Neuankömmlinge und Glückskinder

Die Abreise aus Mayschoß heute morgen war mit ein wenig Herzschmerz verbunden. Wir hatten hier vier schöne Tage und Nächte verbracht. Die Ausstattung, die der Campingplatz „Zur Burgwiese“ zu bieten hat, ist nicht neu, aber alles hat funktioniert und war ausgesprochen sauber. Die Betreiber sind bemüht, bei ihren Gästen einen guten Eindruck zu hinterlassen. Zum Abschied brachte ein junges Mädchen ein kleines Geschenk zu jedem Wagen und wünschte eine gute Fahrt. Eine nette Idee. Wir werden uns gerne an die Zeit in Mayschoß erinnern und sicher eines Tages wieder vorbei schauen.

Die Anfahrt zum Camping Beach Club in Fachbach, unserem Standort für die nächsten vier Tage und Nächte war nicht ohne. Mit einmal zehn und einmal neun Fahrzeugen gingen wir die 80 Kilometer in zwei Konvois an. Für so manchen Fahrzeuglenker war es die erste Fahrt in einer Gruppe, dazu hatten die Gäste kein Funkgerät an Bord, und die Strecke war durch viele Baustellen und damit verbundene Sperrungen recht unübersichtlich. Aber: Alle Fahrzeuge schafften es bis um 15 Uhr ins Ziel. Die Mitarbeiter des Campingplatzes hatten alle Hände voll zu tun, die 19 Fahrzeuge auf ihre Plätze einzuweisen. „Eine so große Reisegruppe hatten wir hier noch nie“, gestand Betreiberin Jessica Schupp bei der Begrüßung.

Am Abend legte sich dann auch der Dauerregen, der so manchen besorgt in Richtung Lahn blicken ließ. Der Platz liegt keinen Steinwurf weit vom Ufer entfernt. „Anders als im Ahrtal ist die Hochwasser-Gefahr hier bei uns nicht so groß“, erklärte Oliver Schupp, und so traf sich unsere Crew am Abend ganz entspannt zu einer Bingo-Runde.

Zur Gruppe gestossen sind heute Heidi und Hans-Peter Giger aus Luzern und Heike Demsar, die ihren Peter nicht so lange alleine lassen konnte und wollte. Sie hatte eine Portion Glück für ihren Mann im Gepäck dabei, mit der er es in einer der drei Runden aufs Siegertreppchen schaffte. Mit der Vergabe der ersten Plätze hatten er und seine Reisemobilfreunde Europa allerdings nichts zu tun. Die räumten die Gäste Marianne, Icke und Willi ab. „Die werden uns bei der nächsten Tour wohl nicht mehr mitnehmen“, meinte Icke mit einem Augenzwinkern in Richtung Organisatoren. „Könnte gut sein, dass wir uns morgen auf unserer Jahreshauptversammlung darüber unterhalten werden“, sagte Ricci mit einem Lachen über beide Ohren.