulstufe geeignet. Es gibt auch zahlreiche erhaltene Handschriften, die auf Anfrage bei den Mönchen tatsächlich angesehen werden können. Außerdem sind dort mehr als 200 verbotene Bücher zu finden.

Die Anlage selbst ist riesengroß, wir sind durch viele Gänge gewandert und haben uns viele Bilder genauer angesehen. Ich habe gelernt, dass die Jungfrau Maria immer mit in rosa und blau dargestellt wird, was damit zu tun hat, dass sie Herz (rosa) und Himmel (blau) vereint. Besonders beeindruckend waren die neun Grabkammern. Man geht von Raum zu Raum und findet überall wunderschön gestaltete Gräbmäler. Alle sind sie für wichtige Persönlichkeiten in der damaligen Zeit gestaltet. Auch das königliche Panteon hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen, hier hängen die Särge wortwörtlich in der Wand und sind ebenfalls genau sortiert. Es ist schwer das zu beschreiben, aber es sieht wirklich beeindruckend aus.

Beendet haben wir die Führung in der Basilika, einer Kirche mit beeindruckendem Hochaltar. (Davon ist mir zumindest ein Foto gelungen.)

Felipe II. ist an diesem Ort im Alter von 61 gestorben. Sehr alt, wenn man bedenkt, dass es sich um das 16. Jahrhunder gehandelt hat. Er selbst ist dafür bekannt, immer unglaublich viel gegessen zu haben und soll zum Schluss nicht mal mehr fähig gewesen, sein eigenes Bett zu verlassen, weil er derartig übergewichtig war.

Nach der Führung hatten wir fast zweieinhalbstunden Mittagspause. Ja, die Spanier brauchen sehr viel Zeit zum Essen. Mir wäre ja lieber gewesen, dass wir schneller nach Segovia weiter gefahren werden, aber so habe ich mich dort eben genauer umgesehen und noch den königlichen Garten besichtigt.

Um halb sechs sind wir dann endlich in Segovia angekommen und es blieben zwe Stunden bis zur Heimfahrt. Im Laufschritt bin ich also durch die Stadt, vorbei am Aquädukt, das während des römischen Impreriums enstanden ist, zu einem schönen Aussichtspunkt und weiter zur Kathedrale. Die hätte ich mir genauer angesehen, aber leider war schon geschlossen. Also bin ich weiter nach Alcazar, wo mich dasselbe Schicksal erwartet hat. Auf meinem Rückweg bin ich durch ein jüdisches Viertel mit beeindruckender Kirche gegangen. Mittlerweile wurde es schon dunkel und ich habe den Anblick von Segovia bei Nacht genießen dürfen, bevor wir dann im Bus die Heimreise angetreten sind. 

Das wurde jetzt ein ziemlicher Roman, ohne das gewollt zu haben. Gratulation, wenn ihrs bis hier her geschafft hab und viel Spaß beim Anschauen der Fotos, ich habe sie diesmal beschriftet! (Sie auf ein kleines Maß zu reduzieren gehört ebenfalls nicht zu meinen Stärken, aber ich hab mich bemüht!)











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