2017 VespamerikasuR 2019
2017 VespamerikasuR 2019
vakantio.de/vespaamerikasur

ab 27.05.: Zwangspause in Arica

Veröffentlicht: 29.05.2017

27.05.:

wieder ein schöner morgen mit sauberer und klarer luft. eine fast störungsfreie nacht. der tag vorher war einfach zu anstrengend, als dass zustände wie kälte oder zu wenig sauerstoff irgendwie einfluss auf meinen schlaf hätten nehmen können.

ich bin froh, dass ich in wenigen stunden wieder auf meeresspiegelhöhe bin und es wieder warm wird. ich freue mich auf mein hostel "sunny days",  auf die ruhe dort, das schöne frühstück mit den anderen hostelgästen und ross, dem guten geist. er bestimmt durch seine ruhige und gelassene art das tempo hier. sicherlich aber auch die hostelgäste selbst, die alle ziemlich geschafft von bolivien rüberkommen oder von san pedro und die touristenfreie zone genießen wollen.
Bevor ich losfahre möchte die vespe noch aufmerksamkeit. gestern hatte sie pause und wurde auf dem sicher abgeschlossenen nachbargrundstück von neugierigen katzen beäugt. eine schwarze katze, sehr anmutig und mit einem weissen punkt auf der schwanzspitze...
pfotenspuren auf der sitzbank zeigen mir, dass die vespa schon zum inventar dieses innenhofes gemacht wurde.
sie springt an, nimmt aber kein gas an. ich quäle mich mit ihr über die torschwelle bis hin zu unserem gegenüberliegenden hostel. ich kenne den grund. es liegt an den düsen. wäre noch das provisorium aus calama im vergaser gewesen, wäre ich unruhig geworden. aber auch hier hätte es eine lösung gegeben. ich entferne aus der düse zwei kupferdrähte, denn wir wollen runter und nicht hoch. sie springt an, nimmt das gas wieder wie ein verdurstender das wasser und los gehts.

ein letzter blick in den gemeinschaftsraum. die saubermänner trinken kaffee, und die glotze gibt alles. was bin ich froh, dass ich dieser lärmquelle den rücken kehren kann. und einen vorsatz nehme ich mit: niemals in meinem leben gebe ich geld für ein TV gerät aus. niemals darf es in meinem haus einen platz beanspruchen. mir reicht der monitor und internet.
die straße aus dem tal, die einen anspruchsvollen steigungswinkel hat, nimmt die vespe mit 40 km/h. wir schrauben uns wieder auf etwa 4.000 meter hoch, ein letzter blick auf putre und dann geht es weiter bergan. plötzlich sehe ich auf der linken seite einen zerbeulten container mit geöffneter schiebetür liegen und ich glaube, eine funktionierende innenbeleuchtung wahrgenommen zu haben. wenn die innenbeleuchtung dieses geschrotteten und auf der seite liegenden, völlig aus der form geratenen containers noch funktioniert, dann liegt der da noch nicht lange, schießt es mir durch den kopf. rechts von mir tut sich eine parkbucht auf. ich fahre rechts ran und kämpfe mit gewalt gegen die schweinehunde an, die mir immer wieder zubrüllen: thomas, alles gut, fahr weiter, andere werden kommen und gucken. los fahr weiter....

was mache ich, wenn der truckfahrer noch am leben ist, aber eingeklemmt und dringend hilfe benötigt? rettungswagen? habe ich eine telefonnummer? habe ich vielleicht verbandszeug dabei? gut, einen gürtel habe ich, aber sonst??? die minuten verrinnen. ich drehe die vepse in die gegenrichtung und fahre zu der unfallstelle hin, die sich nicht mitten auf der straße, sondern auch in einer art parkbucht in einer linkskurve befindet. vepse aus, helm ab. horchen, ob ich ein stöhnen oder hilferufe höre.

totenstille?

der container interessiert mich weniger, sondern mehr die antwort auf die frage: wo ist das zugfahrzeug geblieben? ich sehe die verbogene leitplanke und kann mir denken, dass das fahrerhäuschen ziemlich weit weg geschleudert worden sein muss. ich mache mich auf die suche und finde schließlich die überreste der weissen karosserie.
langsam bewege ich mich darauf zu und erst beim zweiten blick erkenne ich spuren, die bestimmt  2 bis 4 wochen her sind.
laub liegt dort und erste ansätze von flugrost an den geborstenen stellen signalisieren mir, dass der unfall nicht heute nacht passiert ist.
ich bin beruhigt, die innenbeleuchtung des containers war wohl bloß ein lichtreflex - ich kann weiterfahren verbunden mit dem beruhigenden gefühl, dass aktuell nichts passiert ist. erst als ich auf der vepse sitze bemerke ich beim losfahren einen ganz frisch aufgebauten grabschmuck mit heiligenstatue und blumen auf einer höher gelegenen felszunge.
geschrottete fahrzeuge sind keine seltenheit auf chiles straßen. auf der panamericana genauso wenig wie auf normalen landesstraßen. keiner kümmert sich, sie rosten vor sich hin, und vielleicht holt sich der eine oder andere später teile der karosserie, um sein wellblechdach abzudichten.
und in regelmäßigen abständen habe ich auf meinen bisherigen fahrten immer wieder die grabesstätten gesehen, die gepflegt und von der chilenischen flagge in blau weiss rot geschmückt werden.
gestorben für das gemeinwohl beim transport lebenswichtiger güter?

nach einer viertelstunde macht die vepse wieder durch ruckeln auf sich aufmerksam. schon wieder anhalten??? ich will endllich weiterkommen! aber es kommt eine parkbucht. schon fast routiniert, aber mit höchster konzentration, dass kein schräubchen seinen eigenen weg geht, vergrößere ich die düse um zwei weitere kupferdrähte und merke schon beim gasgeben, dass sie jetzt mehr kann.

der rest der strecke ist schön, verkehrsarm, aber nicht entspannt, zu präsent ist noch das erlebnis auf der herfahrt mit der tückischen sandspur nach der rechtskurve. es kommen wieder die ersten täler, lange, abschüssige und gerade strecken, die vepse schnurrt mit 100 bis 110 km/h dahin.

wieder die fruchtbaren täler,die sich kilometerweit hinziehen - bis zum nächsten aufstieg - der müll ist ein problem.

wir nähern uns arica. alles sieht aus der rückfahr-perspektive anders aus

als die abfahrten flacher werden und die straße von palmen und grünen hecken gesäumt werden, mache ich bei einem einladenden kiosk stopp. ich kaufe zigaretten und einen halben liter cola und setze mich auf einen aus groben baumstämmen gezimmerten hocker. sonnengeschützt von einem bastmattenvordach.
ich genieße endlich die wärme, das licht, eine kleine kapelle, die auf der gegenüberliegenden seite auf einem hügel steht und komme auf NN 0 an. ein älterer chilene beobachtete interessiert, wie ich nach dem parken die vespa sichere und fragt gleich woher und wohin. wir versuchen ein gespräch, aber ich verstehe ihn nur schlecht, weil er nicht mehr klar artikulieren kann. die zahnreihen sind unvollständig. ein netter und gemütlicher mann, der in der gegenwart angekommen zu sein scheint.
ich trinke aus und merke beim losfahren, dass auch die vepse die luftveränderung sehr schätzt. sie beschleunigt wieder wie verrückt, obwohl der wind von vorne kommt.

bald empfängt mich wieder arica. ich erfeue mich sogar an der mir wohl bekannten tristesse und dem tiefen blau des pazifiks. nach ein paar abbiegungen bin ich wieder im hostel angekommen.
ich bekomme nach einer korrektur wieder mein altes bett in einem vierbettzimmer mit fenster und einem grünbelaubten baum davor, mit den wohlbekannten geräuschen der gegenüberliegenden schule und der wohltuenden atmosphäre im hostel.

der rest des tages ankommen, schreiben, einkaufen und nochmal schreiben.
das schreiben ist für mich unverzichtbar geworden. nur so kann ich diese große reise genießen, vergessen geglaubte erlebnisse wieder hervorholen, sortieren und einsortieren.

28.05:

innehalten und verarbeiten. das ist das heutige programm. planen und überlegen wie ich mit der mir geschenkten zeit hier in arica umgehe. das warten auf die teile für die vepse gestalten, zu genießen, dass ich keinen zeitlichen druck habe. aber auch der wird sich mit bestimmtheit spätestens mit dem genauen ablegetermin ab montevideo einstellen...
es
bietet sich die option an, den bus zu nehmen, der mich nach la paz bringt, einen spanischkurs in arica zu machen oder von der nehmenden seite auf die gebende zu wechseln und deutschunterricht zu geben. die schule ist direkt gegenüber und es gibt sogar eine schule, in der deutsch unterrichtet wird. würde ich diese option wählen, hieße das, dass ich für die nächsten vier wochen hierbleiben und tuchfühlung mit der bevölkerung aufnehmen und den alltag direkt zu spüren bekäme. das klingt für mich sehr reizvoll und ich werde in dieser woche diese gedanken konkretisieren.
heute aber steht schreiben auf dem plan, denn die tour durch den lauca nationalpark muss verarbeitet werden. ausserdem nutze ich die von vakantio angebotene kartenfunktion, die es dem leser ermöglicht, meine tour auch geographisch zu verfolgen. es gelingt.

aus der heimat höre ich nur gutes. sven, der sich um den garten kümmert, ist sehr engagiert und macht vorschläge zur substanzerhaltung, miitja einer meiner mieter wird mit meiner erlaubnis am wochenende seinen geburtstag im garten feiern. ein dixiklo ist bestellt, denn das haus bleibt für die gäste verschlossen. ludwig, mein hauptmieter,  ist - wenn auch reichlich spät - von mir in das vorhaben eingeweiht worden. miitja und er kommen sich nicht in die quere. nora und rieke haben sich angesagt. wie werden sich die beiden in die situation des geschlossenen hauses einfühlen...?

um den norddeutschen wetterlaunen etwas entgegen zu setzen wird fachmännische hand angelegt...


29.05.

der blog ist aktualisiert. jetzt kann ich wieder planen, da ich "den rücken frei habe".
die peruanische grenze macht uns allen sorgen. viele wollen nach peru und hängen dort fest, weil dort dienst nach vorschrift angeordnet ist. mich wird das in zwei wochen betreffen, da dann mein touristenvisa in chile erneuert werden muss. zu diesem zweck muss ich ausreisen und wieder einreisen, damit ich den begehrten stempel in meinem pass habe.

30.05.

seit tagen ist es in der stadt des ewigen frühlings bewölkt, aber um die 19 grad.
die situation an der peruanischen grenze ist unverändert. ich bin noch entspannt, weil die ersatzteile auf sich warten lassen. sie sind zwar schon in chile, hängen aber bestimmt in santiago fest. zwar bietet die chilenische post auch einen treckingservice an, der mir erlaubt zu erkennen, wo sich das paket befindet, aber hier wird mir nichts angezeigt.
ein gutes gefühl, sich von externen dingen nicht hetzen zu lassen. ich warte jetzt auf antwort eines collegio aleman in arica. ich habe ihm angeboten, dort deutschunterricht zu geben und sie für ein gespräch zu treffen. die erste mail wurde nach deutschland umgeleitet, von dort kam die sinnige antwort, ich möge mich doch direkt mit der schule in arica in verbindung setzen. wäre ich gar nicht drauf gekommen...

daniel, ein engländer war gestern an der grenze und hat es schon bis zu einem stempel in seinem pass geschafft - nach 5 stunden warterei - aber dann ging es nicht weiter, weil ihm ein stempel für sein in chile gekauftes motorrad fehlt. er ist wieder hier, ziemlich genervt und hat entschieden, den heutigen tag nutzlos zu verbringen.

der gestrige tag hat noch ein besonderes erlebnis für mich parat:

ich bin mit meiner schreiberei fertig, der himmel hat zwischenzeitlich aufgeklart. ich packe meine sachen und möchte zu fuß in die stadt, um fotos zu machen. das hat einen besonderen reiz, weil sie keine touristischen fotomotive bietet. also bleiben nur besondere einstellungen.
ich komme aber nicht weit. das liceo santa maria gegenüber hat gerade schulschluss. die ganze straße ist zugeparkt, geschäftstüchtige straßenhändler wissen um den hunger der kids und stehen mit empanadas und süsigkeiten bereit. zwischendurch sorgt der gaswagen für gehör, der durch seine lautsprecher auf dem autodach laut gasflaschen anpreist und dazwischen südamerikanische lieder vom smartie  abspielt. mich umgibt mal wieder typisch südamerikanische lebensfreude. ich gehe quer durch die parkenden und wartenden autos, als ich plötzlich jemanden rufen höre. normalerweise reagiere ich nicht auf unmotivierte zurufe, hier ist es etwas anderes. ich drehe mich um, und eine südamerikanerin mittleren alters macht auf sich aufmerksam. sie sitzt in ihrem kleinwagen mit geöffneter scheibe, strahlt mich an und fragt wohin ich wolle, woher ich käme, wo ich wohne... auf der rückbank sitzt ihr sohn alejandro (vorschulalter) in seiner weissblauen, nicht mehr so ganz weissen schuluniform, mit dicken backen spritzgebäck kauend und mich interessiert beobachtend..
wir reden dies und das und dann fragt sie, ob ich nicht mitfahren wolle. sie würde mir etwas von arica zeigen.
Was haben wir immer unseren kindern gepredigt? was wurde uns kindern immer gepredigt? nie zu jemandem fremden ins auto zu steigen...

diese warnung fällt mir in eben dem moment ein, als ich die beifahrer türe ihres kleinen honda schließe.  so sitzen wir eine zeitlang in dem auto unterhalten uns, und ich denke, sie - ihr name ist theresa - wartet noch auf ein anderes kind. sie macht keine antstalten, los zu fahren. ich denke mir nicht allzuviel dabei und lasse die dinge auf mich zukommen. das autoradio, das auch über das smartie mit südamerikanischer musik versorgt ist, ist auf "festival modus" eingestellt. theresa erzählt, strahlt, die musik dröhnt, alejandro das auto voll krümelnd - theresa scheint in meinen augen, unnatürlich "gut drauf"... aber warum muss einer gleich was genommen haben, wenn er einfach nur lebensfreude und interesse an mitmenschen austrahlt ?, frage ich mich gleichzeitig.
"vamos?, vamos?", fragt sie mich schließlich und ich sage ok und bekomme gleichzeitig eine aufgabe:
der rechte aussenspiegel klappt sich immer von selbst ein, wenn der motor abgestellt, aber nicht selbsttätig auf, wenn der wagen gestartet wird. also den aussenspiegel in die richtige position zu stellen.
die geräuschkulisse während des fahrens immer wieder verändernd, fährt sie in recht zügiger geschwindigkeit auf die küstenstraße, redet, gestikuliert, die straße mit eher einem halben auge beobachtend, dabei die vorfahrt eines lieferwagens nehmend, sein wütendes gehupe einfach ignorierend - so fahren wir mit überhöhter geschwindigkeit an der küste entlang. das fenster darf nicht geschlossen werden, alejandro - anschnallpflichten werden übersehen -  sitzt zusammengekauert vor seiner rückbank, um sich vor dem starken wind zu schützen, spritzgebäck kauend. eine wirklich obscure situation, in der ich mich da befinde. aber ich fühle mich wie im kino und bin auf das ende gespannt. ihr fällt auf, dass sie tanken muss. hier in chile gibt es tankwarte - ich frage mich immer wieder, was die  für eine lebenserwartung haben, da sie den ganzen tag, die benzindämpfe einatmen - bei theresas benzinbestellung wird nicht allzuviel der lebenszeit genommen, da sie nur für 3 tsd pesos tankt. 4,50 €, frontscheibe putzen inklusive. trinkgeld eher nein...

hm - frage ich mich... hat sie es auf mein geld abgesehen??? eine masche, die ich noch nicht kenne? alejandro auf der rückbank, der dem misstrauen mit unschuldigem gesicht begegnet und damit unbewusst das vorhaben seiner mutter unterstützt...?

ich bin auf das ende des films gespannt, bleibe im auto sitzen, stelle den rechten aussenspiegel ein - mas, mas, gracias - und weiter gehts. nicht lange, und wir befinden uns in einem schöneren viertel aricas, noch immer in strandnähe. niedrige häuser, die von hochhäusern nahezu erdrückt werden. es ist ein kleiner park mit kinderspielplatz, einer kleinen um das 17. jahrhundert erbauten lehm-kirche und vielen kleinen lehmhäusern, die sich um einen grün bewachsenen und mit weiss blühendem oleander bepflanzten platz gruppieren. sie zieht den rest eines joints aus der tasche, die luft füllt sich mit gutem canabisduft, alejandro entschwindet auf den spielplatz und wir gehen in eine keramikwerkstatt. zwischendurch verliert sie noch schnell ihren autoschlüssel, ist etwas panisch und findet ihn ein paar meter weiter auf einem beet wieder. wie der da hinkommt?
ist sie vielleicht töpferin und will mir ihre werkstatt zeigen und mich auffordern, kannen, schalen und teller zu kaufen? nein - eher nicht. es erscheint der töpfer aus den hinteren räumen, macht smaltalk, fordert mich aber nicht zum kaufen auf, nach dem ich erzählt habe, ich sei mit der vespa in chile unterwegs und hätte keinen platz für zusatzgepäck. damit war ich raus der nummer.

nicht nur die die warnblinker bewegen sich im takt zur musik, auch die "solarzellen" auf dem dach swingen mit...


wir schlendern über den platz, schauen bei einem schumacher herein, der schuhe nicht nur repariert, sondern auch herstellt. ich werde aber von einem vor sich - im takt der musik - blinkenden vw-bus abgelenkt und als der schumacher mein interesse bemerkt, zeigt er mir noch mehr einstellungen. es ist eine mit bluetooth an sein smartie verbundene lautsprecherbox.
klar muss der fotografiert werden. und kurz bevor wir uns verabschieden, weist er auf die kirche und auf einen alten schwarzen vw-bus hin, der dort auf dem parkplatz steht.

schwarz-weisse katze auf schwarzem grund -
der vw-bus leider kein europäisches modell...


wir schauen uns noch die alte kirche an, alejandro kriecht unter den mit decken verhängten altar und klettert in ein im eingangsbereich vor der kirche stehendes überdachtes ca. zwei meter hohes häuschen rein. dort steht ein - nach allen seiten zu sehendes kreuz - und er beweist seine christliche erziehung: er klettert in das häuschen und stellt sich, selbst ein kreuz bildend, vor das kreuz, das genau seine maße hat. blasphemie? ich schaue mir noch den schwarzen vw bus mit weisser katze auf dem dach an und fotografiere.

ich bemerke, wie theresa in ihr smartie spricht, stelle eine veränderung ihrer sonst so strahlenden miene fest und verstehe, dass sie zu hause langsam erwartet wird. das ist gut - der film neigt sich dem ende zu.
wir fahren wieder zurück, sie spielt shakira in festivallautstärke, möchte meine telefonnummer haben und hält wenig später, nach dem ich vorher schon gesagt habe, ich wolle an den strand zurück. ich nätte auch mit zu ihr nach hause fahren dürfen. dann wäre ich da nicht mehr weggekommen, wäre in die gastnehmer-rolle gerutscht - das alles hätte meinen freiheitsdrang eher eingeschränkt. kurz bevor ich aussteige, legt sie mich noch auf eine verabredung für denselben abend 18:30 uhr fest. ich sage zu, verabschiede mich  von dem wieder kauenden alejandro, dessen oberteil das blendende weiss an eher braun grau abgegeben hat und atme durch.
die abendliche verabredung cancelle ich per sms - ein wichtiger anruf, den ich noch im laufe des abends erwarte...

ich gehe bei den markthallen vorbei und decke mich ein mit mango, honigmelone, salat, der schon fertig und nur noch angemacht werden muss, mit zwiebeln, essig und öl und mache mich auf den heinweg.

der rest es abends verläuft vergleichsweise relaxt, schreiben und schnacken.






Antworten (2)

Renate
Es ist unglaublich interessant, Dich auf Deiner Reise zu begleiten. Schon beim Lesen ist mir aber manchmal das Herz in die Hose gerutscht. Aber Du meisterst das schon recht souverän. Ruh Dich aber auch mal ein wenig aus und genieße auch mal die Langsamkeit, die den Südamerikaner nachgesagt wird.

Thomas
arica bietet sich an. es kommen noch fotos von ihrem flair und ihrer morbidität...

#arica#chile